Chico erklärt euch die Unterschiede zwischen den USA und Deutschland

Nach meiner Meinung ist das Schulsystem hier in Amerika der größte Unterschied, und das ist auch der Unterschied, den ich den meisten Leuten aus Deutschland erzählt habe. Das Schulsystem hier ist sehr stark nach Kursen aufgebaut, und die Schüler können frei entscheiden, welche Kurse sie wählen. Die einzige Bedingung für die Kurse ist, dass man für den Abschluss eine vorgegebene Menge an Semestern in bestimmten Fächern haben muss. Das ganze System mit der Anzahl an Kursen, die man haben muss, ist relativ kompliziert, und ich persönlich habe das auch noch nicht völlig verstanden. Aber ich habe auch nicht zu sehr versucht, es zu verstehen, da es für mich nicht allzu relevant war. Die Schule hier hat zwar eine Klassenstruktur, aber durch die starke Verkursung ist diese sehr schwer merkbar, und ich weiß nicht einmal, wer alles in meiner Klassenstufe ist.

Der nächste Unterschied ist der Straßenverkehr. Autos fahren wie in Deutschland auf der rechten Seite, aber der Straßenverkehr ist anders, da die Städte hier alle weit auseinanderliegen. Innerhalb einer Stadt ist alles darauf ausgelegt, dass man ein Auto hat. Also sind Bürgersteige, wenn vorhanden, schwer zu benutzen. Fußgängerampeln sind unübersichtlich und beinahe nutzlos, da sie die Ampel für Autofahrer nicht einmal rot schaltet. Es ist also ziemlich schwer, an Orten zu Fuß unterwegs zu sein.

Ein weiterer Unterschied ist das Essen hier, besonders die Menge an Fast Food. Es gibt hier so viele Fast-Food-Restaurants, dass man in jeder Stadt mindestens zwei verschiedene Fast-Food-Ketten findet. Hier in Amerika ist es auch mehr oder weniger normal, mindestens einmal die Woche Fast Food zu essen. Außerdem ist es stark auf Autoverkehr ausgelegt, da es immer gut gefüllte Drive-Throughs gibt. Ich möchte auch erwähnen, dass es sogar Drive-Throughs für Banken gibt.

Ein großer Unterschied ist die Kirche. Ich habe meinen Austausch in Mississippi, das im Süden der USA liegt und auch im sogenannten „Bible Belt“, wo Religion für die meisten Menschen sehr wichtig ist. Jeden Sonntag und Mittwoch geht es in die Kirche. Kirche ist hier auch nicht das gleiche wie in Deutschland. Unter einer Kirche stellt man sich ein Gebäude mit einem langen Korridor und einem hohen Turm vor, aber hier ist eine Kirche eher ein ganz normales Haus, mit einem Kreuz dran, und deshalb findet man hier alle fünf Minuten Autofahrt eine Kirche.

Der nächste Unterschied ist das Wetter. Hier ist es tatsächlich während des Herbstes ähnlich wie in Deutschland, bemerkbar ist nur, dass die Sommer deutlich wärmer und die Winter deutlich kälter sind. Auch große Temperaturschwankungen sind hier normal. Als Beispiel war es hier morgens an einem Tag -4 °C, und nachmittags waren es 18 °C.

Etwas, das mir sehr gut gefällt, ist, dass viele Dinge hier tatsächlich günstiger sind. Zum Beispiel habe ich mir hier ein Handy gekauft, das 800 Dollar gekostet hat, was ungefähr 800 Euro entspricht. Das gleiche Handy hätte mich in Deutschland 1000 Euro gekostet.

Auch wenn vieles hier günstiger ist, gibt es eine Sache, die mich extrem stört: Wenn du einkaufst und im Laden einen Preis siehst, dann ist das nicht der gleiche Preis an der Kasse, da die Mehrwertsteuer erst an der Kasse auf den Preis am Schild dazugerechnet wird.

Besonders gut an meiner Stadt finde ich tatsächlich meine Freunde. Das ist das Einzige, was ich in meiner Stadt habe, da ich eher auf dem Land wohne und es dort nichts gibt außer meinen Freunden. Ich habe hier sehr gute Freundschaften geschlossen, die diese Stadt für mich sehr schön machen und mir jede Menge Spaß bringen.

Meine Erwartungen an Amerika waren sehr unspezifisch. Ich habe eigentlich nur erwartet, dass es anders sein würde als Deutschland, und diese Erwartung wurde erfüllt. Mich hat jedoch überrascht, dass einige Videos, die ich gesehen habe, tatsächlich nicht übertrieben haben, besonders was die Portionsgrößen angeht, die hier deutlich größer sind als in Deutschland.

Ja, ich vermisse Deutschland wegen meiner Freunde und einigen Normen hier, die mir nicht so gefallen. Allerdings bin ich auch gerne hier, da ich hier sehr gute Freunde gemacht habe, die ich ebenfalls sehr vermissen werde, wenn ich wieder zurück nach Deutschland gehe.

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