Liebe Leserinnen und Leser, herzlich willkommen zu meinem Artikel über meine ersten Tage in meiner Highschool und die Regeln, die dort auf mich zukamen. In diesem Artikel werdet ihr vom Erdnussverbot in der Schule bis hin zu meinem Stundenplan mit nur vier Fächern pro Semester alles erfahren. Viel Spaß beim Lesen!
Meine Highschool
Meine Fächer
English First Peoples ist Englischunterricht, bei dem wir mehr über die indigene Bevölkerung Kanadas lernen und Outdoor Education ist ein Sportfach in dem wir Mountain Biking, Rockclimbing und zum Beispiel Skifahren gehen. Wir sind so gut wie jeden Tag draußen und lernen neue Sportarten kennen. Das einzige Fach, welches meine deutsche Schule vorgegeben hat, Französisch, habe ich nicht bekommen und habe auch nach mehrfachem Nachfragen Science for citizens nicht gegen einen Französischkurs wechseln können. Vielleicht bekomme ich Französisch nächstes Semester. Nach den 20 Minuten Homeroom gehen wir unseren eigentlichen ersten Schultag, also Mittwoch, im Schnelldurchlauf durch. Das heißt, wir wechseln alle zehn Minuten die „Class“, um unsere neuen Räume, Lehrer und Klassenkameraden kennenzulernen. Die Kanadier in meiner Klasse sind sehr nett, doch Internationals sind für sie nichts Besonderes mehr, weshalb es ziemlich schwierig ist Freunde zu finden und man viel Eigeninitiative zeigen muss (auch nach meiner ersten Woche noch). Ich freunde mich darum erst einmal mit den anderen Internationals an. Kanadische Freundschaften werden noch kommen.
Orientation für Internationals
Um 12 Uhr ist die Schule dann auch schon wieder vorbei. Nun haben wir Internationals unsere Orientation mit dem stellvertretenden Schulleiter. Er zeigt uns nochmal alle Räume und erklärt uns, wie die Schlösser an unseren Spinden auf gehen. An alle, die schon einmal in einem amerikanischen Highschool Drama mitspielen wollten, eure Träume werden wahr! Auch, wenn das bedeutet, dass man am Anfang mindestens drei Versuche benötigt um den Spind zu öffnen. Außerdem wird uns mitgeteilt, dass die ganze Schule videoaüberwacht ist und die Schule jederzeit auf die Videos zugreifen darf, um Regelverstöße zu finden und zu beweisen. Diese Regelung finde ich eigentlich ziemlich gut, da die Schüler die Schule dadurch in top Zustand halten. Man findet nicht einmal Schmierereien in der Toilette (und dort gibt es selbstverständlich keine Kameras). Uns wird die Cafeteria gezeigt, wo es jeden Tag für 6 Dollar Mittagessen (das sind ungefähr 4 Euro) und super leckere selbstgebackene Muffins für 1 Dollar gibt.
Rafting
Dann nimmt uns ein Schulbus mit zum Rafting. Ausgerüstet mit Neoprenanzug, -Schuhen, Windjacken, Schwimmwesten und Helmen besteigen wir das Achtmannboot. Die Temperatur des Flusswassers beträgt nicht mehr als 5 Grad und ich spüren schon nach kurzer Zeit meine Finger nicht mehr, doch die Tour macht einen Riesenspaß! Aufgrund einer Hunderettungsaktion machen wir uns jedoch eine Stunde zu spät auf die Heimfahrt und erfahren dann, dass unseren Gasteltern noch nicht einmal Bescheid gegeben wurde. Ich hatte zu der Zeit noch keinen kanadischen Handyvertrag und konnte somit meine Gastmutter nicht selbst über die Verspätung informieren. Ich war super schockiert, dass die Kommunikation zwischen unserer Programmleiterin und den Gasteltern so schiefgegangen ist. Meine Gastmutter war auch zurecht überhaupt nicht begeistert und hatte schon überlegt wieder nach Hause zu fahren, auch weil ich zwei kleine Gastschwestern habe, die zu dieser Zeit allein zu Hause waren. Die Programmleiterin hat sich mittlerweile aber für den Fehler entschuldigt.
Schule ist entspannter
Zusammengefasst war meine erste Woche sehr entspannt, da wir keinen wirklichen Unterricht hatten, sondern Materialienbedarf und Unterrichtsinhalte besprochen haben. Ich hatte direkt am Mittwoch Volleyball Try Outs und bin ins Team gekommen! Ich empfehle euch wirklich sehr euch in Sportteams zu engagieren, da man viele neue Freunde mit gleichen Interessen findet und Sportarten in Kanada durch die Highschool Rivalitäten, im Vergleich zu Deutschland, auf sehr hohem Level trainiert werden. An das Erdnuss- und Deoverbot konnte ich mich immer noch nicht gewöhnen. Ich vermisse den guten alten Nussmix, Peanutbutter und Reesees. Die Schule hier ist sehr viel entspannter. Man darf im Unterricht essen, Mützen und Kapuzen auf dem Kopf tragen, was in Deutschland undenkbar wäre. Der Schulstoff hat kein so hohes Niveau wie in Deutschland, weshalb ich euch ans Herz lege Spaßfächer zu wählen, die es in Deutschland nicht gibt. (Metal Work, Outdoor Education, Wood Work, Foods,…).
Ich hoffe, euch hat der Blog weitergeholfen und dass ich euch die Angst vor dem ersten Schultag in einer neuen Schule im Ausland nehmen konnte. Lasst euch einfach darauf ein und habt Spaß!
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