Herzlich willkommen zu meinem Artikel. Im Folgenden werde ich euch ein bisschen über meinen Kulturschock berichten. Mein Name ist Annika, ich bin 17 Jahre alt und ich bin gerade mit der Organisation Kulturwerke Deutschland für 10 Monate in der USA. Ich bin nun seit einem Monat hier in Indiana und kann deswegen sehr gut über meine Erfahrungen mit meinem Kulturschock sprechen. Jetzt wünsche ich euch aber erstmal viel Spaß beim Lesen.
Die erste Woche war bei mir ziemlich stressig, da ich mit 3 Kindern zusammenlebe. Ich wurde direkt in das Familienleben reingeschubst ohne Zeit für mich oder sonstiges zu haben. Auch habe ich es erst nach 5 Tagen geschafft meinen Koffer auszupacken, da ich ständig unterwegs war und mal hier, mal dort die Kinder abgeholt habe. Doch nach der ersten Woche wurde es dann weniger. Dann habe ich angefangen wirklich die neue Kultur zu sehen. Das Essen, meine Schule, neue bzw. fremde Menschen, anderes Essen und andere Sitten und Bräuche. Umso mehr Zeit ich hatte, mal durchzuatmen, kamen bei mir aber auch Zweifel. Es ist nicht unüblich, dass bei Austauschschülern die Gefühle wortwörtlich Achterbahn fahren. Mal ist alles super, doch im nächsten Moment vermisst man sein Zuhause, seine gewohnte Umgebung und man will einfach nur nach Hause. Bei mir war es nicht anders. Mein erster Tag in der Schule war eine Katastrophe. Ich hatte keine Freunde, wie auch. Zusätzlich war ich einfach nur mit der Schulart überfordert. Alles war irgendwie anders. Ich bin nicht mit dem Grundriss der Schule klargekommen oder mit dem, was meine Lehrer zu mir gesagt haben. Vor allem als mein Englischlehrer irgendetwas von Tests geredet hat, war es für mich vorbei. Meine Gastmutter hat mich nach der Schule gefragt, wie es war und ich meinte einfach nur: Katastrophe. Auch habe ich das Fach Algebra II gewählt. Mir war von Anfang an bewusst, dass der Stoff hier anders erklärt wird als bei mir Zuhause, doch im Endeffekt hat mich das so überfordert, dass ich an einem Sonntagabend einfach nur geweint habe, weil ich nicht wusste, was ich machen soll. In Deutschland hat mir immer meine Mutter geholfen, falls ich mal Fragen hatte, doch dies geht hier in der USA ja nicht so einfach. Das war ein weiterer Punkt wo ich einfach nur noch nach Hause zu meinen Eltern wollte. Doch wie ich schon gesagt habe fahren die Gefühle Achterbahn. Dies heißt das nach Downphasen auch wieder bessere Tage kommen. Ich wurde beispielsweise danach zu einer Art Oktoberfest eingeladen, mit den Freunden die ich hier über die vergangenen Wochen gefunden habe. Mit diesen Freunden habe ich dann auch bei dieser Veranstaltung viel Spaß gehabt. Bis zu dem Zeitpunkt als ich gemerkt habe das Amerikanische Brezeln süßen Teig haben und ein Zucker-Zimt Topping. Das hat mich wirklich geschockt, denn in Deutschland gibt es keine süßen Brezeln. Und wenn ich ehrlich bin, ich mag die salzigen lieber. Ein weiteres Erlebnis war, als ich mich nicht mehr getraut habe zu sprechen. Ich war mir plötzlich so unsicher mit der Englischen Sprache, dass ich kaum noch etwas gesagt habe. Ich habe nur dann geredet, wenn ich mir sicher war, dass ich alle Vokabeln weiß und die Zeitform und Satzstellung die richtige ist. Dies ging ungefähr 3 Tage lang so, bis es mir dann irgendwann wieder egal war. Auch ist mir aufgefallen, dass die Menschen hier freundlicher sind und mehr auf einen zugehen. Die interessieren sich mehr für einen. Natürlich nicht alle. Überall gibt es Menschen, denen man egal ist, aber viele Leute, die ich kennengelernt habe, sind fasziniert, dass ich aus Deutschland komme und ein Auslandsjahr mache. Auch loben mich viele für mein gutes Englisch was mir mehr und mehr meine Angst vor dem Sprechen nimmt. Da ich nun Menschen aus Deutschland und Amerika kennengelernt habe, würde ich sagen, dass Amerikaner mehr Interesse an einem zeigen, als es vielleicht manche Deutsche würden. Auch überrascht hat mich, dass sich alle oft entschuldigen. Sie stehen aus Versehen im Weg: eine Entschuldigung. Sie lassen einen Stift in deine Richtung kullern: eine Entschuldigung. Die wollen irgendetwas greifen, das in deiner Nähe ist: eine Entschuldigung, dass sie da hingreifen müssen. Einerseits ist das echt lustig, andererseits kann das aber auch ein bisschen nervig sein. Aber das ist halt nun mal wie viele Amerikaner sind. Für mich ist das immer noch ein bisschen komisch aber man gewöhnt sich daran und manchmal eignet man sich sogar solche Sachen an.
Möchtest du jetzt auch ein Auslandsjahr machen und den Anfänglichen Kulturschock mithilfe deiner neuen Freunde überwinden? Dann schau doch gerne mal bei Kulturwerke Deutschland vorbei. Dort findest du auch noch viele weitere Artikel, auch von anderen Austauschschülern mit anderen Themen. Viel Spaß beim stöbern.