Finn erzählt von den Traditionen und Festen in England

Hi, ich bin Finn, 16 Jahre alt und jetzt seit 4 Monaten im Norden von England. Heute will ich euch etwas über die Unterschiede in Traditionen oder Feiertage in England erzählen, die es ja teilweise in Deutschland überhaupt nicht gibt.
Zwei Jugendliche vor einem geschmückten Weihnachtsbaum
Englische Traditionen und Feste

Diejenigen unter euch, die Sherlock (BBC) gesehen hat, kennen vielleicht Guy Fawkes Night. Jedes Jahr am 5. November wird nämlich das gescheiterte Attentat auf den englischen König James der erste von Guy Fawkes gefeiert. Er, also Fawkes, war Teil des Gunpowder Plots und plante mit weiteren Katholiken den König zu ermorden, indem sie das House of Lords am 5. November 1605 in die Luft sprengen. Der Versuch scheiterte, aber seitdem werden an diesem Tag große Feuer angezündet, und auch Raketen geschossen, in Erinnerung an den Sprengstoff im Keller des Parlaments. Tatsächlich beginnt das Raketen-Schießen schon Tage davor, weshalb ich mich einige Male sehr erschreckt habe, aber am fünften konnte man auch von dem Haus meiner Gastfamilie überall Feuerwerke sehen. Das war wirklich beeindruckend, aber richtige Displays oder Fackelzüge wären bestimmt noch toller gewesen. 

 

Nur kurz darauf ist der „Remembrance Sunday“ oder auch „Poppy Day“ am 2. Sonntag im November. Dabei geht es um die Erinnerung an die Opfer der Kriege, vor allem aber die Soldaten, die in den beiden Weltkriegen ums Leben kamen. „Lest we forget“, also „damit wir nicht vergessen“ hieß es groß auf allen möglichen Gebäuden und auch auf den Linienbussen, und Denkmäler wurden mit Mohnblumen dekoriert. Viele Menschen trugen ebenfalls Anstecker oder Klammern mit Mohnblüten. Auch an die Schule kam ein Vertreter des Militärs, Schüler*innen hielten kurze Reden, und es wurde eine Schweigeminute gehalten. All das war wirklich bewegend, und gab einem gut die Möglichkeit zu reflektieren, wie privilegiert wir eigentlich sind. 

 

Kurz nach Weihnachten gibt es dann den „Boxing Day“- am 26. Dezember. Anders als der Name vermuten lässt, hat er nichts mit Boxsport zu tun. Vermutet ist, dass der Name einfach von „Christmas Boxes“ kommt, denn stattdessen ist es eine Zeit, in der die Menschen traditionell Geschenke an Bedürftige und Dienstleister weitergeben. Immer wieder gibt es auch Sportveranstaltungen, Pferderennen oder ähnliches, manche gehen auch einfach Shoppen- viele Geschäfte haben Boxing Day Sales. Für viele ist der Boxing Day auch einfach eine Gelegenheit, sich zu entspannen und die festliche Stimmung fortzusetzen, nachdem die stressigen Weihnachtstage hinüber sind. 

 

Der Pancake Day, oder auch Shrove Tuesday, ist eine Tradition, die wiederum ihrem Namen alle Ehre wird. Am Dienstag vor der christlichen Fastenzeit wird dieser Feiertag in England mit reichlich Zubereitung und Verzehr von Pfannkuchen gefeiert. Außerdem gibt es Pfannkuchen-Rennen, also Rennen, bei denen versucht wird, Pfannkuchen in einer Pfanne (während dem Rennen) zu wenden. Das Ganze geht zurück auf das christliche „shroving“, bei dem vor der Fastenzeit noch die Sünden gebeichtet wurden. Somit bietet dieser Tag eine unterhaltsame Art, sich auf das kommende Fasten vorzubereiten.

 

Ebenfalls im Frühling wird „Trooping the Colour“ gefeiert. Dabei wird der Geburtstag des Monarchen von England gefeiert, und das findet meistens im Juni und natürlich in London statt. Die Zeremonie involviert eine gewaltige Militärparade (mit Royal Air Force), in der unter anderem auch die Household Division und die Königsfamilie mitzieht. Vor allem dient sie also als Ausdruck der königlichen Macht (und Pracht). Der Höhepunkt des Ganzen ist das eigentliche „Trooping the Colour“, bei der die königliche Standarte durch die Truppen getragen und auf dem Buckingham Palace gehisst wird. 2023 waren es über 1500 Soldaten, ca. 300 Pferde und über 400 Musiker, die mitmarschierten. 

 

Diese Traditionen sind nur ein Teil der kulturellen Vielfältigkeit, die England zu bieten hat, aber manche davon mitzuerleben war wirklich beeindruckend, vor allem der Remembrance Sunday. Auch wenn wir in Deutschland wirklich nicht mit unseren Kriegserfolgen prahlen können, fände ich es doch angemessen, den ganzen Soldaten und Opfern der Weltkriege so feierlich zu gedenken, wie es in England getan wird. 

 

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Euer Finn :)

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