Mein kanadisches Weihnachtsfest
Als allererstes erzähle ich dir von der Vorbereitungszeit. Wir haben schon Ende November angefangen, das Haus zu dekorieren. Das Ganze nach dem typischen Motto „Viel hilft viel“. Das ganze Haus war voll mit Dekorationen. Meine Gastfamilie und ich haben das Haus allerdings nicht wirklich von außen geschmückt. Dafür gab es allerdings in der Nachbarschaft Häuser, die außen nur so von Lichtern und Weihnachtsdekorationen gestrahlt haben.
In der Vorweihnachtszeit habe ich gemeinsam mit meiner Gastschwester und meiner Gastmutter viele Weihnachtsfilme geschaut. Wir haben uns auch Adventskalender besorgt. Diese scheinen hier allerdings nicht so beliebt zu sein. Es gab natürlich trotzdem die typischen Schokolade- oder Spielzeugkalender, aber sie werden nicht so sehr konsumiert, wie ich es aus Deutschland kenne. Meine Gastmutter (sie ist schon Rentnerin) kannte das Prinzip eines Adventskalenders beispielsweise überhaupt nicht. Auch einen Adventskranz mit vier Kerzen gibt es hier normalerweise nicht. Der 6. Dezember, also Nikolaus, wird hier auch nicht gefeiert. Stattdessen gibt es dann an Weihnachten die sogenannten Stockings.
Jetzt kommen wir aber zum eigentlichen Weihnachtsfest. Weihnachten wird in Kanada am 25. Dezember gefeiert. Meine Gastschwester, Gastmutter und ich sind also morgens aufgewacht und haben dann die Geschenke, die unter dem Baum lagen, ausgepackt. Wir haben von meiner Gastmutter auch jede ein Stocking bekommen. Darin waren einige Süßigkeiten. Stockings sind also ziemlich ähnlich zu unseren Stiefeln am Nikolaustag.
In meiner Gastfamilie haben wir uns alle gegenseitig etwas geschenkt. Meine Gastschwester und ich waren dafür in der Vorweihnachtszeit besonders aufmerksam, wenn meine Gastmutter von etwas gesprochen hatte, das sie haben wollte. Wir haben dann also zusammen ein paar Sachen für sie besorgt. Dafür ist es praktisch zu Läden wie Walmart zu gehen, da man dort so ziemlich alles finden kann. Alternativ kann man eine Menge auch im Internet bestellen. Hierbei geht es natürlich nicht darum, etwas übertrieben Teures zu kaufen, sondern mehr um die Geste. Es bietet sich zudem auch an, der Gastfamilie noch einmal zu zeigen, wie dankbar man ist, dort zu sein.
Wenn du Ideen für Geschenke haben möchtest, erzähle ich dir jetzt auch gleich noch, was ich so verschenkt habe. Meiner Gastmutter haben wir eine wiederverwendbare Trinkflasche besorgt, weil sie bisher keine hatte und für Ausflüge etc. eine haben wollte. Außerdem bastelt sie sehr gerne und daher haben wir ihr einiges an Bastelzubehör geschenkt.
Für meine Gastschwester war es ein wenig einfacher, ein passendes Geschenk zu finden. Ihre Kopfhörer waren nämlich kurz vor Weihnachte kaputtgegangen, sodass ich ihr dann einfach neue besorgen konnte. Außerdem habe ich für sie eine Lichterkette gekauft, an die sie Fotos hängen kann. So etwas bietet sich insbesondere an, wenn die Gastgeschwister ein Double-Placement sind. So kann man das Zimmer dann persönlich gestalten und auch ein wenig weihnachtlicher machen.
Zur morgendlichen Bescherung hatten wir alle noch sehr gemütlich unsere PJ’s an. Danach haben wir uns dann fertig gemacht. Meine Gastschwester und ich haben uns gegenseitig die Haare geflochten. Wir haben uns dann auch gleich noch etwas Hübsches angezogen, da nachmittags die Familie vorbeikommen sollte. In der Zwischenzeit haben wir einen Weihnachtsfilm auf Netflix geschaut.
Zum Abendessen kam dann die Familie. Wir haben alle zuerst einmal ein Knallbonbon geöffnet. Danach wurde gemütlich und ausgiebig gegessen. Es gibt hier traditionell Truthahn zum Weihnachtsessen, dazu dann das „Stuffing“, Kartoffelbrei und verschiedene Gemüsesorten.
Am 26. Dezember ist hier der „Boxing Day“. An diesem Tag gibt es in fast allen Läden viele Rabatte und Sonderangebote, sodass man nachträglich noch ein bisschen Weihnachtsshoppen kann.
Im Großen und Ganzen hat Weihnachten hier einige Gemeinsamkeiten zu dem, was ich aus Deutschland kenne und wie wir zu Hause Weihnachten feiern. Es gab allerdings auch einige neue und interessante Erfahrungen und Traditionen. Wenn du Interesse daran hast, auch solche Erfahrungen und Erlebnisse im Ausland zu machen, melde dich bei den Kulturwerken Deutschland, um individuelle Beratung zu erhalten. Wenn du mehr über die Erfahrungen von Schüler*innen im Ausland lesen willst, schau dir einfach weitere Artikel an oder schau auf den Social Media Accounts vorbei. Das war es erst einmal von mir.
Bis zum nächsten Mal!
Deine Anouk.