Herzlich Willkommen an euch alle ;) ich bin Ella und möchte euch in diesem Artikel ein bisschen über meine Anreise und meine ersten Tage als 17-jährige Austauschschülerin im sonnigsten Land Europas (natürlich Spanien :D) erzählen.
Dass ich einen High-School-Auslandsaufenthalt super interessant finde, war mir schon klar, als ein ehemaliger Schüler meiner Schule in Deutschland einen Vortrag über seinen Auslandsaufenthalt hielt. Er erzählte von unvergesslichen lebensverändernden Erfahrungen, begeisterte mich damit und mich ließ der Gedanke danach nicht mehr los, mein eigenes Abenteuer im Ausland zu erleben. Bis ich den entscheidenden Anruf tätigte verging allerdings noch viel Zeit mit Grübeleien und auch Zweifeln und Unsicherheiten zu diesem großen Schritt.
Die Zeit, die dann von meinem ersten Gespräch mit Kulturwerke Deutschland über den Termin, an dem ich endlich von meiner Gastfamilie erfahren sollte bis zu meinem Abflug nach Spanien im Februar verlief, ging unglaublich schnell rum. So schnell, dass ich am Abend vor meinem Abflug erst einmal feststellen musste, dass mein Koffer, der maximal 23 Kilo wiegen durfte, trotz zweiwöchiger (mehr oder weniger) sorgfältiger Planung ein kleines bisschen zu schwer war. Da hat mich die Nervosität, dass etwas schief laufen könnte, zum ersten Mal richtig gepackt, doch einen Tag später und 300 Gramm leichter waren mein Koffer und ich schließlich ohne Probleme auf dem Weg zum Flughafen Frankfurt, dann nach Madrid und schließlich nach Sevilla.
Als ich meine Familie an der Sicherheitskontrolle am Flughafen Frankfurt zurücklassen musste, traf es mich ein weiteres Mal: Ich würde tatsächlich fast fünf Monate ohne sie, meine Freunde und alles, was mir vertraut war, in einem Land leben, dessen Sprache ich nur einige Jahre in der Schule gelernt hatte und längst nicht fließend konnte. Und als ich von den Ansagen meiner spanischen Airline im Flugzeug genau null Prozent verstand, wurde ich unruhig. Trotzdem verlief meine gesamte Anreise ohne Komplikationen und spontane Überraschungen und als ich meine zukünftige Gastmutter gleich als erste am Flughafen in Sevilla sah, fiel mir ein riesiger Brocken vom Herzen.
Trotz eines insgesamt unkomplizierten Starts, war ich am Anfang von Zweifeln geplagt: Meine Gastmutter konnte nur spärlich Englisch, Spanisch war im Gegensatz dazu bei mir nur gering vorhanden und Deutsch war ein absolutes No-Go. Das Haus meiner Gastfamilie war ungewohnt, die Essenszeiten total gewöhnungsbedürftig und von meiner Schule, in der nur wenige Personen Englisch sprachen, will ich gar nicht erst anfangen. Mein einziger Wunsch war es, so schnell wie möglich wieder nach Hause, nach Deutschland, zu kommen und die ganze Idee zu vergessen. Das habe ich natürlich nicht getan, sondern mir stattdessen einen Plan zurechtgelegt, um mit der ungewohnten Situation klar zu kommen. Kurz darauf habe ich gemerkt, dass Kommunikation klappt, wenn es darauf ankommt. Hände, Füße, ältere Gastgeschwister und Double-Placements geben dabei ziemlich gute Dolmetscher ab, bis man sich sicher genug fühlt, sich auf Spanisch zu behaupten.
Den ersten Abend habe ich nach meiner Ankunft um 17 Uhr zum Koffer auspacken und für einen ersten Blick in die Innenstadt mit meinem Double-Placement aus Dänemark, die schon seit einigen Monaten in der Gastfamilie gewohnt hat, genutzt.
Mein Koffer, der größtenteils mit Kleidung, Badezimmerartikeln, ein paar persönlichen Gegenständen und Büchern gefüllt war, war schnell in Schränke einsortiert. Obwohl ich in meinem Zimmer alles hatte, was ich brauchte, hat sich das Haus nicht nach zuhause angefühlt. Auch das Gefühl, das ich beim ersten gemeinsamen Abendessen hatte, war schon seltsam. Egal, wie nett meine Gastfamilie auch war und wie gut ich mich eigentlich schon ab dem ersten Moment mit allen verstanden habe, es ist eben doch eine total neue Situation.
Ich habe einfach versucht, für alles offen zu sein und nach einem ausführlichen Gespräch mit meinem älteren Gastbruder und meinem Double-Placement war der erste Abend schon viel besser.
Insgesamt wurde es mit Zeit und Erfahrung auf jeden Fall immer besser. Nach einigen Tagen habe ich mich überwunden, die Gegend auf eigene Faust zu erkunden, habe schnell angefangen, regelmäßig in den Park zu gehen und dadurch bin ich total schnell in ein Alltagsleben gekommen, das es mir erlaubt hat, mich schnell einzuleben.
Auch Disney Filmabende sind super Möglichkeiten, eine Verbindung zueinander aufzubauen und Gespräche anzufangen.
In der Schule kann man leider nichts anderes tun, als die Zähne zusammen zu beißen und sich durch den ersten Tag zu kämpfen. Für mich war es vor allem zu Beginn unglaublich schwer, weil ich nur sehr wenig Gesagtes verstanden habe und das mich sehr verunsichert hat. Meine Sorgen wurden jedoch sehr schnell beruhigt, als ich gleich in der ersten Woche in eine tolle Freundesgruppe von Mädchen aus meinem Jahrgang aufgenommen wurde, mit denen ich auch nachmittags Zeit verbringe. Insgesamt hat mich meine ganze Klasse und auch die Lehrer super freundlich und interessiert begrüßt und mir den Einstieg so erleichtert.
Natürlich sind nicht alle Tage immer aufregend und interessant und es sind auch Mal schlechte Momente mit Heimweh dazwischen, aber insgesamt überwiegen die positiven Erfahrungen.
Jetzt, drei Wochen, Ausflüge in die Kathedrale, eine Kletterhalle und Restaurants später, bin ich auch vom Gefühl her in Sevilla und meiner Gastfamilie angekommen, freue ich mich unglaublich auf die Zeit, die noch kommt, und werde versuchen, jede Sekunde zu genießen und ganz viel Neues auszuprobieren. Vor allem auf das gute Wetter, die einzigartige Kultur, wunderschöne Sehenswürdigkeiten, die Semana Santa und die Flamenco-Kleider, die man zu dieser Zeit trägt, bin ich sehr gespannt.
Falls du auch darüber nachdenkst, ob ein Auslandsjahr etwas für dich sein könnte, kann ich dir nur empfehlen, dem Ganzen eine Chance zu geben! Auch, wenn der Anfang einem Angst machen kann, kann es eine super Möglichkeit sein, den eigenen Horizont zu erweitern, tolle Leute kennenzulernen und insgesamt einfach eine super Zeit zu haben.
Wenn du noch Fragen hast und/oder ein bisschen Beratung brauchst, dann melde dich doch einfach bei dem Team von Kulturwerke Deutschland! Dir helfen alle total gerne weiter, egal, wie weit du mit deiner eigenen Planung schon bist und vielleicht kannst du ja selbst schon bald von deinem Abenteuer im Ausland berichten ;)