Herzlich willkommen zu meinem Artikel über meinen High-School Alltag in den USA. Mein Name ist Lotti, ich bin 16 Jahre alt und befinde mich seit ca. einem Monat im Staat New York, in der Stadt Herkimer. Zusammen mit Kulturwerke Deutschland verbringe ich hier mein Auslandsjahr für 10 Monate. In diesem Beitrag werde ich ein wenig über meinen Alltag beziehungsweise meine ersten Wochen an der High-School in der 11. Klasse berichten. Dabei werde ich unter anderem auf einige Unterschiede im Vergleich zu meiner deutschen Schule eingehen. Aber jetzt erst mal viel Spaß beim Lesen.
In den USA schaut jeder Tag gleich aus, das heißt, dass man jeden Tag die gleichen Fächer zur selben Zeit hat. An meiner Schule gibt es neun Schulstunden, wobei eine davon Lunch-Time ist. Zwischen den Unterrichtsstunden hat man jeweils eine drei-minütige Pause.
Mein Schultag beginnt um 7:35 Uhr und endet um 14:25 Uhr. Danach habe ich immer noch zwei Stunden Cheerleading-Training. Ich persönlich laufe zur Schule, da die Schule nur zehn Minuten entfernt ist, allerdings gibt es auch viele Schüler, die ganz klassisch mit dem Schulbus zur Schule kommen. In der ersten Stunde habe ich P.E., danach U.S. History, eine Freistunde und English. Anschließend habe ich Lunch. Nach Lunch habe ich noch Law & Order, Basic Drawing, Statistics und Ceramics. Danach habe ich wie gesagt noch Cheerleading Training.
Grundsätzlich konnte ich mir alle meine Fächer selbst aussuchen, allerdings gab es die Vorgabe, dass ich English, U.S. History sowie P.E. belegen muss. Damit hatte ich jedoch kein Problem, da ich die Fächer wahrscheinlich sowieso genommen hätte. Mein Lieblingsfach ist definitiv Ceremics, da es ein praktisches Fach ist und ich generell Kunst sehr gerne mag. Außerdem mag ich Statistics sehr gerne, da die Lehrerin sowie die Leute einfach super nett und locker drauf sind. Meistens quatschen wir die Hälfte der Stunde ;) P.E. gefällt mir auch sehr gut, da meine Schule ein eigenes Gym hat, welches die 11. und 12. Klassen benutzen dürfen.
Das Schulgebäude ist im Vergleich zu meiner Schule um einiges größer und weitläufiger, auch wenn die Anzahl der Schüler in den USA sogar um einiges geringer ist als an meiner deutschen Schule. Hier gibt es um die 500 Schüler, während ich in Deutschland mit ca. 700 Schülern auf eine Schule gehe. Typisch für eine amerikanische Schule gibt es natürlich Schließfächer. Ähnlich wie in den Filmen hat jeder Schüler sein Schließfach von innen persönlich eingerichtet und dekoriert.
Zudem gibt es an der Schule hier eine Bibliothek, was es an meiner deutschen Schule nicht gibt, aber das mag möglicherweise einfach speziell an meiner Schule liegen.
Die Schultoiletten unterscheiden sich auch enorm von den in Deutschland. Generell haben nämlich alle öffentlichen Toiletten in den USA, also auch die Schultoiletten, zwischen der Trennwand und der Tür einen Spalt, durch den man durchgucken kann. Das war für mich am Anfang extrem unangenehm, aber man gewöhnt sich mit der Zeit definitiv daran.
Ansonsten ist die Schule relativ ähnlich aufgebaut: Es gibt jeweilige Fachräume für beispielsweise Naturwissenschaften und Kunst, eine Sporthalle, eine Cafeteria und natürlich normale Klassenräume usw…
An meinem ersten Tag an der High-School war ich total aufgeregt, allerdings wurde ich von den Lehrern sowie den Schülern extrem nett und offen aufgenommen. Lehrer haben im Allgemeinen eine sehr freundschaftliche Beziehung zu den Schülern. Es wird zum Beispiel viel über private Dinge gesprochen, was das Verhältnis zwischen Schüler und Lehrer auflockert. Generell hab ich nicht lange gebraucht, um Anschluss zu finden. Hier muss ich allerdings sagen, dass ich vorher aufgrund des Cheerleadings schon Freunde gefunden hatte, was den Einstieg in die Schule um einiges leichter gemacht hat. Cheerleading findet nämlich von der Schule aus statt. Hier ist es so, dass jeder Schulsport zwei Wochen vor Schulstart anfängt, so hatte ich Zeit, um viele Leute kennenzulernen. Wenn du in Zukunft ein Auslandsjahr in den USA machst oder machen willst, kann ich es dir wirklich nur ans Herz legen, einen High-School Sport zu machen. Einerseits ist es natürlich sehr hilfreich, um sich einzuleben, andererseits macht es wirklich Spaß und die Gruppendynamik ist wirklich total schön. Sport hat in den USA eine viel höhere Bedeutung als hier in Deutschland und das merkt man jeden Tag. Football-Games finden üblicherweise jede Woche Freitag statt und andere Sportarten, wie beispielsweise Soccer, haben mehrere Spiele in einer Woche. An Spieltagen kommt richtiges High-School Spirit auf, da alle Sportler ihre Uniform in der Schule tragen.
Auch sprachlich gesehen komme ich tatsächlich relativ gut zurecht. English, U.S. History und Law and Order sind definitiv eine Herausforderung, da man häufig auf Wörter trifft, die man vorher noch nie gehört hat. Zum Glück nehmen meine Lehrer aber Rücksicht und lassen mich zum Beispiel auch googeln. Mit der Zeit gewöhnt man sich auch immer besser an die Sprache.
Zum Abschluss kann ich sagen, dass mir der Alltag an meiner High-School auf jeden Fall gut gefällt und es eine einmalige Erfahrung ist. Was mir im Vergleich zur deutschen Schule besser gefällt ist, dass der Schulalltag an sich insgesamt aufregender ist und die Stimmung lockerer ist. Des Weiteren mag ich es, dass Sport mit der High-School zusammenhängt und auf diese Weise im Schulalltag integriert ist. In den USA wird in der Schule zudem individueller auf die Interessen und die Berufswünsche des jeweiligen Schülers eingegangen. So hat man bei der Fächerwahl eine viel größere Auswahl und mehr Entscheidungsfreiheit. Was mir allerdings nicht so gut gefällt ist, dass jeder Tag gleich ist. Das kann manchmal etwas langweilig sein.
Ich hoffe dir hat mein kleiner Beitrag gefallen. Falls du auch ein Auslandsjahr in den USA (oder auch in einem anderen Land) machen willst, dann wähle gerne die Nummer in den Kontaktdaten, um deinen Auslandsaufenthalt zu planen. Davor kannst du aber gerne auch auf den Social Media Kanälen von Kulturwerke Deutschland vorbeischauen. Das habe ich sehr gerne gemacht, bevor ich mich endgültig für ein Auslandsjahr entschieden habe.
Vielen Dank für’s Lesen!