Der Homestay
Meine Gastfamilie besteht aus meiner Gastmutter Susan, kurz Sue, die auch schon einige Austauschschüler in der Vergangenheit untergebracht hat, einem italienischen Austauschschüler Mattia, einem vietnamesischen Austauschschüler Huy, dem Familienhund Jagger und der Katze Cloud.
Wir leben in einem Haus, das zwar nur ein Stockwerk hat, aber trotzdem recht groß und lichtdurchflutet ist. Ich wohne in Miramar, einer Halbinsel und Teil Miramars, wo es zwar nicht allzu viel zu unternehmen gibt, es jedoch nur eine halbe Stunde mit dem Bus in die Innenstadt ist.
Einen strikten Tagesablauf gibt es so genau gar nicht bei uns. Ich stehe in der Regel, als erster auf um die Tiere zu füttern und vor der Schule zu duschen und mich fertig zu machen. Mattia dagegen steht in der Regel 15 zu 20 Minuten bevor wir gehen müssen auf, was uns alle manchmal etwas stresst. Normalerweise verlassen wir das Haus um ca. 8:05 um den Bus um 8:15 zu bekommen. Manchmal jedoch ist einer von uns schon um 7:30 oder früher aus dem Haus um Projekte in der Schule zu beenden oder mit Freunden zu Frühstücken. Mittwochs sind wir wegen des späten Startes erst um 9:30 aus dem Haus um dann den nächsten Bus 30 bis 40 Minuten zur Schule zu nehmen um dann dort den Tag um 10:20 zu starten. Nach der Schule nimmt man aber nur Huy eigentlich den Bus direkt zurück, da ich gerne nach der Schule noch viel mit Freunden unternehme und dann später nach Hause fahre. Zu Hause sein müssen wir spätestens um 10 oder zum gemeinsamen Abendessen um ca. 7, falls wir nicht in der Stadt zu Abend gegessen haben.
Viele Aufgaben haben wir als Schüler zu Hause nicht, da der Cleaner einmal pro Woche kommt und unsere Gastmutter einen sehr großen Teil der Arbeit macht. Ich füttere jedoch jeden Früh und Abend, wenn ich nach Hause komme, die Tiere, Mattia kümmert sich darum, das Geschirr kurz abzuspülen und Huy läuft den Hund spazieren, wenn er Zeit hat.
Ab und zu schauen wir 3 zusammen Serien mit dem gemeinsamen Netflix Account, aber das ist oft schwierig, da wir alle zu unterschiedlichen Zeiten nach Hause kommen und oftmals auch sehr müde sind.
Ich und Huy haben beide angefangen in der Schule Badminton und Volleyball zu spielen und Mattia und Huy gehen zusammen mit anderen Austauschschülern ins Fitnessstudio. Gemeinsam haben wir aber abgesehen von dem international outdoor education Kurs keinen Unterricht.
Es gibt in dieser Familie keine festen Tage oder Rituale wie Spieleabende oder sonstiges. Meistens kommen wir kurz nach dem Abendessen im Wohnzimmer zusammen oder schauen Rugby im Fernsehen (weil meine Gastmutter ein extrem großer Fan ist) und man so auch gut mit der Kultur verknüpft. Tatsächlich macht es auch Spaß zu schauen, sobald man die Regeln verstanden hat, was aber auch recht schnell geht.
Meine Gastmutter arbeitet jeden Tag bis so 5 bis 6 Uhr, um dann kurz zu entspannen und das Abendessen vorzubereiten.
Die Wochenenden werden meistens separat von der Gastfamilie mit Freunden verbracht. Mattia ist mit einigen der anderen Austauschschülern an unserer Schule befreundet, wohingegen ich viele Kiwi Freunde gefunden habe, mit denen ich die meisten meiner Wochenenden durchplane. Falls ich mal keine Pläne habe, gehe ich meistens in second-Hand Läden oder nehme einen Zug um ein bisschen mehr der Gegend zu sehen. Oft nutzt man die Zeit aber auch, um nach einer langen Woche einfach mal die Füße hochzulegen und zu entspannen.
Was das betrifft, können wir so viel Zeit für uns haben, wie wir brauchen/ wollen. Oft motiviert uns Sue dann aber einfach was zu unternehmen. In meiner Zeit alleine zum Runterkommen lese ich gerne Bücher, die ich hier in Bookshops gekauft habe, höre Musik, schaue Serien auf Netflix oder zeichne. Sei es für meinen digital Art Kurs oder für mich persönlich.
Abschließend muss ich aber sagen, dass sich jede Gastfamilie unterscheidet und man von nichts ausgehen sollte und sich keine zu strengen Erwartungen machen sollte. Falls man komplett unzufrieden mit seinem Homestay ist, kann man diesen in den allermeisten Fällen noch wechseln.
Vielen Dank fürs Lesen meines Blogs über meine Erfahrungen und meine Gastfamilie. Falls du mehr über das Thema Gastfamilie wissen möchtest, dann lese doch gerne noch einen der anderen Blogs von anderen Austauschschülern, um mit deren Erfahrungen vertraut zu werden und ein besseres Bild der verschiedenen Möglichkeiten und Gastfamilien zu bekommen und falls du dann dein eigenes Abenteuer in einem anderen Land erleben möchtest, kontaktiere die Kulturwerke Deutschland um schon bald selber starten zu können. Auf Wiedersehen und bis zum nächsten Blog.