Bens Snowcave Tour in Kanada

Hallo, mein Name ist Ben, ich bin 16 Jahre alt. Seit einem halben Jahr bin ich mit Kulturwerke Deutschland in Kelowna, British Columbia, Kanada. In meinem dreimonatigen Blogartikel möchte ich Euch von meiner Snowcave-Tour berichten.
Drei Jungs mit Schaufeln vor einem Iglu
Die Übernachtung in meiner selbstgebauten Höhle

Ich habe mich sehr auf diesen Ausflug gefreut, weil wir eine Schneehöhle bauen und darin übernachten wollten. Bevor es überhaupt losgehen konnte, bekamen wir im Outdoor-Education-Unterricht ein Briefing, wie man eine Schneehöhle baut und worauf man dabei achten muss.

 

Mit 25 Schülern und drei Lehrern verließ der Bus am Freitagmorgen um 9 Uhr die Schule in westlicher Richtung. Nach einer Stunde Fahrt beim Silver Lake Forest angekommen, zogen wir uns Schneeschuhe über und wanderten mit unseren Rucksäcken vom Parkplatz zu dem Waldstück, wo wir unsere Snowcaves bauen wollten. 

 

Wir wurden in Dreier- und Vierergruppen eingeteilt. Zuerst sollten wir uns einen Spot suchen, den wir für den Bau einer Schneehöhle geeignet hielten. Die Temperatur betrug etwa minus 8 Grad Celsius und der Schnee hatte eine feste Konsistenz. Das ist wichtig, da sich aus pulvrigem Schnee keine Höhle bauen lässt. Anschließend mussten wir mit unseren Schneeschaufeln ein Loch bis zum Boden graben, um zu sehen, wie tief der Schnee überhaupt war. Die Schneehöhe sollte mindestens 1,50 Meter betragen. Jeder Schüler hatte neben Proviant und Schlafzeug auch eine Metallschneeschaufel mitgebracht. 

 

Zwei Stunden lang haben wir Schnee zu einem riesigen Hügel angehäuft, bis uns auffiel, dass es effektiver war, mit unseren Schaufeln kompakte Schneeblöcke auszustechen und diese übereinander zu stapeln. Anschließend haben wir Schnee über die noch vorhandenen Löcher geschüttet und festgeklopft. Gruppendynamisch gesehen lief alles – bis auf kleinere (Spaß-)Streitereien – gut. Nach drei Stunden hatten wir keine Lust mehr und merkten plötzlich, dass wir solchen Durst hatten, dass uns die Zunge schon am Gaumen klebte. Also legten wir eine kleine Pause ein. 

 

Gemäß der Outdoor-Regel „leave no trace” (hinterlasse keine Spuren) sollten wir das Pipi im Wald eigentlich zuschaufeln, aber das war uns bei der Kälte einfach mal egal.

 

Bevor es dann mit dem Buddeln für den Eingang und den Innenausbau losgehen konnte, musste die Windrichtung geprüft werden. Der Eingang sollte immer an der windabgewandten Seite sein, um die optimalen Bedingungen im Höhleninnern zu schaffen. Die isolierende Eigenschaft von Schnee sorgt dann dafür, dass sich die Temperatur im Innern konstant um den Gefrierpunkt bewegt. Mir wurde ein Seil um den Bauch gebunden, sodass sichergestellt war, dass man mich – falls das Snowcave beim Aushöhlen einstürzen sollte – sofort unter dem Schnee finden würde. Nachdem ich den Eingang mit einer Schaufel gegraben hatte, war es wichtig, sich nach oben zu orientieren und „hochzubuddeln“, damit man in der Schneehöhle später auch einigermaßen stehen konnte. Wie ein Maulwurf musste man sich Stück für Stück vorarbeiten. Das Problem dabei war, dass einem der Schnee immer von oben ins Gesicht fiel. In den nassen Handschuhen waren unsere Hände steifgefroren und meine Zehen spürte ich auch nicht mehr. Also gingen wir in die „Lehrerkabine“, um uns aufzuwärmen und uns etwas zu essen machen. Ja, richtig gelesen, die Lehrer mussten sich selbst keine Schneehöhle bauen; sie hatten eine feststehende Kabine. So konnten sie den Schülern jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stehen und bei Bedarf einen einigermaßen warmen Unterschlupf bieten. 

 

Ich hatte ja essenstechnisch vom letzten Outdoor-Trip gelernt und mir diesmal lecker Instant-Maccaroni&Cheese mitgebracht. Da ich mir bei der Zubereitung des Essens allerdings nicht viel Mühe gegeben habe, war das Ergebnis sehr ernüchternd: Die Nudeln waren am Ende noch hart und der Käse klebte komplett am Topfrand. Es war einfach nur ekelhaft, aber der Hunger hat es hereingetrieben. 

 

Als die Schneehöhle endlich irgendwann fertiggestellt war und der Schlafplatz einigermaßen geräumig und eben war, krochen mein Mitschüler Theo und ich schonmal ins Iglu und wir verputzten zu zweit eine Tüte Gummibärchen. Nachdem Johannes und Jakob noch dazugekommen sind, haben wir mit unseren Rucksäcken den Eingang verschlossen, bevor wir uns dann in den Schlafsack gemummelt haben. Als Licht- und kleine Wärmequelle haben wir eine Kerze aufgestellt. Da wir vom Snowcave-Bauen völlig erschöpft waren, sind wir sehr schnell eingeschlafen. Im Schlafsack war es warm, aber die Luft war so kalt zum Atmen, dass ich mir den Schlafsack auch über das Gesicht gezogen habe und etwa zwanzigmal in der Nacht den Schlafsack kurz öffnen musste, um frische Luft zu schnappen. 

 

Am nächsten Morgen sind wir gegen 9 Uhr aufgewacht: Meine drei Mitschüler und ich – und gefühlt 150 neue Pickel vom Ekelkäse am Vortag!

 

Zum Frühstück hatte ich glücklicherweise Müsli dabei. Anschließend haben wir unsere Sachen zusammengepackt; alles war komplett nass. Lustig war, dass die Feuchtigkeit auf der Isomatte außerhalb des Iglus sofort zu einer dünnen Eisschicht gefroren ist. So brauchte man sie nur auszuschlagen und schon platze die Eisschicht ab und die Matte war trocken!  Zum Schluss haben wir unser Snowcave eingetreten und dabei ziemlich herumgealbert. Nachdem wir zurück zum Parkplatz gelaufen sind, ging es mit dem Bus zurück nach Kelowna, wo mich meine Host-Mum von der Schule abgeholt hat. 

 

Ich kann gar nicht genau erklären, warum, aber diese Mischung aus Abenteuer, Autonomie und gemeinsamem Anpacken ist es wohl, was den Bau von Schneehöhlen so außergewöhnlich macht. Dieses erhebende Gefühl, nach stundenlanger Arbeit erschöpft in der selbstgebauten Schneehöhle zu liegen, ist einfach gigantisch. Es ist eine der besten Erfahrungen, die ich im Freien hier in Kanada gemacht habe. Wenn auch du so „coole“ Dinge im Ausland erleben möchtest, dann melde dich unbedingt bei Kulturwerke Deutschland!

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