Hey, ich bin Klara und nun seit September in England auf einem Internat. Das sind nun schon ca. acht Monate und wie ihr euch denken könnt, endet meine Zeit hier demnächst. Ein Fakt den ich versuche so oft zu verdrängen wie nur möglich. Ich habe mich nun so gut eingelebt und die Menschen sehr ins Herz geschlossen. Nun ist es bei mir noch fast über einen Monat das ich meine Koffer endgültig packen muss, jedoch fange ich natürlich an langsam darüber nachzudenken wie ich meine Sache von einem Jahr in 2-3 Koffern unterkriege. Ich bin ganz ehrlich, ich habe in diesem Jahr eigentlich nichts wirklich Großes gekauft, natürlich paar Kleinigkeiten wie mal eine kurze Hose, ein Sommerkleid etc. Mein Problem ist eher, dass ich von Anfang an schon sehr viel Sachen mitgenommen habe und ich denke, ich werde schon vorab ein Paket nach Hause schicken, vor allem mit meinen Reit- und Stall-Utensilien, die nehmen nämlich unfassbar viel Platz ein. Eine Sache, die ich hier geschenkt bekommen habe und die unbedingt mit nachhause kommt ist ein kleines Schlüsselanhänger-Pferd, welches meine Freundin auf dem größten eventing Reitturnier in England gekauft hatte und mir anschließend schenkte. Dann waren wir auf einem Rugby-match von der Stadt, die bei uns in der Nähe ist. Dort hatten wir kleine Flaggen von dem Team und auch die werde ich natürlich mitnehmen, einfach als Erinnerung. Oh und von einem Dressurturnier die Schleife wird auch mit nachhause kommen. Also es sind eher alles kleine Erinnerungsstücke, die ich mitnehme. Ansonsten glaube ich nicht, dass ich mehr Sachen mit nachhause nehme, als ich mit hergenommen habe, ich glaube, das ist ziemlich die gleiche Menge. Da ich ja durch das Internat die Möglichkeit hatte über Weihnachten nachhause zu fahren, konnte ich dort schon gerade die dicken Wintersachen mitnehmen. Um ganz ehrlich zu sein, wie ich schon sagte, verdränge ich das alles so weit wie möglich und möchte mich so spät wie möglich damit auseinandersetzen. Insofern habe ich mich auch noch nicht aktiv damit befasst, ob ich Souvenirs für Familie und/oder Freunde kaufe. Also wenn ich etwas sehe, dass mir gefällt und ich jemanden kenne der sich freuen würde, logisch, aber ich kann nicht sagen, dass ich schon eine genaue Vorstellung habe. Allerdings werden meine Eltern mich am Ende des Jahres auch abholen, weil sie die Schule mal sehen wollen. Anschließend machen wir eine kleine Rundreise durch England. Ich bin ganz ehrlich, das macht es mir auch einfacher, denn dann habe ich gleich etwas worauf ich mich freuen kann nach dem Abschied im Internat. Ich glaube, sonst würde mir das ganze noch viel schwerer fallen. Das macht den Übergang nicht so abrupt. Da es schon eine Umstellung wird zurück nach Deutschland zu kommen und in meine alte Schule und Freundesgruppe sich wieder einzuleben. Ich meine, sie haben jetzt auch viel ohne mich in einem Jahr erlebt und ich wiederum habe genauso viel erlebt, neues kennengelernt, neue Menschen getroffen und so weiter… Aber anderseits ergibt sich doch immer etwas, also bleibe ich da mal positiv. Natürlich freu ich mich auch wieder auf zu Hause, in meinem eigenen Bett und Zimmer schlafen zu können, nicht andauernd von Menschen umgeben zu sein und wieder mehr Privatsphäre, denn das ist in einem Internat doch eher eine Ausnahme. Auch freu ich mich auf mein eigenes Pferd zu Hause und natürlich auf die ganzen Leute dort im Stall. Ich weiß, dass ich England und die Zeit hier schon sehr vermissen werde, die Menschen, die hier sind, die kleine Stadt Bath, in der wir immer am Wochenende sind, die Möglichkeit andauernd in den Stall laufen zu können… oder was auch immer ein Vorteil im Internat ist, dass man immer jemanden hat, mit dem man etwas unternehmen kann, wenn einem langweilig ist. Im Großen und Ganzen bin ich schon traurig, dass ich in einem Monat gehen muss, aber ich bin unfassbar dankbar, das alles überhaupt erleben zu dürfen. Diese Möglichkeit ins Ausland zu gehen steht nicht jedem zur Verfügung und jeder, der diese hat, sollte es unbedingt machen. Es ist einfach ein unfassbares Erlebnis und ich bin mir sicher, man lernt in so einem Jahr auch viel nützliches fürs spätere Leben.