Meine Gastfamilie
„Hallo Finja, wir haben super Neuigkeiten.“ Vier Wochen vor meinem Flug bekomme ich endlich meine Gastfamilie. Ich bin super aufgeregt und schreibe direkt die E-Mail-Adresse, die ich bekommen habe, an. Meine Gastfamilie besteht aus meiner Gastmutter Tatjana, meinem Gastvater Luke, meiner zehnjährigen Gastschwester Lorelei und meiner dreijährigen Gastschwester Isolde. Mein Gastvater ist Polizist, meine Gastmutter Hausfrau. Alle vier leben in einem frisch gebauten Haus außerhalb von Golden. Dies sind einige der wenigen Informationen, die ich bekomme. Super aufgeregt warte ich auf die Antwort meiner zukünftigen Gastfamilie, doch vorerst bekomme ich keine Rückmeldung. Nach vier Tagen probiere ich es erneut. Ich biete ihnen an, dass sie mich auch gerne über WhatsApp, Snapchat, Instagram oder Ähnliches anschreiben können. Wieder kommt keine Antwort, doch meine Gastmutter folgt mir auf Instagram. Dann, zwei Tage später bekomme ich die erste Sprachnachricht von ihr, in der sie sich entschuldigt, dass sie sich erst jetzt meldet und mir erklärt, dass sie mit den Ferien und den Kids ganz schön viel um die Ohren hat. Von da an haben wir uns gegenseitig Sprachnachrichten geschickt. Zu einem Videoanruf kam es bei uns, sehr zum Bedauern meiner Eltern, nie.
Als ich dann wenige Wochen später in Kanada ankomme, bin ich total aufgeregt, aber auch sehr müde wegen des langen Flugs. Das erste Mal treffe ich auf meine Gastfamilie, oder besser gesagt auf Tatjana und Lorelei, vor meiner Highschool, wo die beiden mich abholen und mit zu sich nach Hause nehmen. Ich finde Lore und Tatjana direkt sehr sympathisch und meine Aufregung legt sich langsam und weicht der Müdigkeit. Zu Hause angekommen lerne ich dann meinen Gastvater kennen, welcher auch super lieb wirkt. Meine kleine Gastschwester schläft schon. Sie lerne ich am nächsten Morgen kennen, da sie diejenige ist, die mich weckt. Nach dem Frühstück, wo wir über meinen Flug und die Autofahrt reden, packe ich erstmal meine Koffer aus und mache es mir in meinem Zimmer gemütlich.
Später in der Woche werde ich mit den Regeln und meinen Pflichten zu Hause bekanntgemacht. Es gilt kein Essen in den Schlafzimmern. Der Geschirrspüler möchte bitte ausgeräumt und eingeräumt werden und meine Wäsche wasche ich selber. Das ist ziemlich genauso wie bei mir zu Hause in Deutschland.
Ich bin jetzt seit anderthalb Monaten in Kanada und wir waren schon alle gemeinsam wandern, draußen Klettern, Mountainbiken, Wanderreiten und vieles mehr. Wir unternehmen so gut wie jedes Wochenende etwas.
Zu guter Letzt habe ich für euch ein kleines Interview mit meinen Gasteltern geführt, also viel Spaß.
Hattet ihr schonmal einen Austauschschüler bei euch zu Hause?
Ja. Philipp aus Deutschland.
Wieso habt ihr euch dazu entschieden, einen Austauschschüler in eurer Familie willkommen zu heißen?
Unsere Familie hat es genossen, international zu reisen und wir schätzen die Erfahrung und wollen diese weitergeben.
Warum habt ihr euch für mich entschieden.
Das konnten wir nicht. Wir haben uns nur gewünscht, ein deutsches Gastkind zu bekommen. Und ein Mädchen.
Was war euer erster Eindruck von mir?
Dass du total in die Familie passen wirst und super sympathisch bist. Dass, dass eine gute Kombi wird.
Ist es schwierig, einen Fremden in der Familie willkommen zu heißen und ihm euer Eigentum anzuvertrauen?
Wir besitzen nichts von Wert und wenn wir das täten, würde Isolde schon dafür sorgen, dass es kaputtgeht.
Werdet ihr mich in Deutschland besuchen kommen?
Ja, zu hundert Prozent.
Gibt es ein Wort, das ihr immer benutzt, von dem deutsche Schüler aber wahrscheinlich nicht wissen, was es heißt?
Eigentlich nicht. Uns würde nichts einfallen.
Was unternehmt ihr am liebsten mit eurem Austauschschüler?
Definitiv Rock climbing.
Ist es schwer, sich bon Austauschschülern zu verabschieden, wenn ihr Aufenthalt beendet ist?
Ja, das kann ich mir gut vorstellen.
Kennt ihr irgendwelche deutsche Wörter und Traditionen?
Streichholzschächtelchen und St. Nikolaus
Ich hoffe, euch hat der Blog gefallen und dass eure Gastfamilie genauso lustig, chaotisch und aktiv ist wie meine.
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