Hallo ihr Lieben, ich bin Francesca und mache mit Kulturwerke Deutschland mein Auslandsjahr in den USA. Fragt ihr euch, wie das Schulsystem in den USA aufgebaut ist? Dann seid ihr hier genau richtig! Ich berichte euch heute von meinen Erfahrungen mit dem amerikanischen Schulsystem.
Seitdem ich hier in den USA zur Schule gehe, ist mir aufgefallen, wie stark sich das amerikanische Schulsystem von dem deutschen unterscheidet. Anstatt sich entscheiden zu müssen, ob man nach der Grundschule eine Hauptschule, eine Realschule oder ein Gymnasium besucht, geht man hier grundsätzlich zur High School. In einer High School werden die Klassen 9-12 unterrichtet. Somit sind die Schüler im Durchschnitt 14-19 Jahre alt.
Nun besuche ich hier die Archbishop Riordan High School in San Francisco. Das Schuljahr ist hier in zwei Semester, sozusagen Halbjahre, unterteilt. Es ist Pflicht, die Fächer US History, Englisch, Religion sowie einen der zahlreichen Mathekurse für mindestens ein Semester pro Jahr zu belegen. Jeder Schultag geht von 8:35 - 14:45 Uhr. In dieser Zeit ist die sogenannte R-Time sowie das Mittagessen miteinbezogen. In der R-Time kommt man mit einer bestimmten Gruppe von Schülern jeden Morgen zusammen und erfährt, wie der Tag ablaufen wird beziehungsweise was für den Rest der Woche geplant ist. Sollte eine Aktivität oder schulische Veranstaltung bevorstehen, gibt es für diesen Tag einen gekürzten Stundenplan für die Schüler. Grundsätzlich ist jeder Unterrichtsblock 70 Minuten lang.
Somit beginnt mein Schultag um 8:35 - 8:55 Uhr mit der R-Time. Nach einer kurzen Pause beginnt mein erster und liebster Block: Biologie. Darauf folgt der wohl abstrakteste Kurs. Dieser nennt sich ASL, was für American Sign Language, also amerikanische Gebärdensprache, steht. Danach belege ich den “Ressource and Wellness” Kurs. Es ist Pflicht für Juniors (11. Klasse) und Seniors (12. Klasse) diesen Kurs zu belegen. Hierbei wählen sich die Schüler in eine von drei Gruppen ein und werden diesen Unterrichtsblock eine Woche lang in dieser Gruppe verbringen. Hierbei können sie sich entscheiden, ob sie mit ihren Freunden Zeit in der Turnhalle verbringen wolle, im Theater Hausaufgaben machen und lernen wollen, oder ob sie an einer sportlichen Aktivität teilnehmen wollen. Mein vierter und letzter Block ist US History. Dieses Fach ist besonders herausfordernd, da deutsche Schulen kaum amerikanische Geschichte vermitteln. Schließlich endet mein Schultag um 14:45 Uhr.
Die Klassenräume sind ausreichend groß, sodass 20 bis 30 Schüler an einem Unterrichtsblock teilnehmen. Das besondere hierbei ist, dass die Schüler aus verschiedenen Klassenstufen zusammen unterrichtet werden. Das liegt daran, dass die Schüler den Schwierigkeitsgrad ihrer Fächer selbst bestimmen können.
Unsere Noten setzen sich grundsätzlich aus Tests und sogenannten “Assessments”, welche mit Klassenarbeiten vergleichbar sind, zusammen. Es besteht zudem die Möglichkeit, ein Assessment zu wiederholen, insofern man alle Hausaufgaben und sonstigen Übungen gemacht hat. Im Vergleich zu anderen Schulen geht es hier jedoch nicht darum, eine gewisse Anzahl von Punkten zu erreichen, sondern unsere Fähigkeiten derartig zu verbessern, dass wir in den Assessments möglichst gute Leistungen erbringen.
Unsere Schule liegt direkt neben dem City College von San Francisco. Zudem haben wir ein neues Footballfeld mit weiten Tribünen. Es macht riesigen Spaß, den Spielern zuzusehen und sie anzufeuern. Unsere Turnhalle hat ebenso mehrstöckige Tribünen, um den Volleyball- und Basketballspielen zusehen zu können. Unser Theater ist ebenfalls nahegelegen. Hier versammeln sich die Schüler für diverse Veranstaltungen und schulische Aktivitäten. Besonders beeindruckend ist unser Fitnessstudio, welches alle möglichen Gewichte und Maschinen beinhaltet, um sich fit zu halten.
Was meine Schule wirklich besonders macht, ist das sogenannte “House-System”. Hierfür werden alle Schüler einem der vier Häuser zugeteilt. Im Laufe des Schuljahres bekommen sie zahlreiche Möglichkeiten, ihr Haus bei Spielen und Wettbewerben zu repräsentieren und somit Punkte zu sammeln. Das Haus mit den meisten Punkten erhält am Ende des Schuljahres schließlich einen Pokal sowie zahlreiche Belohnungen.
Ich bin froh, diese Schule ausgewählt zu haben. Das Angebot an zahlreichen Clubs und Sportarten hat mich begeistert. Zudem wurde ich sowohl von den Schülern als auch den Lehrern freundlich aufgenommen, sodass ich mich hier schon gut eingelebt habe und es kein Problem war, neue Freundschaften zu schließen.
Ich hoffe, euch hat mein Artikel gefallen. Wenn ihr auch diese einzigartige Erfahrung machen wollt, meldet euch bei Kulturwerke Deutschland, um mit der Planung eures Auslandsjahres zu beginnen.