Finjas Gründe für einen Schüleraustausch

Ich habe mich schon von klein auf für Sprachen interessiert. Im Auto habe ich meine Mama immer gefragt, was die Texte englischer und französischer Lieder bedeuten, doch meistens konnte sie es mir nicht beantworten. Also habe ich mir vorgenommen, die Sprachen selbst zu verstehen und zu lernen. 

Ich liebe das Reisen. Schon immer fand ich es toll, fremde Orte und Länder zu erkunden, die Kultur, das Essen und die Menschen kennenzulernen. Ich habe mir seit der dritten Klasse vorgenommen, wenn ich größer bin, einige Zeit, die länger als nur Ferien ist, in einem anderen Land zu verbringen. 

Wegen meiner Liebe für Sprachen bin ich auf ein Gymnasium mit sprachlichem Schwerpunkt gegangen. Meine Mama hat vorgeschlagen, dass ich ein Schuljahr im Ausland verbringen könnte und ich wusste sofort, dass ich das machen möchte.

In meiner Schule lerne ich Englisch und Französisch und seit einem Jahr Spanisch, also kamen für mich das englische und das französische Ausland in Frage. Da ich bereits vier Monate in Frankreich verbracht habe, habe ich mich für ein englisches Land entschieden. Da ich ein französisches Abitur mache, wollte ich auch in meinem Gastland weiterhin in dem Fach unterrichtet werden. Meine Wahl ist darum letztendlich auf das zweisprachige Kanada gefallen. 

Ursprünglich wollte ich mein Auslandsjahr in der 10. Klasse machen. Meine Schule hat mir jedoch gesagt, dass sie mir das Jahr nicht anerkennen würde, wenn ich nicht alle meine deutschen Hauptfächer auch in Kanada belege. Weil einer der Gründe für mein Auslandsjahr die große Auswahl an neuen Fächern ist, habe ich meinen Auslandsaufenthalt um ein Jahr, in die 11. Klasse, verschoben. Ich habe 12 Jahre Schule, weshalb ich die 11. Klasse so oder so wiederholen muss. 

Wie eben schon gesagt, ist einer der Gründe für mein Auslandsjahr die Fächerauswahl. In den meisten Ländern gibt es völlig neue Unterrichtsfächer, welche man in Deutschland nie belegen könnte. An meiner Schule allein gibt es Holz- und Metallverarbeitung, Robotik, Fotografie, Graphic Design, Musical und Outdoor Education. Ein weiterer Grund ist für mich, ein anderes Klima kennenzulernen. Hier in Kanada gibt es wunderschöne Landschaften mit türkisen, Seen und riesige Berge mit schneebedeckten Spitzen. In dem Bereich, wo ich bin, gibt es warme Sommer, aber auch sehr harte Winter, was einerseits das Fahrradfahren, Klettern, Wandern und Baden und andererseits aber auch das Skifahren ermöglicht. In Deutschland fahre ich normalerweise nur einmal im Jahr eine Woche Ski. Hier fahre ich jedes Wochenende über 4 Monate hinweg. Ein Auslandsjahr gibt einem die Möglichkeit, selbstständiger zu werden. Man muss sich in eine vorerst fremde Familie integrieren, Kompromisse finden und sich anpassen. Außerdem lernt man in jedem Land einen neuen Lebensstil kennen. In Kanada ist es zum Beispiel so, dass auf Pünktlichkeit nicht so viel Wert gelegt wird. Dafür sind Kanadier Fremden gegenüber sehr offen und starten, wo sich die Gelegenheit dazu bietet, sofort ein Gespräch. Der mit größtem Grund für ein Auslandsjahr ist selbstverständlich das Verbessern der Sprache, welche im jeweiligen Land gesprochen wird, doch ich finde die anderen mindestens genauso wichtig. Zu guter Letzt ermöglicht es ein Auslandsjahr, neue, nationale und internationale Freundschaften zu knüpfen und eine familiäre Bindung zu der Gastfamilie herzustellen. Im besten Fall hat man in seinem Gastland für immer eine zweite Familie, die man jederzeit besuchen kann.

Ich habe mich für Kanada wegen seiner Zweisprachigkeit, seiner Natur, seiner Kultur und dem Schulsystem entschieden. Ich genieße es sehr, dass Kanadier den Großteil ihrer Zeit an der frischen Luft verbringen. Ich freue mich über die lange Skisaison und die neuen Sportarten, die ich hier ausprobieren kann. Ich habe viel Spaß in Woodwork (Holzverarbeitung) und baue meine eigenen Projekte.

Ich kann euch nur empfehlen, ein Auslandsjahr zu machen. Jeder hat seine eigenen Gründe und vielleicht stimmt ihr mit manchen oder den meisten meiner Gründe überein, aber es wird sich so oder so lohnen.

Ich hoffe, euch hat der Blog gefallen und, dass ich euch vielleicht etwas helfen konnte, bei der Entscheidung für oder gegen ein Auslandsjahr.

Vielen Dank fürs Lesen!

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