Heyy, mein Name ist Anina, ich bin 17 Jahre alt & komme aus der Schweiz. Ich bin nun seit ungefähr 5 Monaten hier in Australien. Ich wohne bei meiner Gastfamilie in Noosa, an der Sunshine Coast. Letzte Woche habe ich mit einer Gruppe von meiner Schule einen 5-tägigen Trip zu einer kleinen Insel im Great Barrier Reef, Heron Island, unternommen. Dies wurde allen Schülern im 11. Jahr, welche Biologie oder Meeresbiologie als Kurs belegen, angeboten, um dort Daten für eine Arbeit zu sammeln. Heron Island ist wirklich sehr klein, man kann in einer halben Stunde rundherum laufen. Auf der Insel gibt es ein kleines Resort und eine Forschungsstation, wo wir übernachtet und gegessen haben. Der Trip begann sehr früh morgens, wir haben uns um 1 Uhr an der Schule versammelt, meine Gastmutter hat mich & meine viel zu große Tasche dann dort hingefahren. Mit dem Reisebus sind wir dann 5 ½ Stunden Richtung Norden, bis nach Gladstone gefahren & dort ging es dann mit der Fähre für 2 Stunden weiter. Mit ein wenig Schlafmangel mussten wir dann all die unglaublichen Eindrücke des ersten Tages auf uns nehmen. Als wir schon von der Fähre aus die ersten Riffhaie & Rochen sahen, wurde uns langsam klar, an was für einem Ort wir gelandet waren. Nach einer kurzen Einweisung vom Personal konnten wir unsere Zimmer beziehen. Wir haben in Kabinen mit je 8 Leuten geschlafen, hatten Gemeinschaftsbadezimmer und es gab ein Team, das für uns und die anderen Forscher auf der Insel gekocht hat. Unsere Lehrer haben uns dann ein wenig die Insel gezeigt und ein paar interessante Fakten erzählt. Heron Island ist bekannt für die ganzen Vögel, die dort zu gewissen Jahreszeiten migrieren, um Eier zu legen. Die ganzen Bäume waren voll von diesen Noddy Turns, einer Vogelart, und es war laut und zum Teil ein wenig stinkig, doch wunderschön anzusehen. Die Vögel sahen in uns keine Feinde und blieben einfach, wo sie waren. Als wir dann am Strand angekommen sind, sind wir aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen. Es war einfach wunderschön; das Wasser war kristallklar, man konnte die Spuren und Löcher sehen, wo die Schildkröten in den vorherigen Nächten ihre Eier gelegt haben, und wir sahen kleine Babyrochen, die im Schutz des flachen Wassers umherschwammen. Nun konnten wir es kaum noch erwarten endlich schnorcheln zu gehen. Mit Maske, Schnorchel, Flossen, Neoprenanzug und Go-pro ausgerüstet, ging es dann auch schon los. In kleinen Gruppen jeweils von einem Lehrer angeführt und in Buddy-Paare aufgeteilt, ging es los. Es war wunderschön, wir schwammen zu einem Wrack, das nahe an dem Hafen ist und dort trafen wir dann auf die ersten größeren Kreaturen. Schwarzspitzen-Riffhaie und grüne Meeresschildkröten schwammen 1 Meter vor meiner Nase durch, mir stoppte kurz der Atem, doch dann konnte ich den Anblick vollkommen genießen. Die nächsten Tage ging es nicht etwa weniger aufregend weiter. Ich und meine Freunde sind jeden Tag morgens um 4 Uhr aufgestanden, um die Schildkröten zu sehen, wie sie an den Strand kommen, um ihre Eier zu legen. Es ist so erstaunlich zu sehen, wie sich diese 150 kg schweren Tiere mühevoll den Strand hinauf erkämpfen, dort ein tiefes Loch graben, 50-200 Eier legen und dann den ganzen Weg zurück zum Meer robben. Um 5 Uhr konnten wir an einem Sunrise-Snorkel teilnehmen, in welchem wir immer unzählige Rochen gesehen haben. Diese haben unter dem Steg im Hafen geschlafen, sind an uns vorbeigeschwommen oder sogar aus dem Wasser gesprungen. Auch die anderen täglichen Schnorchel waren immer unglaublich. An den Nachmittagen hatten wir jeweils Zeit, Daten für unsere Arbeit zu sammeln. Dafür sind wir bei Ebbe durch den flachen Teil des Riffs gewatet und haben zum Beispiel Seegurken gezählt oder die Gesundheit der Korallen gemessen. Dies war alles sehr interessant! Das Essen, das wir zwischen all diesen Erlebnissen bekommen haben, war auch sehr gut & auch auf spezielle Ernährungsweisen (zum Beispiel vegetarisch, glutenfrei, …) wurde Rücksicht genommen. Jeden Abend hatten wir eine Besprechung mit der ganzen Gruppe bezüglich der Pläne für den nächsten Tag und einen Fotowettbewerb. Nach wunderschönen Sonnenuntergängen und dem ein oder anderen Tropensturm ging es dann auch schon ins Bett. Nachts wartete jedoch noch eine, ein wenig unangenehme, Überraschung. Eine andere Vogelart, welche sich im Boden eingräbt und sich dabei wie eine Horde schreiender Babys anhört, nestet in der Nacht auf der Insel. Ein wenig lästig, aber mit Ohrstöpsel leicht überwindbar.
Insgesamt kann ich nur sagen, dass ich unglaublich dankbar bin, dass ich die Chance hatte diesen Trip zu erleben. Es war eines der schönsten Erlebnisse meines Lebens und hat mir einmal mehr gezeigt, was für eine gute Entscheidung es war, dieses Auslandsjahr hier in Australien zu machen. Der Trip war eine gute Möglichkeit neue Bekanntschaften zu machen, eine Menge interessanter Fakten zu lernen & vor allem Dinge zu sehen, die ich ganz sicher nie wieder vergessen werde.
Falls ihr ebenfalls Interesse an einem Auslandsjahr in Australien oder einem anderen Land habt, meldet euch auf jeden Fall bei Kulturwerke Deutschland und lasst euch beraten. Wie ihr an diesem Artikel, sowie an so vielen anderen Beiträgen sehen könnt, ist es eine einmalige Möglichkeit und ihr werdet so viel sehen und erleben und lernen. Ich kann es euch jedenfalls nur empfehlen.