Finjas Unterrichtsfächer an ihrer kanadischen Highschool

Ich gehe auf die Golden Secondary School in British Columbia in Kanada. Sie ist die einzige Highschool in der Stadt und bietet daher im Vergleich zu Schulen in beispielsweise Vancouver nur wenige Fächer an. Bevor ich überhaupt nach Kanada geflogen bin, konnte ich aus English, English First Peoples, Calculus, Chemistry, Life Science, Robotics, Science, Science for citizens, Law, Genocide Studies, Foods, Metalwork, Woodwork, Active Living, Fitness, Career and Life Education, Photography, Outdoor Education, French Immersion, Psychology, Art, Drama, Power Mechanics, Digital Media, Visual Arts, 20th Century History und Geography sechzehn Fächer auswählen. In kanadischen Highschools hat jeder Schüler nur vier Kurse pro Semester. 

Im ersten Semester, welches jetzt fast vorbei ist, hatte ich English First Peoples, Metalwork, Outdoor Education und Science for citizens. Der Schultag startet um 8 Uhr 45 mit dem Homeroom. Dieser wird genutzt, um Durchsagen an die Schüler zu übermitteln, Schüler zum Lesen zu motivieren und um unser Lernverhalten zu analysieren. Nach einer dreiminütigen Pause geht um 9 Uhr 6 die erste Stunde los. Jeden Tag wechseln die erste und die zweite Stunde, sodass ich am Montag mit Metalwork und am Dienstag mit Outdoor Education starte. Das gleiche Prinzip gilt für die dritte und vierte Stunde. Der Stundenplan variiert also je nach Tag. 

Zwischen der ersten und der zweiten Stunde haben wir zwölf Minuten Frühstückspause, zwischen der zweiten und dritten 53 Minuten Lunch Break und zwischen der dritten und vierten nochmals acht Minuten Pause. Der Schultag endet um 15 Uhr 15 und eine Unterrichtsstunde dauert 74 Minuten. 

Die Unterrichtsfächer sind alle sehr unterschiedlich strukturiert und der Aufbau hängt sehr vom Lehrer ab. In Outdoor Education bestimmt beispielsweise das Wetter, ob wir Skifahren gehen, Mountainbiken oder Shelter Building lernen. In Metalwork mussten wir im ersten Monat eine Sicherheitsprüfung ablegen, bei der uns die Funktionsweise aller Maschinen gezeigt wurde und können seither relativ frei an eigenen Projekten arbeiten. Der Englischunterricht ist unserem Deutschunterricht sehr ähnlich. Wir müssen viele Aufsätze schreiben und bekommen ab und zu Arbeitsbögen zu Grammatikthemen. Was mir am kanadischen Englischunterricht sehr gefällt ist, dass wir die ersten 25 Minuten der Stunde ein von uns selbst ausgewähltes Buch lesen dürfen. Science for citizens ist ein naturwissenschaftlicher Kurs, in dem wir bisher gesunde Ernährung, Nachhaltigkeit, extreme Wetterereignisse und Forensik durchgenommen haben. Wir haben ein Workbook, welches wir jede Stunde ausfüllen müssen, während unser Lehrer mit uns die Power Point Präsentation durchgeht. Am Ende jeder Unit wird dieses benotet. Außerdem müssen wir zusätzlich noch einen Test schreiben und ein Projekt, zum Beispiel in Form einer Präsentation, einreichen. 

Der Unterricht in Kanada ist sehr viel einfacher als in Deutschland. Die Themen, die ich hier im Moment behandle, haben wir vor ein bis zwei Jahren in Deutschland gelernt. Abgabefristen sind hier auch eher eine Empfehlung und man kann jeden Test und jedes Projekt ändern und erneut abgeben, wenn man mit der Note nicht zufrieden ist.

Unsere typischen deutschen Hausaufgaben gibt es hier nicht, jedoch muss man für sehr viele Projekte und Essays zu Hause nacharbeiten. Den Unterricht vorbereiten muss ich nicht.

Von meinen gewählten Fächer würde ich alle bis auf Science for Citizens erneut wählen. Metalwork macht unheimlichen Spaß, da man sehr kreativ sein kann und nebenbei nützliche Fähigkeiten erlernt. Outdoor Education kann ich jedem empfehlen, der gerne an der frischen Luft ist und Lust hat, neue Sportarten auszuprobieren.  

Ich hoffe, euch hat der Blog gefallen. Ich hoffe, ich konnte euch das kanadische Schulsystem etwas näher bringen und habe euch vielleicht dazu inspiriert einige meiner Fächer zu wählen.

Du möchtest auch einen Auslandsaufenthalt in Kanada verbringen? Dann wähle jetzt die Nummer in den Kontaktdaten und mache den ersten Schritt auf dem Weg in ein fremdes Land mit neuen Erfahrungen und Freunden. 

Hat dir dieser Artikel gefallen? Dann lies dir doch noch andere Artikel von Kulturwerke durch. Viel Spaß!