Kulturwerke Deutschland Blog

Finja stellt euch das Varndean College in Brighton, England vor

Geschrieben von Finja | Mar 3, 2022 10:29:43 AM

Hallo zusammen, ich bin Finja und mache ein Auslandsjahr in England mit der Organisation Kulturwerke Deutschland. Ich erzähle euch heute ein bisschen etwas über die Schule, auf die ich hier in England gehe. Viel Spaß beim Lesen!

Das Varndean College ist ein Sixth-Form College in Brighton, an der Südküste Englands. Brighton ist eine sehr attraktive Stadt für junge Menschen mit einer einzigartigen Mischung aus entspanntem Strandleben und dem geschäftigen Treiben einer kosmopolitischen Stadt. Die Stadt strotzt nur so vor Attraktionen – ein königlicher Palast, Museen, ein Netz von alternativen Einkaufsstraßen, ein wunderschöner Strand und natürlich der ikonische Brighton Pier, zu dem die Menschen das ganze Jahr über strömen, um die Vergnügungen, Fahrgeschäfte und den atemberaubenden Blick auf den Ozean zu genießen. Die Stadt ist auch ein hervorragender Ausgangspunkt, um nach London zu gelangen und den nahe gelegenen South Downs National Park zu entdecken, in dem sich die dramatischen Klippen der Seven Sisters befinden.
Das College liegt in einer vorstädtischen Gegend der Stadt, ca. 30 Minuten vom Stadtcenter entfernt. Der große Campus ist umgeben von Grünflächen und man hat einen Blick auf die gesamte Stadt und das Meer. Zum Campus gehören auch zwei Grünflächen, je unter- und oberhalb der Gebäude, die sehr geräumig sind und auf denen Schüler*innen sich in den Pausen aufhalten können. Gerade bei schönem Wetter bringt das viele Vorteile mit sich.

Da es ca. 2000 Schüler*innen und ein Angebot von über 70 Fächern gibt, braucht es auch einen großen Campus und viele Räumlichkeiten. Die Schule ist aufgeteilt in sechs Gebäudekomplexe. Das Hauptgebäude, im schönen britischen Baustil mit roten Backsteinen, hat drei Stöcke und hat neben Klassenzimmern auch eine Bibliothek, eine Caféteria, zwei Sporthallen, eine Fitness-Suite und Verwaltungsräume. Das Gebäude hat einen Grundriss wie eine acht, sodass in der Mitte zwei Pausenhöfe sind. Es gibt drei Containerklassenraum-Komplexe, mit fachspezifischen Klassenräumen. Eines davon ist das „Music-Centre“ mit Klassenräumen für verschiedenste musikalische Fächer. Dann gibt es noch den „Hutchins Wing“ und den neu gebauten STEM Centre. Der STEM Centre ist ausschließlich für wissenschaftliche Fächer die besondere technische Ausstattung brauchen, also z.B. Chemie, Biologie, etc. Auch im Hutchins Wing gibt es wissenschaftliche Klassenräume und ein Theater-Studio mit Bühne. 

Alles ist sehr modern ausgestattet. Es gibt interaktive Tafeln in jedem Klassenzimmer, Computerräume und Computer in der Bibliothek und einen Vorrat an jederzeit ausleihbaren Laptops in der Bibliothek und fast jedem Klassenraum. Der Qualitätsstandard, nicht nur an technischen Mitteln, sondern auch an Ausstattung und Unterricht, ist m.M.n. definitiv höher als der an deutschen Schulen. Auch die Sporthalle ist gut ausgerüstet. Die Caféteria hat große Fenster und damit viel Licht, viele Sitzmöglichkeiten und eine gemütliche Atmosphäre. Es gibt viele Getränke zu kaufen, Kaffee, Backwaren und Snacks, und eine kleine Imbiss-ähnliche Theke mit warmen Snacks und Sandwiches. Das Essen ist in Ordnung, ich bringe mir trotzdem mein eigenes mit. Mein Lieblingsplatz ist die Bibliothek, sie ist nicht sehr groß aber bietet viel Platz zum Arbeiten und hat eine sehr gute, selektierte Auswahl an Fachbüchern für alle Schulfächer. Die großen Fenster die viel Licht spenden und die leise, konzentrierte Atmosphäre bieten eine perfekte Umgebung fürs Lernen und Arbeiten.

Dies muss man auch, denn am College gilt ein anderes Konzept als an deutschen Schulen. Es ist viel spezifischer und sehr ähnlich dem Universitätsleben. Man kann drei bis vier Fächer auswählen und beschäftigt sich mit diesen sehr intensiv. Man hat auch weniger Unterricht, ca. 15-20 Stunden die Woche, dafür aber sehr umfangreiche Hausaufgaben, es wird aufs Selbststudium gesetzt. Ich mag dieses Konzept sehr, es gibt mir die Möglichkeit, in meinem eigenen Tempo zu lernen und somit ein größeres Fachverständnis aufzubringen und ich kann meine Tagesroutine viel mehr selbst gestalten. Dadurch lerne ich viel mehr und besser. Ich habe nur aufsatzbasierte Fächer, weshalb ich die meiste Zeit damit verbringe Aufsätze zu schreiben, was zwar anstrengend ist, aber auch viel Spaß macht. 

Die Fächer, aus denen man auswählen kann haben eine unglaubliche Vielfalt. Das Fächerangebot umfasst je nach Programm und Level verschiedene spannende Wahlfächer. So wird Kinderbetreuung, Kriminologie, Rechtswissenschaft, Philosophie, Psychologie, Reisen & Tourismus sowie Kochen und „Classical Civilisation“ angeboten. Im kreativen Bereich ist das Fächerangebot herausragend und äußerst umfangreich. So gibt es beispielsweise die Fächer Schauspiel & Theater Studie, Film Studie, Fotografie, Textilverarbeitung und „Creative Media Production“. Auch Tanz kann ein reguläres Fach im Stundenplan werden. Außerdem gibt es die klassischen akademischen Fächer wie Literatur, Fremdsprachen, Naturwissenschaften, Geschichte usw. Die Schule ist sehr stolz auf ihren hohen Standard im Unterrichten der Naturwissenschaften, sie haben auch hochmoderne Klassenzimmer im dafür bestimmten STEM-Centre. Die Fächer bieten eine sehr gute Vorbereitung auf die berufliche Zukunft, reichen von akademischen Fächern zu sehr praktischen.

Der Unterricht ist ähnlich zu dem in Deutschland, auch wenn es einige Besonderheiten gibt. Wie bereits erwähnt, ist es viel digitaler und es wird viel auf Eigenarbeit gesetzt. Auf der Online-Plattform „Google Classroom“ hat jede*r Schüler*in Zugriff auf Unterrichtsmaterialien, Hausaufgaben, uvm. Das Lernklima ist sehr entspannt, Lehrer*innen kommen einem auf einem sehr gleichen Level entgegen und sind sehr tolerant und hilfsbereit. Die Klassen sind kleiner, ca. 10-20 Schüler*innen, was dem Lehrpersonal noch mehr Möglichkeiten gibt, mit jedem/jeder einzeln zu interagieren. Zusätzlich legt die Schule großen Wert auf Barrierefreiheit auf allen Ebenen, nicht nur im Gebäude, sondern auch im Umgang mit Schüler*innen. Es gibt „Additional Support“ für alle die es brauchen, für Menschen mit Behinderung, Lerneinschränkungen, aber auch bei jedem anderen Problem. Der Unterricht am Varndean College hört nicht beim Frontalunterricht auf, sondern streckt sich über alle Ebenen und ist sehr personalisiert und Schüler*innen-freundlich, was ich sehr fortschrittlich finde und geniesse.

Wenn du dieses oder ein anderes College in England kennenlernen möchtest, ruf doch mal bei Kulturwerke Deutschland an, ich kann es dir sehr empfehlen. Außerdem kannst du noch mehr Blogartikel lesen, die dich bestimmt noch mehr begeistern werden.