Ich bin Aaliyah, 16 Jahre alt und mache gerade mit Kulturwerke Deutschland ein Auslandshalbjahr in England. Ich bin jetzt schon seit 2 Monaten hier und mein Englisch hat sich auf jeden Fall schon verbessert.
Bevor ich ins Ausland gegangen bin, wurde mir von meinen Eltern zwar schon immer gesagt, dass mein Englisch sehr gut sei, dennoch kam es mir nie so vor. In der Schule hatte ich immer so eine 2 auf dem Zeugnis in Englisch. Aber um mich im Vorhinein schonmal ein wenig einzustimmen auf die englische Sprache, habe ich eigentlich alles, was ich mir angeschaut habe, also Serien und Filme in Englisch angeschaut. Ganz am Anfang hatte ich deutsche Untertitel an, da habe ich aber relativ schnell gemerkt, dass ich nur die Untertitel gelesen habe, ohne richtig zuzuhören. Deshalb würde ich euch ganz klar empfehlen englische Untertitel einzustellen, dabei verbindet man nämlich das, was man liest mit dem, was man hört. Alles, was ich hier in England schaue, schaue ich natürlich immer noch in Englisch und ich merke langsam, dass ich nicht mehr wirklich Untertitel brauche. Falls ihr nicht wirklich Serien und Filme schaut, könnt ihr aber auch Bücher auf Englisch lesen, Podcasts auf Englisch hören oder euch englischsprachige YouTube Videos anschauen.
Ansonsten habe ich mir ebenfalls die App „Duolingo“ heruntergeladen, leider erst als ich hier nach England gekommen bin, ich fand es aber trotzdem sehr gut, um einfach mal ein paar Vokabeln aufzufrischen. Also falls ihr euch auch die App holt, könnt ihr einfach immer mal wieder, wenn ihr zum Beispiel gerade im Bus seid, etwas Englisch lernen und das auch ganz kostenlos.
Ein weiterer Tipp ist es, euch eine Liste mit Wörtern anzulegen, die ihr neu lernt und die ihr des Öfteren mal vergesst. Wahrscheinlich wird noch nicht wirklich viel auf der Liste sein, wenn ihr Deutschland seid, aber sobald ihr im Ausland seid, verspreche ich euch, dass sich die Liste ganz schnell füllen wird.
Aber auch wenn ihr am Anfang mal etwas übersetzen müsst ist das überhaupt nicht schlimm, ihr solltet natürlich probieren es so wenig wie möglich zu benutzen und erstmal probieren das gesuchte Wort zu beschreiben und dann bin ich mir sicher, dass eure englischsprachige Familie euch gerne hilft das richtige Wort zu finden. Trotzdem wird wahrscheinlich irgendwann der Punkt kommen, wo ihr einfach mal zum Übersetzer greifen müsst. Was ich euch auf jeden Fall für dieses Szenario empfehlen würde, ist, dass ihr nicht den normalen Google Übersetzer benutzt, sondern eine App namens „DeepL“, es funktioniert eigentlich genauso wie der ganz normale Übersetzer, aber die Übersetzung ist einfach viel besser. Du kannst ebenfalls auswählen, ob du ins amerikanische oder ins britische Englisch übersetzen möchtest, was auf jeden Fall sehr gut helfen kann.
Der simpelste aber wahrscheinlich wichtigste Tipp, was wirklich viele Leute leider nicht tun, auch wenn es sich total komisch anhört, ENGLISCH REDEN. Wenn man sich in einer Area befindet, werden dort auch andere Schüler sein, die einen Auslandsaufenthalt erleben. Unter den anderen Schülern können auch Leute aus Deutschland sein und ihr solltet wirklich probieren, nicht nur mit den anderen deutschsprachigen etwas zu machen, sondern besonders viel Zeit mit Leuten verbringen, die Englisch sprechen oder es gerade genauso wie du lernen.
Auch wenn ihr jetzt total viele Tipps von mir bekommen habt, macht euch bitte auf keinen Fall verrückt. Euer Englisch ist viel besser als ihr denkt! Am ersten Abend, als ich in meine Familie gekommen bin, habe ich viele einzelne Wörter nicht verstanden, aber die wichtige Aussage, die hinter einem Satz steht, kriegen wir wahrscheinlich alle irgendwie raus und es wird dann wirklich von Tag zu Tag besser. Ich befinde mich ja in England, um genau zu sein in der Area Liverpool, die ja auch für ihren Akzent bekannt ist, aber auch davor müsst ihr euch nicht fürchten, da gewöhnt man sich ganz schnell dran. Ich glaube, es war so in meiner ersten Woche, meine Gastmutter hatte alle ihre Kinder eingeladen und ich dachte mir wirklich nur „Um Gottes willen, ich verstehe nichts“, weil deren Akzent einfach viel stärker war, sie viel schneller geredet haben und auch etwas Jugendsprache verwendet haben beziehungsweise Ausdrücke, die einfach hier so in der Area benutzt werden, die man natürlich in der Schule so nicht lernt. Aber jetzt habe ich eigentlich gar keine Probleme mehr, sie zu verstehen. Auch in meiner eigenen Sprache war ich am Anfang total unsicher, ich habe zwar trotzdem immer mit allen geredet, dennoch hat es sich so angefühlt, als hätte ich wirklich nach jedem zweiten Wort einen Fehler gemacht. Dennoch habe ich von meiner Gastfamilie nur positives Feedback bekommen. Am Anfang ist es wirklich ein Übersetzungsprozess, aber inzwischen rede ich einfach drauf los, ohne darüber nachzudenken, ob in dem Satz vielleicht ein Wort vorkommen könnte, das ich nicht kenne. Tatsächlich kommt das von ganz alleine, meine vorher genannten Tipps helfen, dass es schneller geht, aber solange es euch wichtig ist eure Sprache zu verbessern, werdet ihr das auch.
Ich hoffe, mein Blogartikel hat euch etwas von eurer Angst oder euren Sorgen vor einem Auslandsjahr in einem englischsprachigen Land genommen. Wenn ja, meldet euch doch mal bei Kulturwerke Deutschland und lasst euch beraten. Es ist die Erfahrung definitiv wert.