Herzlich Willkommen zu meinem Artikel über die, meiner Meinung nach größten Unterschiede zwischen Irland und Deutschland. Ich bin Leander, bin 17 Jahre alt und befinde mich aktuell in Irland. Ich mache ein Auslandsjahr mit der Organisation Kulturwerke Deutschland. In diesem Artikel erzähle ich euch von den Erfahrungen und Beobachtungen, die ich während meines Auslandsaufenthaltes gesammelt habe.
Nach ein paar Tagen Eingewöhnung ist mir die Kultur aufgefallen, die Iren sind ein sehr aufgewecktes Volk. Die Menschen sind zuvorkommend und überaus freundlich, jedenfalls in ländlichen Gegenden. Das Land ist voller Traditionen, Sportarten wie Rugby oder Hurling sind ein fester Bestandteil meiner Altersgruppe. Die Iren feiern auch gerne und zelebrieren ihren Nationalfeiertag, den „St. Patrick´s“ und Halloween mit großen Umzügen. Der „Leprechaun“ (ein kleiner Kobold mit grünem Frack und Hut) ist eines der vielen Symbole im irischen Aberglauben, er bewacht einen Topf mit Gold und ist am Ende eines jeden Regenbogens zu finden. Obwohl jeder Bürger Englisch spricht, ist die zweite Amtssprache Irisch (Gaeilge). Jedes Orts und Straßenschild ist in beiden Sprachen ausgeschildert, allerdings gibt es auch einige wenige, die in Deutsch und Französisch geschrieben sind, um darauf hinzuweisen auf der linken Straßenseite zu fahren. Meiner Empfindung nach sind die Iren sehr stolz auf ihr Land und was es seit dem EU-Beitritt in den 1970ern erreicht hat, man kann es als gutartigen Patriotismus bezeichnen.
Die irische Küche wiederum ist eher „einseitig“, wofür es aber einen Grund gibt. Als die irische Hauptinsel noch Teil des Vereinigten Königreiches war litten die Iren unter schlimmsten Bedingungen. Die Bewohner Irlands wahren zu dieser Zeit ausschließlich Viehzüchter und Ackerbauern. Kaum Infrastruktur und ein Großteil der produzierten Güter, darunter auch Lebensmittel wurden nach England verschifft. Als dann noch gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts ein Pilz drei Viertel der Saat zerstörte, blieb wirklich gar nichts mehr übrig. Daher kommt der Ursprung der irischen Gerichte, in nahezu allen sind Kartoffeln und/oder Lammfleisch dabei, Shepherd’s Pie, Potato Cake, Irish Stew. Ich finde die deutsche Küche deutlich vielfältiger und interessanter.
Das Wetter in Irland ist sehr wechselhaft, jedenfalls an der Südküste bei mir. Es regnet oft und da ich an der Nordatlantikküste lebe sind die Winde bisweilen auch heftig. Anfang 2022 hatten wir auch mit einem schweren Sturm zu kämpfen. Wegen der Sturmwarnung sind zwei Schultage ausgefallen und wir hatten für einige Zeit (1-2 Sunden) keinen Strom. Trotz dessen oder gerade, weil Irland so raue Wetterbedingungen gefielen mir die Ausflüge an die Küste sehr.
Auch beim Schulsystem muss ich sagen das mir Deutschland mir besser gefällt. Natürlich muss man noch unterscheiden zwischen Haupt- und Realschulen und dem Gymnasium (Gemeinschaftsschulen mal ausgenommen). In Irland werden den Schülern viel Möglichkeiten gegeben, wenn es um die Fächerwahl geht. Ich verstehe das die Schüler motivierter sind, wenn sie sich für ein Fach begeistern können, allerdings sehe ich das Problem in der mangelnden bis schlechte Allgemeinbildung. Gerade Fächer wie Geschichte oder Wirtschaft, die auf den ersten Blick langweilig und monoton wirken, sind meiner Meinung nach essenziell und ein Muss im Lehrplan. Manche Schüler hatten diese Fächer nur ein Jahr und konnten danach andere wählen.
An Irland gefällt mir besonders die Landschaft, wiedererwartend ist sie nicht ausschließlich Flachland und grünen Wiesen, sondern auch alte Ruinen aus keltischen Zeiten, vereinzelte Wälder, ruhige Buchten, steile Klippen und belebte Städte. Mir haben alle Ausflüge bisher gefallen und ich freue mich sehr auf die noch geplanten. Wir werden eine Bootstour machen auf dem Atlantik bei der wir uns Wale anschauen und einen Berg in der Nähe von „Killarney“ besteigen.
Da sich mein Auslandsaufenthalt dem Ende neigt muss ich zugeben das ich mich auf meine Rückkehr nach Deutschland freue, es sind nur noch wenige Wochen. In den vergangenen Monaten hatte ich nie Heimweh und bin auch sonst mit der Umstellung sehr gut zurechtgekommen. Über die Weihnachtsferien bin ich auch in Irland geblieben, also volle zehn Monate Auslandsjahr.
Ich hoffe dir hat mein Artikel über die größten Unterschiede zwischen Irland und Deutschland gefallen und wenn du auch ein Auslandsjahr machen möchtest, dann wähle die Nummer in den Kontaktdaten, um deinen Auslandsaufenthalt zu planen oder lese weitere Artikel, um noch mehr über den Alltag von Gastschülern zu erfahren.