Heimweh
In Deutschland hatte ich einige gute Freunde, und ich habe mich mit allen das letzte Mal an meinem Geburtstag getroffen. Ich habe gesagt, dass ich gerne weiterhin informiert sein möchte über das, was passiert, und wie es allen geht. Meine Eltern haben gesagt, sie werden sich melden, und sie hätten gerne jede Menge Bilder und Videos (laut meinen Eltern habe ich nicht genug Bilder und Videos verschickt). Meine Freunde haben mir gesagt, sie werden mich vermissen, und sie haben mir versprochen, mir weiterhin zu schreiben. Ich hatte mit allen auch einen Snap-Streak aufgebaut, wodurch sich der meiste Kontakt gehalten hat.
Meine Familie und ich haben recht regelmäßig Kontakt. Ich schreibe viel mit meinen Eltern, und wenn alles normal verläuft, habe ich alle zwei Wochen ein Telefonat mit meiner Familie. Meine Freunde haben ebenfalls Kontakt zu mir. Mit manchen Freunden habe ich nur Kontakt durch tägliche Snaps für den Snap-Score, und andere schreiben mir und fragen, wie es mir geht. Der Kontakt mit Freunden ist sehr abhängig von der jeweiligen Person. Mit einem Freund habe ich beinahe wöchentlich eine Sprachnachricht, die detailliert erklärt, was so passiert ist und wie das Leben so läuft. Ein anderer Freund hat mir bisher nur zwei Sprachnachrichten geschickt, aber diese waren jeweils 10–15 Minuten lang und haben alles Mögliche erklärt. Ich bin sehr dankbar, dass ich so viel Kontakt mit meinen Freunden behalten habe.
Mein Verhältnis hat sich geändert: Einige Personen haben sich verändert oder neue Freunde gefunden, oder sind aus irgendwelchen Gründen jetzt nicht mehr in meinem engeren Freundeskreis. Freundschaften sind nicht 100 % standfest, und mir war klar, dass sich einige auflösen werden. Damit muss man rechnen, wenn man ein Austauschjahr macht. Manche Freundschaften sind einfach nicht stark genug, um über diese große Entfernung zu bestehen.
Das Verhältnis zu meiner Familie ist größtenteils gleichgeblieben. Der größte Unterschied ist leider, dass eine meiner Omas gestorben ist, während ich weg war, aber das hat nicht viele Beziehungen geändert.
Natürlich vermisse ich meine Familie und meine Freunde. Es ist unlogisch zu denken, dass man im Ausland sein kann, ohne seine Familie und Freunde zu vermissen. Aber ich würde mein Vermissen nicht als Heimweh beschreiben. Klar, ich vermisse alle, aber ich weiß, dass ich auf jeden Fall und egal, was passiert, wieder zurück nach Deutschland gehe und alle wiedersehen werde. Aus diesem Grund hatte ich auch nie Heimweh, denn ich weiß, dass ich zurückkomme. Ich finde es macht keinen Sinn, das ganze Jahr lang nur daran zu denken, dass ich meine Freunde und Familie vermisse. Ich habe absichtlich nie wirklich stark über das Vermissen von allen nachgedacht, da es in meinem Kopf mehr nach einer Zeitverschwendung aussieht. Ich glaube, dass ich meine Freunde in Amerika deutlich mehr vermissen werde als meine Freunde in Deutschland, da ich nicht weiß, ob und wann ich meine amerikanischen Freunde wiedersehen werde.
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