Hallo zusammen, ich bin Melis und ich habe mein Auslandshalbjahr mit Kulturwerke Deutschland in Kalifornien gemacht. Heute will ich euch mein Fazit dazu vorstellen, daher wünsche ich euch jetzt erstmal viel Spaß beim Lesen! Vorab, dies sind natürlich nur meine persönlichen Erfahrungen und müssen nicht auf jeden gleichermaßen zutreffen.
Ich habe mein Auslandshalbjahr in einer Kleinstadt in den USA, genauer gesagt in Prather, Kalifornien verbracht, das ich am 4. August 2022 startete. Meine Stadt war eher ländlich gelegen und die Gemeinschaft war sehr familiär, das hieß, die Lehrer an meiner Schule sind teilweise mit den Eltern vieler Schüler zur Schule gegangen. Dies brachte natürlich einige Vorteile, da auch meine Gastfamilie viele Bekannte im Ort hatte, die sie mir auch gleich vorstellten, wodurch es mir auch leicht viel erste Kontakte zu knüpfen, jedoch habe ich schnell gelernt, dass man seine Freundschaften im Auslandsjahr und die zu Hause nicht vergleichen sollte, da es schwieriger ist tiefgründige Freundschaften zu schließen, weshalb meine Empfehlung ist, sich lieber auf eine bestimmte Gruppe von Menschen zu fokussieren, denn auch hier zählt die Qualität mehr als die Quantität ;)
Meine Gastfamilie bestand hauptsächlich aus meiner Gastmutter und meinem Gastvater, da alle ihre Kinder schon ausgezogen sind, das Verhältnis war ein schönes, ich habe viel mit ihnen gelacht und tolle Orte bereist, wie bspw. Las Vegas! Trotzdem gab es auch mal Probleme und Diskussionen, aber die haben sich meist mit offener Kommunikationen lösen lassen. Mein Ratschlag wäre, von Anfang an mit der Gastfamilie ihre Regeln und Gewohnheiten durchzusprechen, damit das Zusammenleben einfacher fällt, aber auch die eigenen Hoffnungen und Wünsche mit ihnen zu teilen, denn auch die wollen eine schöne gemeinsame Zeit verbringen.
Mein Schultag beinhaltete sieben Fächer, die ich leider nicht selber wählen konnte, da es an meiner Schule kaum Austauschschüler gab, was aber eine Ausnahme war, denn man kann oftmals seine Fächer wechseln bzw. seinen Stundenplan mitgestalten. Mein Lieblingsfächer waren Töpfern und Geschichte, da sie sehr interaktiv und teilweise kreativ waren, wodurch es mir leicht fiel, mit meinen Mitschülern ins Gespräch zu kommen. Deswegen ist es ratsam Fächer zu wählen, die viel Interaktion beinhalten.
Zudem gibt es auch Dinge, die ich rückblickend anders gemacht hätte, und zwar so oft wie möglich zu Volleyball/Basketball Spielen zu gehen, da die Spiele einer meiner besten Erfahrungen waren, bei denen ich auch mit vielen Leuten ins Gespräch kommen konnte und man so auch mehr mit seinen Mitschülern zusammenwächst. Zudem das sogenannte “Overthinking", bitte reflektiert euer Verhalten, aber macht euch nicht zu viele Gedanken, über die Meinungen der anderen, denn am Ende des Tages müsst ihr euch mit euren Entscheidungen wohlfühlen und Verantwortung für diese tragen. Zuletzt, beschränkt den Kontakt nach Hause, versteht mich nicht falsch, den Kontakt zu Freunden und Familie nach Hause zu halten ist wichtig, doch die werdet ihr wiedersehen, die Zeit im Auslandsjahr ist jedoch einmalig. Denn mir fiel es nicht leicht, so weit von zu Hause weg zu sein, vor allem am Anfang, als ich noch keine Routinen hatte und ich mich doch auch teilweise einsam gefühlt habe, was mich doch im Nachhinein stärker gemacht haben. Jetzt zu den Dingen, die ich genauso nochmal gemacht hätte: Meine beste Entscheidung war es, dem Tennisteam beizutreten, dort habe ich viel Spaß gehabt und mich sehr gut mit meinen Trainern und Teamkameraden verstanden.
Zudem wurde mir auch nicht langweilig, mit fünf Trainingseinheiten die Woche und zwei Spielen je Woche! Ich kann wirklich jedem empfehlen einem Sportteam oder Club beizutreten, da man dadurch eine Beschäftigung hat und super Freundschaften schließen kann. Mir wird das Tennis spielen auf jeden Fall sehr fehlen, da das Verhältnis zu den Coaches sehr eng und vertraulich war, was auch für meine Lehrer gilt, mit denen ich ein engeres und freundschaftlicheres Verhältnis hatte, als mit meinen Lehrern in Deutschland. Zudem sprecht mit so vielen Menschen wie möglich, nicht unbedingt mit der Intention Freunde zu werden, sondern dazuzulernen und nette Bekannte zu gewinnen. Anschließend das Beteiligen am Unterricht, denn nur durch Übung könnt ihr eurer Englisch verbessern. Meine liebsten Erlebnisse waren aber auf jeden Fall meine Reisen nach San Diego an den Strand und mein Trip nach Las Vegas!
Ich werde aber auch Vieles vermissen, was ich hier lieben gelernt habe, wie zum Beispiel Iced Coffee oder diverse Restaurants, die es nur in Amerika gibt oder die Trips in die Stadt, wenn meine Freunde mich mit ihrem Auto abholten und wir shoppen fuhren. Die super bequemen Kino Sitze, die sich ausfahren ließen. All die Drive Thrus, an denen man problemlos sein Essen bestellen kann. All die Football Spiele, bei denen ich meine Freunde sehen konnte und die besten Erlebnisse gesammelt haben.
Eine Erkenntnis, die ich aber allen zukünftigen Austauschschülern mitgeben möchte ist, dass obwohl ein Auslandsjahr aufregend und ungewiss ist, es auch nur ein “normaler” Alltag, mit seinen Pflichten und Herausforderungen, seinen Vorteilen und Nachteilen ist und eben kein Dauerurlaub, wie es oftmals scheint.
Ich hatte zwar nie ernsthafte Probleme, bei denen ich Unterstützung gebraucht hätte, aber ich habe mich bei Kulturwerke gut aufgehoben gefühlt. Vor allem die Feedback Gespräche waren schön, da man seine Erlebnisse und Sorgen mit einer erfahrenen Personen teilen konnte, weshalb ich ein Auslandsjahr mit Kulturwerke empfehlen würde! Meiner Meinung nach hat sich mein Auslandsjahr total gelohnt, da es mich in jeglicher Weise sehr gestärkt hat. Es hat nicht nur mein Englisch verbessert, sondern auch meine Weltansicht verändert, ich durfte viele tolle Leute kennenlernen und schöne Orte bereisen, eine andere Kultur kennenlernen, an Unabhängigkeit gewinnen und mein Selbstbewusstsein stärken. Wenn ihr also auch Lust auf ein Auslands(halb-)jahr habt, meldet euch gerne bei Kulturwerke Deutschland oder scrollt noch ein bisschen durch die Artikel!