Hallo, ich bin Lilly, 16 Jahre alt und bin nun schon seit gut zwei Wochen in Nanaimo, Kanada angekommen, wo ich mein Auslandsjahr mit Kulturwerke Deutschland verbringen werde.
Nanaimo ist eine Hafenstadt auf Vancouver Island, die so ziemlich direkt gegenüber von Vancouver liegt.
Mit dem Kofferpacken habe ich ganz entspannt am Wochenende vor meiner Abreise angefangen. Ich würde euch empfehlen euch vorher ein paar Gedanken zu machen, was ihr genau mitnehmen wollt, so habt ihr keinen Stress bevor es losgeht.
Unbedingt in meinen Koffer musste mein Abschiedsbuch, das Freunde und Familie für mich gestaltet haben, Erinnerungen und natürlich warme Klamotten für den Winter hier.
Am Tag meiner Abreise ging es rückblickend alles ganz schnell, wegen der Komplikationen waren meine Familie und ich früh genug am Flughafen und haben dort noch etwas gefrühstückt. Zum Glück gab es keine Probleme mit meinem Flug und ich konnte wie geplant um 12:00 Uhr nach Frankfurt fliegen. Als ich dann in Frankfurt angekommen war, hatte ich etwas Sorge mich im großen Frankfurter Flughafen zu verlaufen. Ich habe aber alles gefunden und musste dort wieder durch die Sicherheitskontrolle. Zum zweiten Mal wurde mein Handgepäckskoffer rausgefischt und untersucht. Problem: eines meiner Gastgeschenke war ein Glas, in dem sich eine Brotmischung befindet, gut verpackt, mit den anderen Mitbringseln in einer Geschenktüte verschlossen. Skrupellos wurde also mein Geschenk aufgerissen und untersucht. Am Ende war dann doch alles in Ordnung und ich durfte weiter gehen. In Frankfurt habe ich dann zu meiner Fluggemeinschaft gefunden, die ich auf dem Portal von Kulturwerke Deutschland kennengelernt habe. Ein paar Wochen vor dem Abflugdatum, haben wir einen Videotermin ausgemacht, um uns Plätze nebeneinander reservieren. Der Flug nach Calgary wurde dann noch in den letzten Minuten auf ein anderes Gate verschoben und verspätete sich etwas. Als wir dann nach langer Flugzeit angekommen waren, musste ich zum dritten und letzten Mal durch die Sicherheitskontrolle. Das Problem mit dem Glas kannte ich ja bereits und war gar nicht mehr überrascht, als mein Koffer zum dritten Mal untersucht wurde. In Calgary mussten wir dann auch noch unser Study Permit abholen, was aber ohne Komplikationen verlaufen ist. Am Gate nach Nanaimo haben wir andere Austauschschüler getroffen, mit denen wir gemeinsam in einem kleinen Flugzeug geflogen sind.
Der Flug ging vergleichsweise sehr schnell und nun war ich auch schon da. Wir mussten nur ein paar Schritte gehen und waren schon in der Empfangshalle, wo viele Gastfamilien schon warteten.
Meine Gastfamilie war auch schon da und hat mich mit einem großen Schild „Welcome to Canada Lilly“ und Blumen empfangen.
Wir haben dann noch einen kleinen Abstecher durch Nanaimo Downtown gemacht und sind dann zu ihnen nach Hause gefahren. Ich habe sogar einen Willkommenskuchen bekommen, von dem wir etwas gegessen haben. Mir wurde das Haus und mein Zimmer gezeigt, wir haben uns noch etwas unterhalten und ich habe mein nicht mehr ganz so schön aussehendes Geschenk überreicht. Kurz danach bin ich aber auch schon ins Bett gegangen, denn ich war ziemlich kaputt von meiner langen Reise.
Die Schule und Downtown sind gut zu erreichen. Es gibt einen kleinen Garten und liegt in einer eher belebten Gegend. Um ehrlich zu sein, habe ich erst als ich angekommen bin realisiert, dass ich wirklich 10 Monate nicht in meinem gewohnten Zuhause sein werde.
Die ersten Tage habe ich schon viel erlebt. Das erste Mal war ich in kanadischen Supermärkten, die fast alles in XL Größen haben. Ich habe mir außerdem eine kanadische SIM-Karte besorgt und war sehr überrascht, dass die Tarife vergleichsweise zu Deutschland viel teurer sind. Ich hatte die ersten drei Tage noch sehr mit der Zeitverschiebung zu kämpfen und war tagsüber sehr müde. Durch die vielen Eindrücke aber habe ich die Müdigkeit schnell vergessen. An meinem dritten Tag war ich sogar schon auf Vancouver, wo ich sehr beeindruckt durch den Stanleypark, Davie Street und Bute Street gefahren bin, in dem die Zebrastreifen in Regenbogenfarben sind und alle Geschäfte in bunten Farben strahlen.
Die Schule hat erst eineinhalb Wochen nach meiner Ankunft angefangen, weswegen ich noch sehr viel Zeit mit meiner Gastfamilie verbringen konnte. Davor hatten wir ein paar Orientierungstage mit allen Austauschschülern. Wir haben alle Regeln von unserem Aufenthalt besprochen, eine kleine Schultour gemacht, unsere Locker und unsere Stundenpläne bekommen. In Kanada ist das Schulsystem ganz anders als in Deutschland. Wir haben vier Fächer pro Semester und diese dann jeden Tag. Jedoch immer in einer anderen Reihenfolge, was sehr verwirrend am Anfang sein kann, da man als Schüler die Klassenräume wechselt und nicht der Lehrer. Ohne die App der Schule, die einem sagt, wann man welche Fächer hat, wäre ich ziemlich aufgeschmissen gewesen :)
Eine andere Sache, die ich ziemlich merkwürdig finde, ist, dass wir in der Schule WLAN für unsere Handys und andere Geräte bekommen. Die Schule hier scheint in diesen Bereichen sehr viel entspannter umzugehen.
Ich bin gespannt, was die nächsten Tage noch auf mich zukommt …
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