Heyy,
Ich bin Hannah, bin 17 Jahre alt und verbringe gerade mein Auslandsjahr in Irland mit der Organisation Kulturwerke. Ich besuche hier das Community College in Bantry. Bantry ist eine eher kleine Stadt mit um die 2.700 Einwohnern, liegt am Meer und ist etwa 1 ½ Stunden von Cork entfernt. Ich bin jetzt schon seit Ende August 2021 hier und werde noch bis Ende Mai 2022 bleiben. (Die Zeit hier vergeht echt schnell, eigentlich will ich gar nicht mehr weg)
Ich werde euch hier ein bisschen von dem Zusammenleben mit meiner Gastfamilie erzählen, also was wir alles hier zusammen machen, was der Alltag hier so mit sich bringt, aber auch welche Regeln ich zu beachten habe und was meine Aufgaben sind. Auf jeden Fall hoffe ich ihr habt Spaß beim Lesen und dass ich euch vielleicht ein bisschen darauf vorbereiten kann, was passieren könnte, wenn ihr euch für ein Auslandsjahr entscheidet.
Meine Gastfamilie lebt etwa 30 Minuten mit dem Auto von Bantry entfernt. (Man fühlt sich wirklich mitten im Nirgendwo, weil da wirklich fast nichts in der Umgebung ist.)
Meine Gasteltern haben noch vier weitere Kinder, zwei Mädchen (16 und 14 Jahre alt) und zwei Jungs (11 und 7 Jahre alt). Außerdem leben dort noch zwei Hunde, eine Katze, ein Meerschweinchen und mehrere Enten. Ab und zu kommen auch noch die Eltern meines Gastvaters vorbei. Sie essen dann auch mit uns. Abendessen gibt es bei uns immer in der Gruppe, außer natürlich jemand ist mal nicht zuhause. Beim Frühstück und Mittagessen dürfen wir uns aber aussuchen, wann wir essen, jedenfalls solange wir essen.
Das Essen wird bei uns meistens von meiner Gastmutter gemacht. Am Wochenende muss das jedoch immer eine von meinen Gastschwestern oder ich übernehmen. Zum Glück hat meine Gastfamilie schnell eingesehen, dass ich nicht kochen kann und meine Gastmutter meinte, dass ich einfach nur eine Pizza zubereiten soll, dass ist schließlich nicht so schwer.
Außerdem wird jeder aus meiner Gastfamilie, mich eingeschlossen, jede Woche eingeteilt eine oder zwei Haushaltsaufgaben zu übernehmen, wie zum Beispiel Staubsaugen oder das Badezimmer putzen, etc..
Ich putze am liebsten die Fenster, mache die Wäsche oder staubsauge, weil es erstens schnell geht und zweitens wird schon mal ein großer Teil der Arbeit erledigt.
Außerdem freut sich meine Gastmutter immer, wenn sie es nicht machen muss, weil sie überhaupt keinen Spaß daran hat. Ihr könnt euch auf jeden Fall schon mal darauf einstellen, dass ihr gefragt werdet, ob ihr mal das ein oder andere im Haus erledigen könnt und selbst wenn nicht: Bietet am besten einfach eure Hilfe an. Das macht erstens einen guten Eindruck und zweitens kann es euch eurer Gastfamilie nur näherbringen. Denn Taten sagen manchmal mehr als tausend Worte.
Ich gehe oft mit meiner Gastschwester zum Leichtathletik und laufe da ein paar Runden mit oder trainier eigenständigen an den Geräten. (Die gibt es übrigens gefühlt fast überall in Irland, jedenfalls überall da wo ich jetzt schon war.)
Ich war mit meiner Gastfamilie auch schon in Dublin, weil meine Gastschwester dort einen Wettkampf hatte. (Sie ist bis ins Finale gekommen und hat dort eine sehr gute Platzierung erreicht). Dort waren wir dann auch in der Stadt einkaufen. Eigentlich wollten wir auch noch in die Trinity Library, aber wir haben leider vergessen Online-Tickets zu buchen und als wir dann da waren, war alles schon ausgebucht. Zum Glück konnte ich das dann noch mit einer Freundin beim 2. Dublin Besuch nachholen. So richtige Ausflüge mache ich aber eigentlich nicht mit meiner Gastfamilie. Das liegt aber wahrscheinlich daran, dass sie sowieso nicht wirklich irgendwo hin fahren.
Sonntags fahren wir halt regelmäßig zu einem Wettkampf meiner Gastschwester, aber ansonsten bleiben wir eher zuhause und machen entweder was im Haus oder gehen raus in den Garten. Aber auch wenn wir nie wirklich wohin fahren, wird es bei uns eigentlich fast nie langweilig, weil wir halt immer irgendwas machen.
Routinen gibt es bei uns so gut wie gar nicht, außer halt, dass meine Gastmutter den drei Jüngsten morgens, egal ob vor der Schule oder am Wochenende, immer Pancakes zum Frühstück macht.
Ich hoffe wirklich, dass ich euch vielleicht in der ein oder anderen Situation mit meinen Erfahrungen weiterhelfen kann oder konnte. Wenn wirklich mal eine Situation kommt, in der ihr nicht weiterwisst, wendet euch einfach an Kulturwerke Deutschland. Ich hatte auch schon mal schlechte Momente (Beispielsweise, als ich meine Gastfamilie wechseln musste) und Kulturwerke hat mir da super geholfen. Wenn ihr euch noch überhaupt nicht sicher seid, ob ihr überhaupt ein Auslandsjahr machen wollt, würde ich euch auf jeden Fall empfehlen, euch von Kulturwerke Deutschland persönlich beraten zu lassen. Zudem könnt ihr euch einfach noch ein paar andere Beiträge von anderen Teilnehmern durchlesen.
Kulturwerke Deutschland hat übrigens auch einen YouTube, TikTok und Instagram Profil, die ihr euch auch angucken solltet. Ich wünsche euch viel Glück bei eurer möglichen Planung und wünsche euch viele tolle und neue Erfahrungen.