Meine Tipps
Der Hauptgrund für ein Auslandsjahr ist für viele das Verbessern der Sprachkenntnisse, doch wie macht man das? Ist es ein natürlicher Prozess, der sich mit der Zeit ergibt? Ich würde behaupten, dass es bei den meisten so ist. Die englischsprachige Gastfamilie allein bringt einen schon dazu, über seinen Schatten zu springen und sich tagtäglich auf Englisch zu unterhalten. Leider ist mir das Glück einer englischen Gastfamilie nicht zuteilgeworden. Ich spreche ausschließlich Deutsch zu Hause und musste auf andere Möglichkeiten der Sprachverbesserung ausweichen. Also hier mein erster Tipp, versucht unbedingt in eine englische Gastfamilie zu kommen, da dies das Lernen der Sprache um einiges erleichtert. Ich muss einige Umwege nehmen, um die gleiche Sprachverbesserung wie meine Freunde in englischen Gastfamilien zu erzielen. Ein weiterer Tipp ist, dass ihr euch in der Schule integriert. Mir ist es am Anfang sehr schwergefallen, mich nicht nur mit den anderen Austauschschülern in meiner Schule anzufreunden, unter anderem, weil man selbst immer den ersten Schritt machen muss (jedenfalls bei mir in Kanada). Aber gebt nicht auf und gebt dem Verlangen, die einfache Lösung zu wählen und einfach nur mit den Deutschen befreundet zu sein, nicht nach. Es hat bei mir 3 lange Monate gedauert, bis ich die ersten richtigen Freundschaften mit Kanadiern geknüpft habe und doch hat es sich gelohnt. In kanadischer Gesellschaft ist man gezwungen, Englisch zu reden, was enorm zur Verbesserung beiträgt. Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass die erste Freundschaft, die man geknüpft habt, einen in derjenigen Freundschaftsgruppe vorstellt und man seine Kontakte und neue Freunde dadurch schnell vervielfacht. Es lohnt sich also total, den ersten Schritt zu wagen, weil danach alles ganz schnell und einfach geht und man im Nu integriert ist. Mit den neuen Freundschaften kommen dann auch Treffen nach der Schule, zum Beispiel zum Bowlen, Klettern oder einfach bei jemandem zu Hause, dazu. Das heißt, dass sich die Zeit, in der ich Englisch spreche, von anfangs nur in der Schule, zu letztendlich fast den ganzen Tag entwickelt hat. Der Smalltalk und das Herumblödeln und Austauschen mit Freunden hat mich sehr viel sicherer und flüssiger in Englisch werden lassen. Also zögert nicht, wenn ihr von Freunden eingeladen werdet, das Angebot auch anzunehmen und organisiert gerne auch selbst Treffen. Ein weiterer Tipp ist, in der Schule Englisch zu belegen. Mir hat der kanadische Englischunterricht sehr geholfen, da man viele Aufsätze schreiben musste, die vom Lehrer korrigiert wurden. Man hat für jeden Aufsatz drei Entwürfe geschrieben, für die der Lehrer immer wieder Verbesserungsvorschläge und Korrekturen gegeben hat. Dies hat mir dabei geholfen, neues literarisches Vokabular zu lernen und zu verwenden und mich in Texten auf Englisch besser auszudrücken. Außerdem hat meine Englischlehrerin die ersten zwanzig Minuten des Unterrichts zum Lesen genutzt. Die Bücher waren frei wählbar und sie hat uns immer motiviert, Neues auszuprobieren. Hiermit sind wir auch schon beim nächsten Tipp, nämlich dem Lesen englischer Bücher. Ich weiß, nicht jeder mag das Lesen, doch mir hat es geholfen, gewisse Satzstrukturen und Vokabeln zu verinnerlichen und im Lesen eingleisiger Bücher so flüssig zu werden, wie im Lesen deutscher. Wenn ihr nicht gerne lest, empfiehlt es sich immer, englische Filme und Serien auf Englisch mit englischen Untertiteln anzusehen. Dies hat ungefähr den gleichen Effekt wie das Lesen. Ein letzter Tipp, den mir die Gastmutter eines Freundes gegeben hat, ist, auch mit den deutschen Freunden Englisch zu reden. Es fühlt sich zu Anfang ziemlich komisch an, da man ja weiß, dass man auch einfach in seiner Muttersprache sprechen könnte, doch es hilft in der englischen Sprache zu bleiben, auch wenn man ausnahmsweise mal etwas mit anderen Gastschülern unternimmt. Letztendlich sollte man insgesamt dennoch mehr Zeit mit Kanadiern verbringen, als mit Deutschen.
Mein Englisch hat sich nicht so sehr verbessert, wie ich es mir am Anfang meines Aufenthalts gewünscht habe, was unter anderem an meinem deutschen Zuhause liegt, doch ich bin auf jeden Fall flüssiger im Reden und Schreiben geworden. Ohne meine Alternativen hätte ich mich jedoch wahrscheinlich gar nicht verbessert.
Ich hoffe, euch hat der Blog gefallen. Das Verbessern das Englisch kommt in der Regel von allein, doch manchmal müsst ihr, so wie ich, Initiative ergreifen, um den Fortschritt zu erlangen, den ihr euch wünscht.
Vielen Dank fürs Lesen!
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