Meine Tipps
Ich hab mir, bevor ich nach Kanada gegangen bin, wirklich sehr sehr viel Gedanken darüber gemacht, wie ich Freund:innen finden werde, weil ich bin eigentlich eine sehr introvertierte Person. Aber ich muss sagen, ich hab mir da wirklich umsonst Sorgen gemacht. Ich kenne jetzt nach den vier Wochen wirklich wahnsinnig viele Leute, größtenteils zwar andere Austauschschüler:innen, aber auch ein paar Kanadier:innen. In der Schule hab ich mittlerweile in jedem Kurs mindestens zwei Personen, mit denen ich befreundet bin oder mit denen ich mich zumindest sehr gut verstehe. Außerhalb von der Schule hab ich eigentlich eine Freundesgruppe, mit der ich am meisten was mache, die besteht aus ca. 5-10 Personen und ich hab auch so zwei/ drei Leute, mit denen ich richtig gut befreundet bin.
Da ich in so einem kleinen Ort wohne, gehen eigentlich alle in meinem Alter auf die örtliche Highschool, deswegen sind auch alle meine Freund:innen in meiner Schule, wobei ich die wenigsten während des Unterrichts kennengelernt habe.
Die ersten Freundschaften hab ich direkt bei meiner Ankunft geschlossen, als ich mit drei anderen Austauschschüler:innen vom Flughafen zu unserem Ort gefahren wurde. Mit den drei hab ich in den ersten Tagen viel gemacht und vor allem bei der Schulführung. Dann hab ich auch das Glück eine Gastschwester in meinem Alter zu haben, also hatte ich so ziemlich direkt eine Freundin, mit der ich immer was machen kann. Sie hat allerdings keine Kurse mit mir, weil sie ein Jahr älter ist, aber trotzdem sitze ich mit ihr immer gemeinsam in der Mittagspause und außerhalb von der Schule machen wir auch relativ viel. Zudem hatten wir vor dem ersten Schultag eine Schulführung mit all den Internationals, wo ich auch schon echt viele Leute kennengelernt habe und auch schon mit ein paar Leuten Snap oder Insta ausgetauscht habe. Ich war aber trotzdem noch nervös vor dem ersten Schultag, weil ich kannte zwar Leute dort, jedoch wusste ich nicht welche Kurse ich haben werde und ob dort auch Leute sind, die ich schon kenne. Ich kannte dann auch tatsächlich niemanden, aber letztendlich hab ich dann sehr viel auch um Hilfe gefragt, weil ich zum Beispiel nicht wusste, wo die Klassenzimmer waren, wo ich hinmusste und hab einfach danach noch Gespräche angefangen. So hab ich dann in den ersten Schultagen sehr viele Freundschaften geschlossen und viele Leute kennengelernt. Nach der ersten Woche hab ich zwei Kurse gewechselt, deswegen hab ich dann dadurch noch mehr Leute kennengelernt. Nach den ersten Tagen, wo ich wirklich sehr aktiv mich mit Leuten unterhalten habe, haben sich dann aber ganz automatisch Freundschaften geschlossen, weil meine Freunde mir dann auch ihre anderen Freunde vorgestellt haben usw. In der zweiten und dritten Woche habe ich auch bei den Volleyball Tryouts mitgemacht, wo ich zwar nicht hereingekommen bin, aber mich trotzdem mit sehr vielen neuen Menschen unterhalten habe und letztendlich bin ich dann zu Badminton gegangen, wo allerdings einfach nur Netze aufgebaut werden und jeder spielen kann und auch da hab ich mittlerweile viele Freunde.
Ich persönlich fand es nicht sehr schwer Freund:innen zu finden, also es war definitiv leichter als ich es mir vorgestellt habe, was aber denke ich auch daran liegt, dass es sehr viele Internationals an meiner Schule gibt, die ja in der gleichen Situation sind wie ich und auch alle „auf der Suche nach Freund:innen“ sind.
Freund:innen finden war aber definitiv der Faktor, der mir am größten Angst gemacht hat, vor allem weil ich eigentlich eine eher introvertiertere Person bin. Ich hab aber dann einfach wirklich versucht offen zu sein und das kann ich euch auch nur als Tipp geben: Seid offen und geht auf Leute zu! Zögert nicht irgendwas zu sagen oder zu fragen, denn nur so kommt ihr mit anderen ins Gespräch. Wenn euch eine Person eine Frage stellt, antwortet nicht nur mit einem Wort, denn so beendet ihr das Gespräch, sondern antwortet ausführlicher, damit die andere Person auch etwas über euch lernt und stellt Fragen zurück. Vielleicht findet ihr so auch schon Gemeinsamkeiten, über die ihr auch mal wann anders reden könnt.
Außerdem würde ich mich in den ersten Wochen erst mal auf Freundschaften fokussieren und nicht auf Schule oder sowas, weil es sehr wichtig ist sich erstmal ein Umfeld aufzubauen, denn danach bilden sich Gruppen, in die es nicht mehr so einfach ist hereinzukommen und Freund:innen sind sehr wichtig, zumindest für mich, weil sie sind meine engsten Bezugspersonen hier im Ausland.
Ein weiterer Tipp ist, die Leute, mit denen ihr redet immer nach deren Snap oder Insta zu fragen, damit ihr mit ihnen in Kontakt bleiben könnt und auch gegebenenfalls Treffen organisieren könnt.
Wenn du auch so wie ich ein Auslandsjahr in Kanada oder auch woanders machen willst, schau doch gerne mal bei der Website von Kulturwerke Deutschland vorbei oder wähl die Nummer in den Kontaktdaten! Wenn du dich erst noch etwas inspirieren lassen willst, lies doch noch mehr Artikel von anderen Austauschschüler/innen!