Die kanadische Küche
Das Essen in Kanada ist geprägt von einer Mischung aus traditionellen Gerichten der First Nations und Einflüssen der britischen, französischen, sowie der amerikanischen Küche.
Die erste richtige Erfahrung mit kanadischen Essen habe ich an Thanksgiving gemacht. Es gab gefüllten Truthahn mit Cranberrymarmelade, Gemüse, Weißbrot und Kartoffeln – ein für Amerika sehr typisches Gericht, welches die Kanadier übernommen haben. So auch der Nachtisch: Pumpkin Pie. Pumpkin Pie ist ein relativ süßer Kürbiskuchen, welcher nach Belieben mit Eiscreme oder Sahne gegessen wird. Wenn ihr jetzt denkt, dass ihr dieses Essen wahrscheinlich eher nicht mögen werdet, seid gewarnt. Kanadier sind relativ unkreativ, was das Festtagsessen angeht. Ob zu Weihnachten, zu Ostern, zur Familienfeier, oder zum Hochzeitstag, es gibt immer Truthahn.
Als Kanadas Nationalgericht gilt Poutine. Poutine ist ein Pommesgericht, welches mit Bratensoße und Käsestücken serviert wird. Viele meiner kanadischen Freunde lieben Poutine, doch ich muss sagen, dass mich die durchgeweichten Pommes nicht sonderlich gereizt haben. Bannock ist ein typisches First Nationsbrot, welches frittiert ist und gerne mit Marmelade oder Honig gegessen wird. Ich muss sagen, dass mir Bannock von allen Gerichten wahrscheinlich am besten schmeckt. Das herzhafte Brot mit der süßen Kirschmarmelade lässt einen schon beinahe an die deutsche Backstube denken.
Ein weiteres Kanada typisches Gericht sind Buttertarts. Dies sind süße, klebrige Törtchen mit einer Füllung aus Zucker, Butter und Sirup. Ein sehr beliebter Nachtisch und aufjedenfall etwas für Menschen, die es gerne sehen, süß mögen.
Zu guter Letzt habe ich kein Gericht, jedoch einen festen Bestandteil nahezu aller kanadischen Gerichte gewählt: den Ahornsirup. Ob auf der Pizza, auf den Pancakes, angebraten, mit dem Bacon, oder auch in Getränken, ihr werdet immer wieder auf Ahornsirup stoßen. Das Klischee ist wahr, Kanadier lieben ihren Ahornsirup und das bekommt man beim Essen besonders zu spüren.
Der Essensablauf in Kanada ist relativ ähnlich zu dem in Deutschland. Es wird eher wenig gefrühstückt (außer manchmal beim Pancakefrühstück), das Mittag fällt dafür relativ groß aus, besteht aber meist nur aus Crackern, Käse, Dipp, Obst und Gemüse. Zu Abend wird immer warm gegessen. Meine Gastmutter kocht so gut wie jeden Tag, nur wenn sie spät arbeitet, koche ich mal. Dies kann teilweise ziemlich schwierig sein, da ich in einer gluten- und laktosefreien, vegetarischen Familie bin.
Während eines normalen Schultags esse ich Cornflakes, gemischt mit Müsli und Früchten zum Frühstück. Meine Highschool bietet jeden Tag ein kleines Breakfast an, bei dem ich mich nochmal bediene. Meist bekommen wir, mit Ei überbacken Croissants oder Joghurt mit gefrorenen Früchten und Müsli. Zum Mittag esse ich meist die Reste des Abendessens des Vortags auf. Die meisten kanadischen Schulen haben Mikrowellen, wo man alles aufwärmen kann. Auch, wenn ich ihn nicht benutze, hat meine Schule auch einen Mittagsessensdienst, wo man jeden Tag für 6 Dollar warmes Lunch kaufen kann. Da wir relativ spät zu Abend essen, esse ich, wenn ich von der Schule komme, meist noch eine kleine Schale Oatmeal oder mache mir ein Sandwich. Abendessen gibt es dann bei mir sehr britisch angelehnt, da meine Gastmutter aus England kommt. Wir essen oft Curry oder etwas, das Bohnen beinhaltet.
Ich würde sagen, ich esse mehr als in Deutschland, jedoch habe ich auch viel mehr Freizeit, bin öfter und länger an der frischen Luft und mache mehr Sport als zu Hause (5 mal die Woche). Ich finde die kanadische Küche im Großen und Ganzen nicht super spektakulär, aber es ist auf jeden Fall eine Erfahrung wert, das erste Mal Truthahn zu essen.
Ich hoffe, euch hat der Blog gefallen und vielen Dank fürs Lesen!
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