Hey, ich bin Anastasia und ich bin momentan mit der Organisation Kulturwerke Deutschland für 10 Monate in England. Ich lebe in Hastings, also an der Südküste von England und besuche hier das East Sussex College. Mittlerweile bin ich hier schon seit über 5 Monaten und ich muss sagen, dass sich England mehr von Deutschland unterscheidet als ich eigentlich gedacht hätte.
In dem College, das ich hier besuche, bin ich in dem 1. von 2 Jahren des A-Level-Abschlusses. Nachdem die Schüler die Primary school und ihren GCSE Abschluss gemacht haben, können sie dann A-Level Kurse belegen oder eine Ausbildung anfangen. Der Campus meiner Schule ist so groß, dass er verschiedene A-Level und Ausbildungen anbietet. Im oberen Flur gibt es sogar noch eine Universität. Jeder Schüler, kann für sein A-Level Abschluss drei Kurse belegen. Während wir in Deutschland viele Fächer haben, werden die Fächer, die man in England wählt, intensiver unterrichtet. Man hat 6 Stunden pro Woche Unterricht in jedem Fach und eine Menge Hausaufgaben. Anfangs war dieses System sehr ungewohnt für mich. Mittlerweile muss ich sagen, dass ich das Prinzip, dass ich mich auf Fächer, die mich wirklich interessieren fokussieren kann, echt gut finde. Außerdem kann ich hier viel selbstständig arbeiten und mir meine Zeit selbst einteilen.
Ein weiterer Unterschied von England zu Deutschland ist das Wetter. Das Klischee, dass es in England ständig regnet, ist wahr, wobei es tatsächlich die letzten zwei Wochen kaum geregnet hat. Das Essen hier ist im Vergleich zum Deutschen Essen sehr fettig. Meine Schule hat zum Beispiel jeden Tag Pommes im Angebot. Außerdem ist ein sehr gängiger Snack hier Chips. Die werden in kleine Päckchen verpackt und man kann die wirklich überall kaufen. Was mich hier aber sehr positiv überrascht hat, war, dass es in allen Restaurants Wasser umsonst gibt.
Die Feiertage hier unterscheiden sich grundsätzlich nicht sehr von den Deutschen, jedoch haben Engländer noch ein paar zusätzliche Feiertage. Zum Beispiel war ich hier zum Bonfire. Das findet jedes Jahr am 05. November statt und hierbei feiern die Briten den misslungenen Versuch im 17. Jahrhundert das Parlament abzubrennen. Die Zeremonie erinnert ein bisschen an einen Faschingsumzug. Danach gibt es ein Lagerfeuer am Strand und ein großes Feuerwerk. Ein weiterer Unterschied, der mir hier aufgefallen ist, ist wie Leute in meinem Alter ihre Freizeit verbringen. Ich bin es aus Deutschland gewohnt permanent beschäftigt zu sein, einer Menge Hobbys nachzugehen und in meiner Freizeit mit meinen Freunden auszugehen. Die meisten Leute hier verbringen viel Zeit zu Hause und gehen seltener aus.
Zu Hause besuche ich ein Musikinternat und deswegen hat Musik einen recht hohen Stellenwert für mich. In England ist es aber eher seltener, dass Leute Musikinstrumente spielen und gerade klassische Musik, habe ich das Gefühl wird in Deutschland mehr wertgeschätzt. Das finde ich ein bisschen schade.
Trotzdem gefällt mir das Leben hier ganz gut. Besonders toll, finde ich die Küstenlage meiner Stadt. Meine Schule ist nicht mal 10 Minuten vom Strand entfernt und liegt direkt im Zentrum. Nach dem Unterricht gehe ich gerne mit meinen Freunden zum Mittagessen an den Strand und gerade wenn gutes Wetter ist, ist es wunderschön dort. Natürlich vermisse ich noch Deutschland und gerade meine Freunde und Familie. Ich vermisse auch den Deutschen Lifestyle und freue mich sehr, wenn ich wieder mein zu Hause im Sommer sehe.
Insgesamt kann ich aber sagen, dass ich hier wirklich eine tolle Zeit hatte und ich kann euch ein Auslandsjahr nur empfehlen.
Wenn ihr nun auch daran interessiert seid, dann meldet euch doch gerne bei der Organisation Kulturwerke Deutschland und plant gemeinsam ein Auslandsjahr.
Ich hoffe, ihr schaut mal wieder in meinem Blog vorbei und dann bis bald!