Hallo und herzlich willkommen zu meinem ersten Blogartikel. Ich bin Anna, 16 Jahre alt und mit der Organisation Kulturwerke Deutschland für 2 Jahre in Irland. Es ist gerade mein siebter Monat hier und ich gehe an das St. Finians Community College in Swords, Dublin.
In diesem Blogartikel möchte ich über meine Schule reden. Um genauer zu sein, werde ich über Pro und Contra-Punkte meiner Schule reden und sie mit meiner Schule in Deutschland und dem deutschen Schulsystem vergleichen.
Natürlich war mir bewusst, dass sich diese Schule von meiner alten Realschule unterscheiden würde, jedoch möchte ich trotzdem darauf eingehen wie und zu welchem Ausmaß sie das tut.
Bevor ich über Pro und Contra Argumente reden möchte, will ich erst über die Unterschiede erzählen, die weder positiv noch negativ sind.
Beispielsweise sind Klassen nicht so ein großer Faktor in dem Schulalltag. Da man, abgesehen von den Pflichtfächern (Mathe, Englisch, Sport etc.), seine eigenen Fächer wählt, sieht man seine komplette Klasse nur in Pastoral Care, Sport, Career Guidance oder SPHE. Da mir bewusst ist, dass es diese Fächer in Deutschland nicht gibt, abgesehen von Sport, möchte ich über all die Fächer reden, die es in Deutschland nicht gibt.
Pastoral Care ist eine Sache, die ich in Deutschland nicht hatte. Es sind 10-15 Minuten vor der ersten Pause, in der meine Klassenlehrerin die Anwesenheit aller meiner Mitschüler checkt, uns über neue Nachrichten informiert und in der wir ihr Entschuldigungen für krankheitsbedingte Abwesenheit oder ähnlichem geben können.
Career Guidance ist am besten vergleichbar mit Berufs- und Studienorientierung. Man lernt viel über die nächsten Schritte nach den Prüfungen und auch was für Optionen man hat. Da ich jedoch nicht vorhabe in Irland zu studieren, ist es ein wenig langweilig. Trotzdem ist es interessant, über das irische Studiensystem zu erfahren.
In SPHE(Social, Physical, Health Education) lernen wir über Soziales und manchmal werden Sprecher eingeladen, die uns über Verschiedenes erzählen. Zum Beispiel hatten wir vor kurzem jemanden da, der über mentale Gesundheit geredet hat und wie wichtig es ist, sich nicht zu überarbeiten. Ich finde, das ist sehr wichtig und informativ.
Abgesehen davon sind meine anderen Fächer nicht mit meiner kompletten Klasse und daher jedes Mal sehr gemischt. Dies ist sowohl positiv als auch negativ, da ich mit mehr Leuten reden kann und dadurch mehr kennenlernen kann. Leider ist es in paar Klassen so aufgeteilt, dass ich keine meiner Freunde dabei habe und das passiert bei deutschen Schulen nicht so wirklich, da man immer mit den selben Leuten unterrichtet wird.
Ein anderer Unterschied ist, die Lehrart. Sie unterscheidet sich von Lehrer zu Lehrer. Vielleicht ging es nur mir so, aber in Deutschland hatten alle Lehrer eine ähnliche Unterrichtsart. In der einen Klasse gibt unser Lehrer uns viel Freiraum und lässt uns unsere Aufgaben alleine lösen und in einem anderen Fach ist die Lehrerin sehr streng und gibt uns genaue Vorschriften und Zeiten in denen wir unsere Aufgaben erledigen sollen. Dies ist auch ein Pro und Contra Punkt, denn manche Lehrer haben einen guten Lehrstil während andere einen eher schlechteren haben.
Als erstes rede ich über die Punkte die mich an der Schule stören und anschließend werde ich mich den positiven Dingen widmen.
Manche Lehrer sind Auslandsschüler gegenüber etwas komisch und zeigen uns nicht so viel Verständnis. Bei einer Lehrerin ist es leider bei all ihren Schülern so und man muss immer nachfragen, ob sie etwas nochmal erklären kann, da sie uns keine Zeit zum verstehen gibt und immer wiederholt, dass sie weitermachen muss, damit sie alle Themen vor den Prüfungen unterrichten kann. Ich bin mir bewusst, das es überall schlechte Lehrer gibt, aber in Deutschland hatte meine schlimmste Lehrerin immernoch Verständnis für uns.
Die Arbeiten sind immer in einer Woche und das bedeutet mehrere Arbeiten, in verschiedenen Fächern, an einem Tag. Ich bin gerade in meiner Exams-Woche und habe drei Arbeiten an einem Tag. Dies ist sehr stressig und als ich meine Lehrer gefragt habe, ob sie es vielleicht ändern können, war das nicht möglich.
Jetzt wo ich über die Contra-Punkte geredet habe, möchte ich über die Pro-Argumente beziehungsweise positiven Punkte reden.
Das Verhältnis zu den Lehrern ist definitiv eines der größeren Unterschiede. Es ist verglichen zu deutschen Schulen, meiner Meinung nach, lockerer und man fällt öfter in Kurzgespräche während dem Unterricht mit manchen Lehrern. Ich persönlich finde, dass dies etwas positives ist, jedoch denken einige Schüler das würde bedeuten, sie müssten den Lehrern keinen Respekt zeigen und das kann manchmal komisch ausgehen. Solange man sich bewusst ist, dass man sich den Lehrern gegenüber immer noch respektvoll verhalten soll, ist diese lockere Beziehung ein Pro und etwas was sehr angenehm sein kann.
Ein anderer Pro-Punkt ist, dass man sich viele seiner Fächer aussuchen kann und das man weniger Fächer insgesamt hat. Ich habe insgesamt um die 9 Fächer und diese jeweils mindestens 3-4 mal in der Woche, abgesehen von SPHE, Career Guidance und Sport. Diese Fächer habe ich nur einmal in der Woche. Von diesen 9 Fächern konnte ich mir 3 komplett alleine aussuchen und auch die Zweitsprache, die ich lernen will, konnte ich mir aussuchen. Bei den Zweitsprachen konnte man sich zwischen Deutsch, Spanisch und Französisch entscheiden. Ich entschied mich für Spanisch und ich mag den Spanischunterricht sehr. Die 3 Fächer für die ich mich entschied sind: Business, Physik und Computer Science. Im Fach Business, lerne ich über Organisationen, wie es innerhalb einer Firma abläuft. Das ist sehr interessant und meine Lehrerin hat eine sehr intensive Lehrart, bei der man viel lernt. Physik war am Anfang sehr schwer aber mittlerweile bin ich besser geworden und finde es sehr interessant. Computer Science ist einer meiner Interessen außerhalb der Schule, deswegen freut es mich, dass ich es jetzt auch in der Schule machen und mehr lernen kann.
Außerdem find ich, dass es ein Vorteil ist weniger Fächer zu haben, da dies bedeutet, dass man sich mehr auf die Fächer konzentrieren kann, die man mag und mehr ins Detail zu gehen.
Ich denke, dass wars fürs Erste. Ich hoffe mein Artikel hat euch gefallen und das er informativ war. Es gibt bestimmt noch mehr worüber ich reden könnte, aber ich belasse es fürs erste bei dem, was ich hier geschrieben habe.
Gerne kannst du auch weitere Blogeinträge von anderen Austauschschülern lesen oder dich bei Kulturwerke Deutschland bei Interesse an einem Auslandsjahr melden.
Vielen Dank fürs Lesen und bis zum nächsten Mal.