Meine letzte Woche
Meine Zeit hier in meiner Highschool neigt sich dem Ende zu, und ich schwanke zwischen Freude und Trauer. Einerseits freue ich mich darauf, meine Familie nach 10 Monaten wiederzusehen, andererseits fällt es mir schwer, mich von den Menschen, Orten und Gewohnheiten zu verabschieden, die mich das ganze Schuljahr begleitet haben.
Meine letzte Schulwoche war, obwohl ich an meiner Schule keine offiziellen Abschlussprüfungen hatte, ziemlich anstrengend. Die Woche startete, und ich bekam mein Projekt für meinen Mathekurs, welches ich anstelle einer Prüfung am Ende der Woche abgeben musste. Dies nahm einige Zeit in dieser Woche ein. Nach Band- und Tanzproben, die sich in dieser Woche häuften, da wir noch Auftritte vor uns hatten, ging es für mich nach Toronto mit zwei meiner besten Freundinnen. Wir hatten alle noch nie ein Blue Jays-Spiel (Baseballteam aus Toronto) gesehen und deswegen hatten wir uns Karten für das Spiel Blue Jays vs. Red Sox gekauft. Obwohl die Blue Jays verloren haben, hatten wir einen tollen Abend.
Am nächsten Tag ging es dann aber erstmal weiter mit normalem Unterricht. Jedoch war ein weiteres Highlight auch schon am Mittwoch, da an diesem Tag eine Tanzshow war, an welcher ich teilgenommen habe, da eines meiner Fächer Dance war und diese Show als unsere Prüfung bewertet wurde. Somit war auch schon am Mittwoch mein Tanzunterricht beendet, und das hieß Abschied nehmen von meinem Tanzkurs und der Gruppe Tänzer, mit denen ich ein ganzes Semester lang getanzt habe.
Und dann kamen auch schon die letzten Tage, viel war nicht mehr los, im Unterricht wurde nicht mehr viel gemacht und nur noch wenige Schüler kamen zur Schule. Ich musste jedoch noch mein Mathe-Projekt abgeben und hatte noch einen Auftritt mit der Schulband am letzten Tag vor den Ferien bei einem Schul-Assembly, also einer Schülerversammlung zum Abschluss des Jahres. Und dann saß ich schon das letzte Mal im Schulbus nach Hause…
Jedoch war es noch nicht ganz vorbei, denn hier in meiner Schule gibt es sogenannte „Credit-Recovery-Days“, das sind 4 Tage nach dem letzten Schultag, an denen die Schüler in die Schule kommen können, um ihre Noten zu verbessern oder zu „retten“, falls sie in manchen Kursen durchfallen. An diesen Tagen kommen nur sehr wenige Schüler zur Schule, aber dies gab mir die Chance, mich nochmal von meinen Lehrern zu verabschieden und ein letztes Mal durch die Schule zu gehen. Und dann kam erst das richtige Ende mit der Graduation ceremony, bei welcher ich dabei sein konnte, obwohl ich nur Grade 11 war, da unsere Schulband dort aufgetreten ist. Diese fand in dem Eishockeystadion der Stadt statt und gab meinem Auslandsjahr einen schönen Abschluss.
Jetzt ist es vorbei, und ich kann nur sagen, dass es eine der besten Entscheidungen war, die ich in meinem Leben bisher gemacht habe! Ich habe so viele Erfahrungen und Erinnerungen hier in Kanada sammeln können, und auf eine Highschool zu gehen war ein echtes Erlebnis und war, obwohl es manchmal auch anders war, als ich es mir vorgestellt hatte, etwas, was ich sehr vermissen werde. Jedoch werden es am Ende dann doch die Freunde, die ich dieses Jahr machen konnte und die Leute, die ich treffen konnte, sein, die ich am meisten vermissen werde und die dieses Auslandsjahr für mich so extrem schön gemacht haben.
Ich kann jedem nur empfehlen, diesen Schritt zu wagen und die Erfahrungen und Erinnerungen zu machen, die ich erleben durfte. Und wenn ihr jetzt noch mehr über ein Auslandsjahr erfahren wollt, dann schaut auch gerne mal in die anderen Blogartikel rein oder wendet euch an Kulturwerke Deutschland.
Bis bald!
Jule :)
PS: Wenn ihr ein Auslandsjahr macht, dann kauft euch eine Flagge aus dem Gastland und lasst eure Freunde, Teamkameraden, Lehrer usw. darauf unterschreiben. Ich habe es gemacht und es ist eine sehr schöne Erinnerung.