Isabels Gastfamilienalltag in Irland

Hi, ich bin Isabel, 16 Jahre alt, und gerade auf einem Austauschjahr in Irland mit der Organisation Kulturwerke Deutschland. Mein dritter Monat hier geht zu Ende und ich muss sagen, der irische Herbst war nicht so regnerisch wie ich immer gedacht habe. In diesem Artikel geht es um den Alltag mit meiner Gastfamilie. Sprachmissverständnisse sind da auf der Tagesordnung. Aber ihr werdet es ja selbst lesen…
Ein Mädchen und daneben auf dem Tisch ein Stapel an Soßen
Meine Gastfamilie

Meine Gastfamilie besteht aus meiner Gastmutter, meinem Gastvater, und meinem Double- Placement aus Italien, Chiara. Wir leben in einem ziemlich großen Haus ein wenig außerhalb eines kleinen Dorfes, also sehr ländlich. Mein Gastvater hat Kühe, die grasen ums Haus herum, so wie bestimmt 70 Prozent unserer Nachbarn. Das gibt einen ordentlichen Lärm, wenn die morgens gefüttert werden, aber es ist ein zuverlässiger Wecker für die Schule.

 

Die startet hier ja um neun, und weil unser Schulweg nur 20 Minuten zu Fuß ist, können wir getrost um viertel vor acht aufstehen. Mein Gastvater ist dann schon immer aus dem Haus, aber manchmal kommt her noch mal kurz fürs Frühstück zurück. Meine Gastmutter ist meistens noch nicht wach, aber wenn das Wetter schlecht ist, fährt sie uns immer mit dem Auto in die Schule. Nach Hause laufen wir normalerweise, aber auch da holt sie uns ab bei Regen. Es gibt sofort Abendessen, wenn wir von der Schule kommen, aber meine Gasteltern essen beide später. Nur am Wochenende essen wir alle Mahlzeiten zusammen.

 

Besonders dann kommt es häufig zu sehr interessanten Gesprächen und so manchem kulturellen Missverständnis. Besonders lustig war, als mein Gastvater mich gefragt hat, ob wir in Deutschland auch Pubs haben. Er hat das aber mit einem solchen Akzent gesagt, dass ich „Pope“ verstanden habe und ihm sehr verwirrt geantwortet habe, dass das doch derselbe für alle Katholiken ist. Es hat lange gedauert, bis wir dahinter gekommen sind, worüber der jeweils andere redet, aber am Ende mussten wir sehr darüber lachen.

Wir haben hier schon eine feste Routine entwickelt. Mittwochs, zum Beispiel, bringt meine Gastmutter mich zum Flötenunterricht, währenddessen gehen sie und Chiara einkaufen. Samstags fahre ich mit dem Bus zum Orchester und auch da ist mein Double-Placement meistens dabei, denn sie trifft sich dort häufig mit anderen Italienern. Wenn wir zurückkommen, machen sich unsere Gasteltern fertig, mit Freunden in den Pub zu gehen. Ich und Chiara nutzen das für Film- und Spieleabende.
Im Haushalt haben wir auch so eine Art Routine. Meine Gastmutter saugt das ganze Haus am Wochenende, das heißt, wir müssen Samstag unsere Zimmer aufräumen oder zumindest mal den Boden freiräumen…

In meiner Freizeit, wenn ich sie nicht mit Hausaufgaben und Lernen verbringen muss, über ich gerne Flöte, womit meine Gastfamilie zum Glück kein Problem hat. Gleich nach dem Abendessen, um noch ein bisschen Zeit bis zu den Hausaufgaben zu schinden, haben Chiara und ich angefangen, Kreuzwort-Battles auszutragen. Wer die meisten Wörter findet, gewinnt. Wir machen das so häufig, dass wir schon beim zweiten „Mega-Kreuzwort“- Heft sind. Meine Gastfamilie hat auch eine Wii, lustigerweise in schwarz-weiß, bei der wir es uns zum Ziel gesetzt haben, mindestens einmal aufs Podium zu kommen. Es klappt mehr oder minder, die Kinder meiner Gasteltern waren einfach zu gut.

Insgesamt ist meine Gastfamilie ziemlich cool und ich habe viel Spaß hier! Vielleicht habt ihr ja auch Lust auf ein Auslandsjahr in Irland bekommen. Wenn ja, dann wählt einfach die Nummer in den Kontaktdaten, da könnt ihr Informationen bekommen und eine Bewerbung abschicken. Für weitere Auslandserfahrungen lest gerne andere Blogartikel oder schaut auf Youtube nach.

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