Meine Schule
Ich habe anfangs eine Weile gebraucht, um mich an das amerikanische Schulsystem zu gewöhnen, da es sich in einigen Aspekten schon ziemlich von dem deutschen Schulsystem unterscheidet.
Ich gehe auf die Ubly Highschool, in Ubly. Es ist ein sehr kleiner Ort mit weniger als 900 Einwohnern, weshalb die Schule auch ziemlich klein ist. Man kann nicht wirklich viel im Ort machen, aber im nächsten Ort gibt es ein paar Einkaufsmöglichkeiten, zum Beispiel Walmart, Meijer und ein Thrift store. Ansonsten gibt es einige Fast Food Läden, aber auch normale Restaurants.
Wegen der niedrigen Schülerzahl werden Elementary und High School in einer Schule unterrichtet. Es ist ein einziges Gebäude, in dem Elementary School in der einen Gebäudehälfte ist und die Jr. High sowie High School in der anderen Hälfte. In der High School (9-12 Klasse) und Jr. High (6-8 Klasse) sind insgesamt ca. 315 Schüler und in Elementary School (1-5 Klasse) sind ca. 305 Schüler. In der High School unterrichten 22 Lehrer und in der Elementary School unterrichten 18 Lehrer, die alle ihren eigenen Klassenraum haben. Somit gibt es 40 Klassenräume, zwei Computerräume, einen Werkstattraum, eine große und eine kleine Turnhalle, ein Football Feld, ein Baseball Feld, einen Rasenplatz mit Klettergerüsten und eine Cafeteria.
Trotz dass sie sehr klein ist, bietet die Schule einige Sportarten an. Die populärsten Sportarten sind Football, Volleyball, Cross Country und Track.
Es gibt auch einige Fächer, die es nicht an vielen deutschen Schulen gibt. Dazu gehören Psychologie, Botanik und Print Media (in dieser Klasse gestalten wir das Jahrbuch).
Mein Schultag beginnt um 8 Uhr und geht bis um 14:55 Uhr. Ich habe insgesamt sieben Unterrichtsstunden, die jeweils 54 Minuten lang sind und eine Mittagspause, die 30 Minuten lang ist. Ich habe Spanish, Psychologie, Current Events (hier sprechen wir meistens über aktuelle Nachrichten), Print Media, Weltgeschichte, US History und Englisch. Die letzten beiden sind die einzigen Fächer, die verpflichtend waren.
Da es nicht wie in Deutschland ist, wo man ausschließlich mit Leuten in seinem Jahrgang und 'festen' Klasse Unterricht hat, habe ich Klassen mit allen High School Klassenstufen (9-12 Klasse) Unterricht. Es ist zwar abwechslungsreich, aber meiner Meinung nach hindert es den Lernprozess ein wenig und man kommt nicht wirklich weiter dadurch, dass die Wissensstände unterschiedlich sind. Normalerweise sind ungefähr 20 bis 25 Leute in einer Klasse. Manchmal sind es weniger oder mehr, es kommt dabei auf das Fach an und die Anzahl der Kurse.
Im Unterricht bekommen wir meistens Assessments, die wir dann bearbeiten oder sollen Notizen machen, wenn der Lehrer etwas zum aktuellen Thema zeigt oder erklärt. Ansonsten haben wir regelmäßig Tests und Quizze, die mit den Assessments einen Großteil der Note ausmachen. Das Schuljahr ist in zwei Semester (prinzipiell Halbjahre) aufgeteilt. Am Ende von jedem Halbjahr schreibt man Examen in jedem Fach, die 20% in die Note zählen. Generell denke ich, dass der Schulstoff hier wesentlich einfacher ist, als in Deutschland.
Ich finde es sehr gut, dass man die Möglichkeit hat mehrere Sportarten über das Jahr verteilt zu machen, da in den unterschiedlichen Jahreszeiten verschiedene Sportarten angeboten werden. Der gesamte Schulspirit ist wesentlich besser, als in Deutschland, da man durch die ganzen Footballspiele und Events wie Homecoming ein viel größeres Gemeinschaftsgefühl bekommt. Das Verhältnis zwischen Schülern und Lehrern ist auch nicht so streng wie in Deutschland, sondern relativ entspannt und eher freundschaftlich.
Ich hoffe, ich konnte dir mit meinem Artikel weiterhelfen. Wenn du auch gerne ein Auslandsjahr machen möchtest, melde dich bei Kulturwerke Deutschland und plane deinen Auslandsaufenthalt!