Mein Mindset
Zuallererst muss ich sagen, dass ich ganz schön viele Erwartungen hatte, bevor ich hier hergekommen bin. Ich hab mir gedacht, dass das das beste Jahr meines Lebens wird und dass alles perfekt wird. Und auch wenn dieses Jahr bis jetzt eine wunderschöne Zeit war mit tollen Erfahrungen, kommen damit natürlich auch mal nicht so tolle Erfahrungen. Ich hab mir beispielsweise gedacht, dass ich die perfekte Gastfamilie haben werde, die mich ganz doll lieb hat und die meine zweite Familie wird. Auch wenn sich das für viele meiner Freunde bewahrheitet hat, bin ich mittlerweile jedoch in meiner vierten Gastfamilie und das hatte ich natürlich nicht erwartet. Ich kann aber sagen, dass meine jetzige Familie sehr toll ist und ich sehr zufrieden mit ihnen bin, es hat halt nur ein bisschen gedauert, bis ich dort hingekommen bin. Ich glaub aber, dass ich aus jeder Erfahrung mit der jeweiligen Gastfamilie etwas gelernt habe und dass das alles einen Grund hatte. Deswegen würde ich jedem neuen Austauschschüler und jeder Austauschschülerin empfehlen, nicht allzu hohe Erwartungen zu haben, denn es wird auf keinen Fall so, wie man es sich vorstellt. Das klingt jetzt erstmal schlimm, aber es kann gar nicht so werden, wovon man die ganze Zeit träumt, weil man weiß ja noch gar nichts über den Ort und die Menschen, wo man dann hinkommt. Versteht mich nicht falsch, es ist natürlich schön, sich vorzustellen, wie es dann wird, wenn man endlich im Ausland ist, und ich hab das sooo oft gemacht! Aber ich würde einfach empfehlen, sich nicht zu sehr an den Vorstellungen festzuklammern und auch offen für Neues zu sein, damit man am Ende nicht enttäuscht wird, wenn es nicht zu 100% so wird, wie man erwartet hat, und dann seine neuen tollen Erfahrungen machen kann.
Da ich schon wusste, in welche Stadt ich kommen werde, hatte ich auch nicht diesen Überraschungseffekt, den es in anderen Programmen gibt, worüber ich ehrlich gesagt sehr dankbar bin. Dadurch konnte ich mich mental ein bisschen besser auf das alles vorbereiten und schonmal ein paar Dinge über meinen Ort herausfinden. Ich wollte auch sehr gerne in eine kleinere Stadt, weil ich in Deutschland in einer Großstadt lebe und das dann gerne mal ausprobieren wollte. Ich muss sagen, dass ich mich daran erstmal ein wenig gewöhnen musste, weil man natürlich weniger Möglichkeiten hat, was man machen kann, und auch die öffentlichen Verkehrsmittel ein bisschen anders sind und unregelmäßiger kommen. Aber ich würde auch sagen, dass es den Einstieg in mein Auslandsjahr sehr vereinfacht hat, weil man sich viel schneller zurechtfinden kann, als in einer Großstadt, und man auch die ganze Zeit Menschen trifft, die man schon kennt, was einem auch sehr viel Sicherheit gibt. Es hat also alles seine Vor- und Nachteile, was mich zu meinem nächsten Tipp bringt. Einfach versuchen, das Beste in allem zu sehen und es so hinzunehmen, wenn man es nicht ändern kann. Am Anfang wird alles erstmal ein bisschen viel sein, weil man ganz alleine an einem unbekannten Ort ist, aber nach einiger Zeit kriegt man dann doch alles ganz gut hin.
Ich hab zudem ein paar mehr Ausflüge erwartet, vor allem mit meiner Gastfamilie, aber davon kann man natürlich nicht ausgehen, wenn man herkommt. Jede Familie hat nämlich ihren eigenen Alltag und Rhythmus und versucht hoffentlich auch, so viel Zeit wie möglich mit euch zu verbringen. Aber versucht einfach, es zu verstehen und zu akzeptieren, dass sie auch ihr eigenes Leben haben und versuchen, für euch Zeit zu schaffen. Ich hatte aber dank meines Programms die Möglichkeit, schon nach Vancouver und Banff zusammen mit meinen Freunden zu reisen, was beides sehr schöne Erfahrungen waren. In den nächsten Monaten werden ich außerdem mit meiner Familie unter anderem nach Seattle und wahrscheinlich Vancouver Island fahren, worauf ich mich schon unglaublich freue. Meine vorherigen Familien hatten nur leider nicht so viel Zeit, mit mir auf so große Trips zu gehen, was aber total okay ist. Deswegen würde ich euch empfehlen, dort ebenfalls mit so wenigen Erwartungen wie möglich reinzugehen, und es werden auch in irgendeiner Form tolle Trips auf euch zukommen! Ob das mit eurem Outdoor Education Kurs ist, eurer Schule Vorort, Freunden oder eurer Gastfamilie, ihr werdet viele schöne Dinge sehen.
Wenn es zum Thema Freunde kommt, kann ich auch sagen, dass ich da sehr viele Erwartungen hatte, die sich zum Glück bewahrheitet haben. Ich habe sehr tolle Austauschschüler als Freunde aus unterschiedlichen Ländern und auch Kanadier. Das Wichtigste bei dem Thema ist einfach, offen zu sein für viele unterschiedliche Leute und Kulturen, und auf Leute zuzugehen. Ich weiß, dass auf Andere zugehen ein bisschen schwieriger sein kann für manche, aber das ist wirklich der wichtigste Tipp, wenn es darum geht, neue Freunde zu finden. Denn nur so habt ihr die Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen und das wird euer Auslandsjahr sehr ausmachen.
Insgesamt würde ich sagen, dass es wichtig ist, eine positive Einstellung, ohne viele Erwartungen zu haben, um eine schöne Zeit zu haben. Seid einfach offen für alles und versucht, alles als Erfahrung und auch als Lernerfahrung mitzunehmen. Wenn ihr mal Probleme habt, wird es immer Leute geben, die sich um euch kümmern. Ich habe zum Beispiel meine Koordinatoren in meiner Schule hier, meine Ansprechpartner von Kulturwerke Deutschland, meine Freunde und meine Gastfamilie, die alle nur das Beste für mich wollen. Deswegen keine Sorgen machen, es wird immer Lösungen für eure Probleme geben!
Ich hoffe sehr, dass du durch diesen Beitrag einen guten Einblick in mein Mindset vor und während meines Auslandsjahres bekommen hast!
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Na dann, hoffentlich bis bald! :)