10 Fakten
- Ohio ist der Geburtsort von sieben US-Präsidenten, darunter Ulysses S. Grant, Benjamin Harrison und William Howard Taft. Eine beeindruckende Liste von Präsidenten aus einem einzigen Bundesstaat!
- Die erste Pizzeria der USA wurde angeblich 1905 in New York City eröffnet. Aber in Ohio, genauer gesagt in Toledo, wurde die erste Pizzeria im Jahr 1903 eröffnet, was bedeutet, dass Ohio einen wichtigen Beitrag zur amerikanischen Pizzageschichte leistete.
- In Ohio liegt der viertgrößte See Nordamerikas, der Lake Erie. Viele Familien besitzen Jetskis oder ein Boot, mit dem man bis nach Kanada fahren kann. Auch meine Gastfamilie hat ein Boot, auf dem man sogar übernachten und kochen kann. Freunde aus der Schule von mir besitzen sogar ein Haus am See, in dem wir in den Ferien oder am Wochenende Zeit verbringen können.
- Die amerikanische Flagge wurde von einem 17-jährigen Schüler, Robert G. Heft, entworfen, der dafür nur eine B-Note in seinem Geschichtskurs erhielt.
- In den USA wird das Oktoberfest auch gefeiert. In Cleveland, Ohio, befindet sich das größte „Oktoberfest“ der Vereinigten Staaten, wobei es anders als bei uns kaum Fahrgeschäfte gibt, sondern hauptsächlich deutsche Spezialitäten wie Brat- und Currywurst, Sauerkraut, Brezeln und Kartoffelsalat angeboten werden, sowie ganz viel deutsches Bier. Das leitet direkt zum nächsten Fakt über, den die meisten vermutlich zwar schon wissen, was man jedoch durchaus schnell vergessen kann.
- Alkohol, auch Bier, ist in den USA erst ab 21 Jahren legal zu konsumieren. Das wird auch ziemlich streng überwacht und bestraft. Ich habe schon Geschichten von Freunden gehört, bei denen es echt Probleme gab, wenn man beim Konsum erwischt wurde. Dafür darf jeder ab 16 Jahren in den USA Auto fahren, und das machen auch die meisten. Alle meine Freunde fahren und holen mich immer ab und nehmen mich überall mit hin.
- Das ist allerdings teilweise auch ein Problem. Im Jahr 2020 starben ca. 8 Teenager pro Tag aufgrund von Autounfällen, und hunderte mehr wurden verletzt. Das bekommt man auch mit. Zu Beginn des Schuljahres, beim ersten Heimspiel unseres Football-Teams, trugen alle Zuschauer lila T-Shirts, die Lieblingsfarbe eines über den Sommer verstorbenen Mitschülers. Die meisten meiner Freunde kannten ihn gut. Auch letztes Jahr im Sommer ist ein Schüler unserer Schule aufgrund eines Autounfalls gestorben.
- Einer von acht Amerikanern hat schon mal für McDonald's gearbeitet. Und es muss nicht zwingend McDonald’s sein, aber generell essen die Leute hier, und auch an mir selber merke ich es, ziemlich viel Fastfood. Es ist aber auch ein kleines bisschen verständlich, das Angebot ist riesig und es ist deutlich günstiger als in Restaurants. Wenn ich abends mit Freunden in irgendein zufälliges Fastfood-Restaurant gehe, treffen wir fast immer noch zufällig irgendwelche Mitschüler dort. Möglicherweise ist das auch ein Grund dafür, dass einer von drei Amerikanern übergewichtig ist.
- 47 Prozent der Landesfläche ist unbewohnt. Generell ist alles sehr weit voneinander entfernt. Kleine Städte gibt es kaum, wenn dann größere. Alles andere geht ziemlich ineinander über. Das führt aber auch dazu, dass die meisten Häuser ziemlich große Gärten um ihre Häuser haben, die mit dem Auto leicht erreichbar sind.
- Gemäß dem „World Giving Index“ helfen Amerikaner fremden Menschen am ehesten, und das bemerke auch ich. Alle sind super freundlich, helfen mir bei allem und kommen offen auf mich zu. Lehrer in der Schule, Mitschüler, Nachbarn, sogar der Priester in der Kirche wollte mich kennenlernen.
Einige dieser Fakten waren mir bereits vor meiner Ankunft bekannt, doch die Möglichkeit, sie vor Ort zu erleben, hat mein Verständnis für die USA echt vertieft. Besonders faszinierend finde ich, wie unterschiedlich wir über die Kultur in Amerika Bescheid wissen und wie wenig sie teilweise über uns wissen. Ich wurde beispielsweise schon gefragt, ob man in Deutschland nicht auch Englisch nur mit einem bestimmten Akzent wie in England spricht oder auch schon, ob der Mond in Deutschland anders aussieht als hier, was dann schon weniger mit Wissen über verschiedene Kulturen zu tun hat.
Ich möchte euch alle ermutigen, die Gelegenheit zu nutzen und einen Schüleraustausch oder einen Auslandsaufenthalt zu planen. Es handelt sich um eine äußerst lohnende Erfahrung, die wirklich einmalig ist. Es ist echt nicht immer leicht und auch hier gibt es Probleme, allerdings lebt man teilweise schon echt ein perfektes Traumleben.
Falls ihr, wie ich, daran denkt, einen Schüleraustausch in den USA oder einem anderen Land zu unternehmen, könnt ihr gerne Kulturwerke Deutschland kontaktieren. Mir wurde von ihnen am einfachsten und am schnellsten geholfen, und alle Personen, die ich kennenlernen durfte, waren super nett.
Vielen Dank, dass ihr meinen Artikel gelesen habt. Ich hoffe, er hat euch interessante Einblicke in die USA verschafft und euch dazu inspiriert, eure eigenen Abenteuer in der Welt zu erleben.