Hallo, ich bin Luise und heiße euch herzlich willkommen zu meinem Blogartikel über die kanadische Schule, Glenlyon Norfolk School (GNS), die ich während meines Auslandsjahres besuche.
Die Schule liegt in der wunderschönen Stadt Victoria auf Vancouver Island/Kanada. Bei der Glenlyon Norfolk School handelt es sich um eine Privatschule mit ca. 400 Schülern in der Senior School. Die Glenlyon Norfolk School bietet alles, von Kindergarten bis Grade 12, an. Da es mir bei der Planung meines Auslandsjahres insbesondere wichtig war, eine gute akademische Schulbildung im Ausland zu erhalten, habe ich mich für diese Privatschule entschieden. Der Schulcampus besteht aus vielen verschiedenen Gebäudekomplexen. Am Anfang war das ziemlich verwirrend. Aber nach und nach fand ich mich gut zurecht.
Das größte Gebäude ist das Gudewill Building. Dieses enthält das Schulsekretariat, die Turnhalle, Cafeteria, Klassenzimmer und die Bücherei.
Die Bücherei ist einer meiner absoluten Lieblingsorte an der Schule, da es dort viele interessante Bücher gibt und dort immer eine ruhige angenehme Stimmung herrscht. Die Bibliothekarin ist supernett und man will am liebsten die Bücherei gar nicht mehr verlassen. Auf dem Schulgelände gibt es außerdem noch die Denford Hall (Theater), das Atkins Building (Naturwissenschaften), Simpsons Building (Mathematik, Politik, Kunst), Scott Building (Fitnesscenter), Henderson Building (Musik, Chor, Schulberater) und Brooks Building (Middle School).
Da die GNS eine Privatschule ist, ist der Notendruck im Vergleich zu anderen kanadischen Schulen relativ hoch und es wird auf gute akademische Leistungen geachtet. Für mich ist es nicht sonderlich stressig mitzuhalten, da ich gerne im Unterricht mitarbeite und die meisten Lehrer einen gut unterstützen, falls man Hilfe benötigt.
Alle Klassenzimmer hier haben ein Whiteboard als Tafel und einen Beamer als Klassenzimmereinrichtung. Auf die meisten Tische kann man sogar mit Whiteboard-Markern schreiben. Das macht sehr viel Spaß und ist was anderes als die Klassenzimmereinrichtung in Deutschland. Jeder Lehrer hat sein eigenes Klassenzimmer, weswegen die Klassenzimmer oft persönlich gestaltet sind. Wir benutzen für fast alles in der Schule unseren Laptop und schreiben nur in ganz wenigen Fächern auf Papier. Dies ist auf jeden Fall ein großer Unterschied zu Deutschland, weil an meiner Schule in Deutschland nie Laptops benutzt werden.
Die Klassengröße beträgt immer um die 18 Schüler. Das ist eine sehr angenehme Größe und man lernt einander schnell kennen. Die meisten meiner Fächer habe ich mit den gleichen Klassenkameraden zusammen, aber es gibt auch ein paar Fächer, in denen ich mit anderen Schülern zusammen Unterricht habe.
An der GNS hat man bis zur 10. Klasse nicht sonderlich viele Möglichkeiten beim Wählen zusätzlicher Fächer, im Vergleich zu anderen Schulen in Kanada. Man kann sich für eine Sprache entscheiden (Spanisch, Französisch, Mandarin, English Acquisition) und eine Kunst-Richtung (Drama, Band, Kunststudio, Chor). Ich habe mich für English Acquisition und Drama entschieden. Beide Fächer machen mir sehr viel Spaß!
Ab der 11. Klasse gibt es noch mehr Wahlmöglichkeiten und das Angebot ist ziemlich ähnlich zu der Abiturfächerwahl in Deutschland.
Im Gegensatz zu meiner Schule in Deutschland gibt es eine Menge Clubs, die super viel Spaß machen und einem die Möglichkeit eröffnen neue Menschen kennenzulernen. Einige dieser Clubs wären z.B. Basketball, Badminton, Chor, Musical, Rugby, Dungeons & Dragons, Model UN, Debattieren oder Environment und Adventure Club. Die Clubs gefallen mir am besten an der ganzen Schule, weil ich viele Freunde darüber kennengelernt habe und sie einem die Chance geben, etwas Neues auszuprobieren. Ich habe bis jetzt den Chor, Musical, Theater, Rugby, Ultimate, Book & Board, Model UN, CanHack, Math, Photo, Debate, Chess und Pride & Equality Club ausprobiert. Jeder Club macht unglaublich viel Spaß und ich kann jedem nur raten so viele wie möglich auszuprobieren!
Da die GNS eine Privatschule ist, trägt man typischerweise eine Uniform. Jedoch müssen wir nur am Mittwoch die schicke Variante (Blazer/Krawatte) der Uniform anziehen. An den anderen Tagen können wir die dagegen normale Schuluniform (Pullover, Röcke, Hosen, Sportbekleidung) tragen. Sie besteht aus den Farben blau, grün und schwarz. Mit der Uniform fühlt man sich gleich viel mehr miteinander verbunden, da man etwas teilt. Außerdem wird so einem der Stress abgenommen, sich in der Früh zu überlegen, was man anziehen soll. Ungefähr einmal im Monat haben wir einen “Casual Day” an dem man sich anziehen darf wie man will. Meistens gibt es ein Motto. Ein paar der “Casual Days” waren zum Beispiel: Christmas, Halloween, Twin Day, Decade Day und Ukraine. Entweder sind die “Casual Days” einfach zum Spaß da oder um Geld zu sammeln für einen besonderen Zweck.
Victoria (= Hauptstadt British Columbias) ist zwar keine sehr große Stadt (ca. 92.000 Einwohner) hat aber nichtsdestotrotz einiges zu bieten.
Ein paar der Aktivitäten, die man in Victoria machen kann, sind zum Beispiel verschiedene Museen zu besuchen, shoppen, ins Kino gehen, die Stadt erkunden, Spaziergänge machen, mit dem Fahrrad durch die Stadt fahren oder auf ein Ausflugsboot gehen, welches Whale Watching anbietet. Meine Schule hat ein eigenes Outdoor Education Apartment. Dieses bietet z.B. Campingausflüge in der Natur an. Außerhalb von Victoria war ich im Rahmen dieser Angebote auf dem Mt. Washington zum Skifahren/Schneeschuhwandern und habe in Tofino an einem Surfkurs teilgenommen. Beide Orte sind nur ein paar Stunden mit dem Auto entfernt.
Falls man die Großstadt vermisst, gäbe es auf dem Festland auch noch die Stadt Vancouver zu entdecken. Ich war verschiedene Male in Vancouver, da auch diese Stadt einem vieles bietet. All diese Ausflüge zählen zu den absoluten Highlights meines Auslandsjahres. Bis zum heutigen Tag war das Auslandsjahr eine wunderbare Erfahrung für mich. Dieses besondere Jahr werde ich für den Rest meines Lebens in bester Erinnerung behalten!
Solltest du nun auch Lust auf ein Auslandsjahr haben, dann melde dich gerne bei Kulturwerke Deutschland. Zudem kannst du dir auch noch weitere Blogeinträge durchlesen.