Herzlich willkommen zu meinem Artikel, wie die ersten Tage an meiner kanadischen High School waren. Ich bin Josepha, bin 15 Jahre alt und befinde mich aktuell in British Columbia, Kanada. Ich mache einen Schüleraustausch mit der Organisation Kulturwerke Deutschland. In diesem Artikel erzähle ich euch, wie es ist, auf eine kanadische High School zu gehen. Aber jetzt erstmal viel Spaß beim Lesen!
Zuallererst möchte ich sagen, dass kanadische Schulen anders sind als in Deutschland. Meine Schule hier ist auf jeden Fall anders aufgebaut als die in Deutschland. Nicht nur, dass es hier keine Klassenräume für bestimmte Klassen gibt, du also den Raum wechselst und nicht die Lehrer, gibt es hier auch so etwas wie Schließfächer und ganz lange Hallways. An meinem ersten Schultag war ich etwas überfordert. Meine Schule hier ist groß und so musste ich mich erstmal zurechtfinden in diesen 3 Stockwerken. Außerdem hat meine Schule verschiedene Gebäude, dazu noch eine Bibliothek und 4 kleiner Container, die in Klassenräume umfunktioniert sind. Im Gebäude gibt es 3 Stockwerke, in allen Hallways findet man Schließfächer, wo viele ihre Jacken und Bücher drin verstauen.
In meiner Vorstellung sah meine Schule genauso aus, da ich mir vor meiner Ankunft im Internet Bilder angeschaut habe. Das kann ich jedem empfehlen, damit man einen Eindruck von der Schule bekommt, bevor man hinfliegt. In Kanada gibt es zudem ein anderes Schulsystem. Dieses Schulsystem ist an meiner Schule so aufgebaut, dass man am Tag vier verschiedene Fächer hat. Diese vier verschiedenen Fächer wiederholen sich die ganze Woche über. Das bedeutet, dass man insgesamt nur 4 Fächer hat. Zudem befinden sich zwischen den 4 Fächern jeweils 3 Pausen. Nach den ersten beiden Stunden beginnt die 5 Minuten Pause, in der man Zeit hat, in den nächsten Unterricht zu kommen. In der Hälfte des Tages gibt es den sogenannten Lunch oder auf Deutsch die Mittagspause. Dort sitzt man mit seinen Freunden meistens in der Cafeteria oder in der Hallway und isst sein Essen.
An meiner Schule hat man aber auch die Möglichkeit, in die nicht weit entfernte Cafeteria der Universität zu gehen, da es dort meistens nicht so voll ist. Außerdem beginnt meine Schule erst um 08:30 Uhr, das bedeutet, dass ich an kurzen Tagen um 13:45 Uhr Schluss habe. An langen Tagen habe ich erst um 15:00 Uhr Schluss, da an langen Tagen die Stunden eineinhalb Stunden dauern und an kurzen Tagen nur eine Stunde und fünfzehn Minuten.
Am ersten Tag gab es so etwas wie eine Orientierung für die Austauschschüler, dort wurden wir unserem Ansprechpartner vorgestellt und haben alle nötigen Informationen für unsere darauffolgenden Klassen bekommen. Außerdem gibt es hier auch diese gelben Schulbusse. Ich muss nicht mit dem Schulbus fahren, da ich entweder von meinen Gasteltern gefahren werde oder selbst zur Schule laufe. Ich hatte das Glück, in eine Gastfamilie zu kommen, wo ich 2 Gastgeschwister habe, welche beide in meinem Alter sind und auf meine Schule gehen. So war es einfach für mich, etwas Anschluss zu finden.
Ich wurde an meinem ersten Tag sehr nett von den Lehrern und Schülern an meiner Schule begrüßt. Zudem habe ich schnell Bekanntschaft mit anderen Austauschschülerinnen und Schülern gemacht, mit denen ich mich dann über die Schule austauschen konnte. Doch der Großteil meiner Freunde hier ist kanadisch. Diese kanadischen Mädchen waren sehr neugierig auf meine deutsche Kultur und Sprache, deswegen haben wir uns schnell gut verstanden. Die Fächerauswahl an meiner Schule ist groß. Da man aber nur 4 Fächer hat, sollte man sich genau überlegen, was man wählt. Ich habe zurzeit Fächer wie Kunst, Kochen, Französisch und Sozialkunde. Das war aber nicht meine ursprüngliche Wahl. Ich war nicht zufrieden mit einem meiner Fächer, aber es war kein Problem, dieses zu switchen und stattdessen ein anderes zu wählen.
Darüber hinaus finde ich, dass die Schule in Kanada viel leichter ist als in Deutschland. Des Weiteren üben die Lehrer hier nicht unbedingt einen großen Druck auf die Schüler aus. Man schreibt hier zwar viele Tests, die meistens sehr einfach sind, aber dafür keine Arbeiten. Außerdem ist es nicht schlimm, wenn du anfangs noch Probleme mit der englischen Sprache hast. Die Lehrer hier finden es einfach schon mutig, dass du in einem anderen Land zur Schule gehst. Wenn du mal etwas falsch sagst, ist das nicht schlimm, meine Freunde finden das lustig oder verbessern mich dann ganz lieb und erklären mir, wie man etwas richtig sagt. Und ich meine, das ist genau der Grund, warum du ins Ausland gegangen bist. Um besser Englisch zu lernen.
Jetzt, wo ich mich in Kanada richtig eingelebt habe und mich in meiner Schule auch gut auskenne, kann ich es endlich genießen. Mein Eindruck über die ersten Wochen war chaotisch, aber jetzt, wo ich mir selbst Zeit gegeben habe, neue Leute kennenzulernen und mich auf die Situation eingelassen habe, bin ich sehr glücklich.
Also wenn du nach meinem Blogbeitrag Lust bekommen hast, auch ein Auslandsjahr in Kanada oder woanders zu machen, dann ist jetzt der perfekte Zeitpunkt, um deinen Auslandsaufenthalt zu planen!
Wenn du aber noch nicht sicher bist, noch mehr Fragen hast oder dich für ein anderes Gastland interessierst, dann lies dir doch gerne noch die anderen Blogbeiträge durch! Wenn du dich für ein Auslandsjahr entscheidest, wünsche ich dir ganz viel Spaß, den du garantiert haben wirst! Genieß es einfach!