Meine Highschool
Als Erstes würde ich euch den Tipp geben wirklich viel mit Leuten zu reden und aus eurer comfort zone herauskommen, denn so findet ihr am schnellsten Freund/innen an der Schule und der Unterricht und auch die Mittagspause sind schon mal nicht so langweilig.
Dann ein weiterer Punkt, der sehr wichtig ist, ist, immer um Hilfe zu fragen, wenn man etwas nicht versteht und nicht erst mal warten und hoffen, dass das Thema nicht mehr aufkommt oder dass man es selbst irgendwie schafft. An meiner Highschool benutzen wir zum Beispiel Google Classroom und PowerSchool. Die ersten ein oder zwei Wochen konnte ich mich immer irgendwie durchmogeln, ohne die Apps herunterzuladen oder im Office nach meinen Anmeldedaten zu fragen, dann irgendwann haben wir allerdings angefangen irgendwelche Assignments auf der google classroom App zu machen. Ich war dann in zwei Fächern hinterher mit den Assignments, weil ich erst noch meine Anmeldedaten rausfinden musste, was dann auch erst nicht geklappt hat, d.h. es hat noch länger gedauert bis ich endlich alles beisammen hatte.
Ich kann euch nur raten auch sehr offen zu sein und auf Überraschungen vorbereitet zu sein, weil kanadische Schule sind wirklich sehr anders als deutsche Schulen. Meine school ist zum Beispiel sehr sehr viel diverser als meine deutsche. Hier gibt es um die 65 Austauschschüler/innen von Asien, Europa, Afrika und Südamerika, zudem noch um die 50 Schüler/innen, die mit ihren Familien hierhergekommen sind. Es gibt auch viele Clubs, die sich für Minderheiten in der Schule einsetzen und auch viele Aktionstage, bei denen man sich beispielsweise in bestimmten Farben kleidet, um so die Leute zu unterstützen.
Was auch sehr neu für mich war, dass jeden Morgen die Nationalhymne gespielt wird und danach eine Durchsage kommt, in welcher der ganze Tagesablauf erklärt wird, sowie irgendwelche Events, die an den darauffolgenden Tagen kommen oder auch am Wochenende. Bei der Nationalhymne singt man aber nicht, sondern man steht nur auf und ist ruhig.
An meiner Highschool gibt es in fast jedem Fach kostenlose Nachhilfe in der Mittagspause, wo man alleine oder auch mit Freund/innen so oft wie man will hingehen kann. Ich hab das leider erst nach ein paar Wochen rausgefunden, aber ich glaube mir hätte das vor allem am Anfang sehr viel geholfen, einfach weil ich da noch nicht so gut im Unterricht mitgekommen bin und dann in zum Beispiel Physik nicht so viel verstanden habe. Ich glaube da wäre es viel einfacher gewesen ein oder zweimal in die Nachhilfe zu gehen anstatt mir zu Hause alles zu übersetzen und so versuchen das Thema zu verstehen. Also falls ihr mitbekommt, dass es sowas an eurer Schule gibt und ihr merkt wie ihr euch schwertut in einem bestimmten Fach, dann kann ich nur empfehlen, dass ihr da hingeht.
Außerdem gibt es auch Sportarten, für die man nichts bezahlen muss oder zu irgendwelchen Tryouts gehen muss. Natürlich kann man dann auf keine Tuniere fahren, aber es ist trotzdem eine gute Möglichkeit Leute kennenzulernen und eine neue Sportart anzufangen. Ich muss auch sagen, dass es gar nicht so einfach ist in Teams reinzukommen, das kann aber auch daran liegen, dass meine Schule wirklich wahnsinnig gut ist in so ziemlich jedem Sport. Wenn ihr es aber doch in ein Team geschafft habt und dann aber etwas geschickt sein von den Kosten, macht euch keine Sorgen, ihr müsst nicht alles davon bezahlen. Euer Team wird über die Saison irgendwelche Dinge verkaufen, von denen ihr dann die Kosten bezahlen könnt.
Bis jetzt habe ich noch keine schlechten Erfahrungen gemacht und mir gefällt meine Highschool sehr sehr gut. Ich fühle mich extrem wohl, weil sich um einen in jedem Aspekt geholfen wird und mir gefällt auch der School Spirit richtig gut, was ich von meiner deutschen Schule nicht so kenne. Wenn hier beispielsweise ein Volleyballspiel ist, dann sind da immer um die 100 Schüler/innen, die einfach ihre Freund/innen oder die Schule unterstützen wollen.
Das Einzige, was mir schwerfällt ist die Unterrichtsform und die Notenverteilungen. In Kanada wird fast ausschließlich mit Arbeitsblättern gearbeitet, was ich in Deutschland fast gar nicht mache. Außerdem gibt es keine Mitarbeitsnoten, aber dafür viele „In-class Assignments“. Das sind also Aufgaben, die man im Unterricht macht und dann am Ende der Stunde dem/der Lehrer/in geben muss und die benotet werden.
Was ich zudem gerne vorher gewusst hätte, ist, dass es sehr viele entspannte Fächer gibt, wie Yoga, Kochen, Gym, Kunst usw. Für mich zählen die Noten nicht, die ich in Kanada habe und die Fächer durfte ich eigentlich auch frei aussuchen und im Nachhinein hätte ich gerne entspanntere Fächer gewählt, weil ich die erstens gerne ausprobiert hätte und zweitens, weil ich viel weniger hätte lernen müssen und dadurch mehr mit Freund/innen hätte machen können. Ich habe allerdings auch so mit schwierigeren Fächern noch mehr Freizeit als in Deutschland.
Meine Schule gefällt mir so so gut. Es ist viel besser als ich es mir jemals hätte vorstellen können. Schule in Kanada ist einfach ein Ort wo man sich wohlfühlt und wo sich um einen gekümmert wird. Die Leute nehmen einen direkt auf und es gibt so einen coolen school spirit, eigentlich genauso wie man es immer in den typischen amerikanischen Filmen sieht. Es ist einfach so ein wunderschönes Erlebnis ein Teil davon zu sein!
Wenn du auch ein Auslandsjahr in Kanada machen willst und den amerikanischen high school spirit erleben willst, dann wähl doch gerne die Nummer in den Kontaktdaten Ader lass dich noch etwas inspirieren von anderen Artikeln anderer Austauschschüler/innen!