Finjas Tage in der Highschool – Wie in einem amerikanischen Drama?

Ich heiße Finja, bin 16 Jahre alt und befinde mich aktuell in den Rockies in Kanada, wo ich für 10 Monate ein Auslandsjahr mit der Organisation Kulturwerke Deutschland mache.
Gelber Schulbus im Regen

Liebe Leserinnen und Leser, herzlich willkommen zu meinem Artikel über meine ersten Tage in meiner Highschool und die Regeln, die dort auf mich zukamen. In diesem Artikel werdet ihr vom Erdnussverbot in der Schule bis hin zu meinem Stundenplan mit nur vier Fächern pro Semester alles erfahren. Viel Spaß beim Lesen!

Meine Highschool
9 Uhr 22, Dienstag, erster Schultag. Der typisch gelbe Schulbus hält mitten am Highway, um mich und die anderen Schüler zur Schule zu bringen. Ich steige ein und setzte mich auf eine der 24 Lederbänke. Es geht los zu meiner neuen Schule. Wenn ich an Schule denke, stelle ich mir den deutschen Altbau mit den vier Stockwerken vor, in dem ich die letzten 5 Jahre täglich meinen Lehrern zugehört habe. Als ich jedoch am 5. September bei meiner Highschool ankomme, sehe ich nur einen kleinen, einstöckigen Neubau. Ich wusste, dass meine Schule klein sein wird, doch ich habe nicht erwartet, dass ich für ein ganzes Jahr keine Treppen steigen muss. Kaum durch die Eingangstür durch, werde ich direkt von Lehrern begrüßt und ein riesiges Schild bittet uns Schüler, sich in der Turnhalle zu versammeln. Dort hält der stellvertretende Schulleiter eine Ansprache. Er begrüßt neue Schüler, stellt neue Lehrer, Pausenzeiten und Regeln vor. Erdnuss-, Parfüm- und Deoverbot. Das sind die ersten Punkte, die mir direkt ins Auge springen. Aufgrund einiger hochallergischer Schüler ist das Mitbringen erdnusshaltigen Essens und das tragen von Parfüm und Deo in meiner Schule strengstens verboten. Was eine merkwürdige Regel. In Deutschland gibt es auch Kinder die hochallergisch auf Nüsse reagieren, doch damit ich einen Riegel mit in die Schule bringen darf, muss ich kein „Peanut free“ Zeichen vorzeigen. Zumal die bei uns nicht existieren. Es folgt ein Raumwechsel. Alle Schüler werden in sogenannte "Homerooms" aufgeteilt. Diese Homerooms besuchen wir jeden Tag 20 Minuten vor Beginn der ersten Stunde, damit unser Schulleiter uns über Neuigkeiten und kommende Events informieren kann. Außerdem dient es dazu, dass Schüler auch jahrgangsübergreifende Freundschaften knüpfen können. In meinem Homeroom bekomme ich meinen Stundenplan. Vier Fächer das ganze Semester lang. Jeden Tag die gleichen vier: Metal Work, Outdoor Education, English First Peoples, Science for citizens. Jeden zweiten Tag in einer anderen Reihenfolge. Ich wusste schon über das System Bescheid, bin jedoch trotzdem ziemlich überrascht, als ich meinen Stundenplan zum ersten Mal zu Gesicht bekomme. Vier „Classes“ von 9:03 Uhr bis 15:15 Uhr. 74 Minuten eine Unterrichtsstunde. Aber zurück zu meiner Kurswahl. Metal Work, Outdoor Education und English First Peoples habe ich bewusst gewählt und ich bereue es nicht. Die Schule hat einen riesigen Metal Workshop mit allerlei industriellen Maschinen zur Metallbearbeitung, sowie einer eigenen Autowerkstatt.
Meine Fächer

English First Peoples ist Englischunterricht, bei dem wir mehr über die indigene Bevölkerung Kanadas lernen und Outdoor Education ist ein Sportfach in dem wir Mountain Biking, Rockclimbing und zum Beispiel Skifahren gehen. Wir sind so gut wie jeden Tag draußen und lernen neue Sportarten kennen. Das einzige Fach, welches meine deutsche Schule vorgegeben hat, Französisch, habe ich nicht bekommen und habe auch nach mehrfachem Nachfragen Science for citizens nicht gegen einen Französischkurs wechseln können. Vielleicht bekomme ich Französisch nächstes Semester. Nach den 20 Minuten Homeroom gehen wir unseren eigentlichen ersten Schultag, also Mittwoch, im Schnelldurchlauf durch. Das heißt, wir wechseln alle zehn Minuten die „Class“, um unsere neuen Räume, Lehrer und Klassenkameraden kennenzulernen. Die Kanadier in meiner Klasse sind sehr nett, doch Internationals sind für sie nichts Besonderes mehr, weshalb es ziemlich schwierig ist Freunde zu finden und man viel Eigeninitiative zeigen muss (auch nach meiner ersten Woche noch). Ich freunde mich darum erst einmal mit den anderen Internationals an. Kanadische Freundschaften werden noch kommen.

Orientation für Internationals

Um 12 Uhr ist die Schule dann auch schon wieder vorbei. Nun haben wir Internationals unsere Orientation mit dem stellvertretenden Schulleiter. Er zeigt uns nochmal alle Räume und erklärt uns, wie die Schlösser an unseren Spinden auf gehen. An alle, die schon einmal in einem amerikanischen Highschool Drama mitspielen wollten, eure Träume werden wahr! Auch, wenn das bedeutet, dass man am Anfang mindestens drei Versuche benötigt um den Spind zu öffnen. Außerdem wird uns mitgeteilt, dass die ganze Schule videoaüberwacht ist und die Schule jederzeit auf die Videos zugreifen darf, um Regelverstöße zu finden und zu beweisen. Diese Regelung finde ich eigentlich ziemlich gut, da die Schüler die Schule dadurch in top Zustand halten. Man findet nicht einmal Schmierereien in der Toilette (und dort gibt es selbstverständlich keine Kameras). Uns wird die Cafeteria gezeigt, wo es jeden Tag für 6 Dollar Mittagessen (das sind ungefähr 4 Euro) und super leckere selbstgebackene Muffins für 1 Dollar gibt.

Rafting

Dann nimmt uns ein Schulbus mit zum Rafting. Ausgerüstet mit Neoprenanzug, -Schuhen, Windjacken, Schwimmwesten und Helmen besteigen wir das Achtmannboot. Die Temperatur des Flusswassers beträgt nicht mehr als 5 Grad und ich spüren schon nach kurzer Zeit meine Finger nicht mehr, doch die Tour macht einen Riesenspaß! Aufgrund einer Hunderettungsaktion machen wir uns jedoch eine Stunde zu spät auf die Heimfahrt und erfahren dann, dass unseren Gasteltern noch nicht einmal Bescheid gegeben wurde. Ich hatte zu der Zeit noch keinen kanadischen Handyvertrag und konnte somit meine Gastmutter nicht selbst über die Verspätung informieren. Ich war super schockiert, dass die Kommunikation zwischen unserer Programmleiterin und den Gasteltern so schiefgegangen ist. Meine Gastmutter war auch zurecht überhaupt nicht begeistert und hatte schon überlegt wieder nach Hause zu fahren, auch weil ich zwei kleine Gastschwestern habe, die zu dieser Zeit allein zu Hause waren. Die Programmleiterin hat sich mittlerweile aber für den Fehler entschuldigt.

Schule ist entspannter

Zusammengefasst war meine erste Woche sehr entspannt, da wir keinen wirklichen Unterricht hatten, sondern Materialienbedarf und Unterrichtsinhalte besprochen haben. Ich hatte direkt am Mittwoch Volleyball Try Outs und bin ins Team gekommen! Ich empfehle euch wirklich sehr euch in Sportteams zu engagieren, da man viele neue Freunde mit gleichen Interessen findet und Sportarten in Kanada durch die Highschool Rivalitäten, im Vergleich zu Deutschland, auf sehr hohem Level trainiert werden. An das Erdnuss- und Deoverbot konnte ich mich immer noch nicht gewöhnen. Ich vermisse den guten alten Nussmix, Peanutbutter und Reesees. Die Schule hier ist sehr viel entspannter. Man darf im Unterricht essen, Mützen und Kapuzen auf dem Kopf tragen, was in Deutschland undenkbar wäre. Der Schulstoff hat kein so hohes Niveau wie in Deutschland, weshalb ich euch ans Herz lege Spaßfächer zu wählen, die es in Deutschland nicht gibt. (Metal Work, Outdoor Education, Wood Work, Foods,…).

 

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Ich hoffe, euch hat der Blog weitergeholfen und dass ich euch die Angst vor dem ersten Schultag in einer neuen Schule im Ausland nehmen konnte. Lasst euch einfach darauf ein und habt Spaß!

 

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