Hallo an alle! Ich bin Ella und seit bald vier Monaten bin ich mit dem High-School-Programm von Kulturwerke Deutschland in Sevilla, Spanien. Sevilla ist die Hauptstadt der autonomen Region Andalusien und auch Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. In meiner Zeit hier habe ich schon einiges erlebt und möchte euch in diesem Bericht etwas über meine Klassenfahrt in die Nachbarprovinz Malaga erzählen.
Losgefahren sind wir am Mittwochmorgen um acht Uhr - kurz vor dem normalen Schulbeginn. Obwohl ich natürlich wusste, dass sich die Landschaft Spaniens von der deutschen unterscheidet, war ich überrascht, wie schnell wir in bergige Regionen gekommen sind und wie anders alles aussah.
Nach knapp drei Stunden Fahrt sind wir dann schließlich an unserem vorläufigen Ziel angekommen: El Torcal de Antequera. El Torcal ist ein riesiges Naturschutzgebiet mit einer Fläche von etwa 1100 ha, das ursprünglich einmal vom Meer der Tethys bedeckt wurde. Durch Plattentektonik wurde der Meeresboden vor Millionen von Jahren angehoben und das Wasser, dass sich in Spalten sammelte, zersetzte die Steine im Laufe der Zeit, wodurch die ungewöhnlichen Felsformationen entstanden. All das wurde uns auch von unseren Tourguides erzählt, die uns die gesamte Reise über begleitet haben. Mit ihnen haben wir versucht, verschiedene besonders aussehende Felsformationen zu finden (zum Beispiel las gemelas also die Zwillinge). Um ehrlich zu sein, habe ich nicht allzu viele davon selbst entdeckt, bevor Carmen, die meine Gruppe begleitet hat, uns darauf hingewiesen hat, dafür hatte ich wohl nicht genug Fantasie ;) aber auch ohne die besonderen Steine zu erkennen, war es eine echt beeindruckende Aussicht und definitiv eine tolle Erfahrung. Wir konnten sogar einige kleinere Fossilien entdecken, die noch von der Zeit stammen, als die gesamte Landschaft Meeresboden war und im Laufe der Zeit in die Felsen eingearbeitet wurden.
Nach etwa drei Stunden und einem Picknick an der Berghütte sind wir dann wieder in den Bus gestiegen und zur nächsten Station unserer Klassenfahrt gefahren: der Jugendherberge. Dort haben wir einige typische Klassenfahrtdinge gemacht, wie Gemeinschaftsspiele zu spielen und solche Sachen. Danach konnten wir die Anlage selbst noch ein bisschen nutzen und zum Beispiel die Kletterwand an einer Seite des Hauses, die Slackline, den kleinen Kletterpark oder auch einfach das Fußballfeld ausprobieren. Abendessen gab es (wie ja allgemein sehr typisch in Spanien) erst super-spät. Als wir schließlich um halb 12 mit essen fertig waren, haben unsere Lehrer und Tourguides noch eine kleine “Party” für uns vorbereitet, um den Abend mit Lagerfeuer und Flamenco-Dance Battle ausklingen zu lassen. Spoiler: Ich habe nicht gewonnen ;)
Um ungefähr zwei Uhr haben sich dann meine acht Mitbewohnerinnen und ich für die Nacht in unser Zimmer zurückgezogen. Geschlafen haben wir zwar nicht sehr viel, aber das hat uns (zumindest bis wir am nächsten Morgen aufstehen mussten) nicht groß interessiert.
Am besagten Morgen ging es gleich nach dem Frühstück um halb acht schon wieder auf den Rückweg mit Stopp in Nerja, einer kleinen Stadt am Meer, wo sich auch die Cueva de Nerja (Nerja-Höhle) befindet, die wir natürlich auch besichtigt haben. Die etwa fünf Kilometer lange Tropfsteinhöhle wurde in den 1950er Jahren von fünf Schulfreunden entdeckt, zeigt Höhlenmalereien, die auf etwa 18.000-20.000 Jahre alt geschätzt werden, beherbergt die größte natürlich entstandene Säule der Welt mit einer Höhe von 32 Metern und einem Durchmesser von circa 18 Metern und war ihren Besuch damit auf jeden Fall wert.
Da wir natürlich nicht nur Kulturstätten angucken wollten, haben wir den Rest des Tages am Strand Burriana (ebenfalls in Nerja) verbracht, wo sich die meisten beim Sonnen erst einmal einen Sonnenbrand geholt haben :o Aber darauf muss man im Süden Spaniens im Frühling wohl vorbereitet sein ;D
Insgesamt ist die Klassenfahrt mit ihren zwei Tagen etwas kurz ausgefallen, weil es eigentlich nicht für dieses Schuljahr geplant, sondern die Nachholung einer Klassenfahrt für das Fach Biologie in der 8. Klasse war, die aufgrund von Covid abgesagt werden musste. Trotzdem hat mir hat der Trip unglaublich gut gefallen und ich würde mich ohne zu zögern jedes Mal wieder dazu entscheiden, mitzukommen ;) Neben den Sachen, die wir gesehen und gemacht haben, war sie auch eine super Gelegenheit mehr Zeit mit meinen Klassenkameraden zu verbringen und gaaaanz viel Spanisch zu sprechen.
Falls ihr so eine Möglichkeit während eures Auslandsaufenthaltes bekommen solltet, dann nutzt sie auf jeden Fall, denn (fast immer) ist sie es auch wert. Insgesamt habe ich während meines bisherigen Auslands(halb-)jahres unglaublich viel erlebt und werde solche Erlebnisse vermissen, aber nie wieder vergessen.
Falls ihr auch gerade bei der Planung für euer eigenes Abenteuer im Ausland seid, dann meldet euch doch einfach mal bei dem Team von Kulturwerke Deutschland oder schaut auf dem Instagram-Account vorbei!