Huhu Leute,
Ich bin Daria und ich bin gerade auf der anderen Seite der Welt, in dem wunderschönen Land Kanada. Genauer gesagt bin ich in Langley (British Columbia) und werde hier für 10 Monate bleiben.
Ich gehe in die 10. Klasse und ich bin gerade 16 geworden. Das heißt, ich hatte meinen Geburtstag gleich am Anfang und hatte schon einen schönen Start von meinem Auslandsjahr. Die ganze Reise hab ich mit Kulturwerke Deutschland organisiert, die mich das ganze Jahr über unterstützen werden. Hier in diesem Text werde ich euch bisschen darüber erzählen, wie ich in der ersten Zeit mit dem Englisch reden klar gekommen bin und ob ich mich schon verbessert habe. Mal sehen wie es euch gefällt.
Also vorweg schonmal, bevor ich hierher gekommen bin war mein Englisch echt grottenschlecht und seitdem ich in der Schule Englisch Unterricht habe, hatte ich immer schlechte Noten. Und selbst wenn mich ein Englischsprachiger auf der Straße angesprochen hat und mich nach dem Weg gefragt hat, war ich schon überfordert mit dem Englisch reden. Eigentlich bin ich eine sehr fröhliche und offene Person, aber wenn ich Englisch sprechen musste war ich immer so schüchtern, weil ich dachte, die andere Person stört es wenn ich Fehler beim Sprechen mache. Das war auch meine größte Sorge vor dem Auslandsjahr, dass ich auf einmal so schüchtern bin und nicht ich selber bin und deshalb keine Freunde finde. Es kam aber ganz anders!!!
Als ich in Vancouver am Flughafen angekommen bin musste ich gleich mit ein paar Leuten Englisch reden, wie bei der Immigration. Das ist schonmal sehr easy gewesen! Als mich meine Gastfamilie abgeholt hat, waren sie sehr freundlich und verständnisvoll, wenn ich irgendwas nicht verstanden habe und sie haben es gleich versucht in anderen Worten nochmal zu erklären. So ist es mit Sicherheit bei den meisten Familien. Was mir aber sehr aufgefallen ist, ist dass ich die ersten paar Tage als ich bei der Gastfamilie war, immer extrem müde war und ich hab mich die ganze Zeit gewundert warum. Ich hatte auf jeden Fall kein Jetlag mehr, weil ich davor noch zwei Wochen in Quarantäne musste. Jetzt bin ich mir ziemlich sicher, dass es daran lag, dass ich einfach nur in einer anderen Sprache reden musste. Es hat mich am Anfang sehr angestrengt, bevor ich etwas gesagt habe immer überlegen zu müssen, wie ich es richtig sagen kann. An meinem ersten Schultag war ich sehr überrascht von mir selber, weil ich trotz anderer Sprache auf Menschen zugegangen bin. Es war zwar meistens nur Smalltalk, aber das schafft jeder Austauschüler auch wenn er so schlecht in Englisch sprechen ist, wie ich es war.
Inzwischen bin ich schon 5 Wochen hier und ich würde sagen, ich habe mich schon so sehr verbessert, wie ich in der Schule für ein halbes Jahr bräuchte. Die Sache ist die, man lernt die Wörter und Sätze die man auch wirklich braucht in einer Sprache und muss dafür auch nicht wirklich was tun. Anders ist es in der Schule, man lernt meistens irgendwelche zufälligen Wörter ohne einen großen Zusammenhang und der einzige Grund, warum man sich ein paar Vokabeln merken soll, ist für den nächsten Test. Danach hab ich immer alles sofort wieder vergessen.
Also Angst oder Selbstzweifel braucht ihr, was das Englisch sprechen angeht, echt nicht haben. Ich bin mir sogar sicher, dass wenn ihr keine einzigen Englischkenntnisse hättet, trotzdem einigermaßen zurecht kommen würdet und nach paar Monaten sowieso keine Schwierigkeiten mehr haben würdet. Die letzten Monate bevor ich abgeflogen bin, hab ich nochmal versucht viel Englisch zu lernen, mit den unterschiedlichsten Methoden. Wahrscheinlich wisst ihr über das meiste eh schon Bescheid, aber ich kann sie euch ja nochmal erzählen. Vielleicht ist ja doch noch etwas dabei, was euch behilflich sein kann. Also das unanstrengendste und einfachste ist, sich Filme und Serien auf Englisch anzuschauen, was ich nie wirklich gemacht habe, weil ich echt selten was anschaue. Aber ich weiß auf jeden fall, dass es was bringt, weil meine Schwester, die gerade auch ein Auslandsjahr macht, voll oft Serien angeschaut hat und sie hat einfach das perfekte Englisch und die perfekte Aussprache. Ich habe mir stattdessen manchmal englische Hörspiele angehört, die ich auch auf Deutsch kenne. Zum Beispiel, die drei ??? und ich habe mir eine App heruntergeladen, mit der ich kanadisches Radio anhören konnte. Immer wenn ich also nix zu tun hatte, hab ich Radio gehört. Manchmal habe ich auch mit meiner Freundin, die früher in Australien gewohnt hat, vereinbart, nur Englisch zu reden oder mit Familienmitgliedern. Die meisten von euch kennen wahrscheinlich auch die website Omegle und da kann man die Sprache auch auf Englisch stellen. Das ist eine gute Möglichkeit mal mit native speakern zu reden. Ich habe auch versucht englische Bücher zu lesen, was für mich persönlich noch zu schwer war. Manchmal wenn ich alleine war hab ich auch einfach mich selber kommentiert, was ich gemacht habe und Selbstgespräche geführt, dabei ist mir dann immer aufgefallen, welche Wörter ich nicht weiß. Die hab ich dann immer gleich recherchiert.
Aber das meiste hab ich wie gesagt erst hier in Kanada gelernt, weil man einfach keine andere Wahl hat, als Englisch zu reden. Aber was auch wichtig ist, man sollte, wenn man dann im Ausland ist, trotzdem versuchen, sich neue Wörter zu merken oder von sich selber aus fragen, wie zum Beispiel Dinge in der Küche heißen. Dann geht das Englisch lernen nochmal schneller.
Ich hoffe dieser Artikel hat dir etwas weitergeholfen und wenn du schon sicher bist, dass du auch ein Auslandsjahr machen willst oder noch am überlegen bist, dann ruf doch einfach mal spontan bei Kulturwerke an. Die können dir sicher weiterhelfen. Viel Spaß bei deinem Auslandsjahr!!!
Achja und ich weiß auch du packst das mit dem Englisch! ;)