Hallo, ich bin Ole, 16 Jahre alt und bin jetzt fast zwei Wochen in Waverly, Kansas. In diesem Artikel werde ich euch erzählen, wie meine Freizeit in den Staaten aussieht und was ich mache.
Meine Freizeit besteht zu 80 % aus Football spielen. Ich habe um 15:20 Uhr Schulschluss. Dann werde ich von einem meiner Freunde aus dem Football Team zum Training gefahren. Das ist möglich, weil fast jeder in meinem Alter schon einen Führerschein und ein Auto hat. Die Fahrt dauert ca. 5 Minuten. Das Football Training beginnt um 16:00 Uhr und endet um 18:30 Uhr.
Jeden Dienstag habe ich mit meiner Mannschaft ein Team-Dinner in einem kleinen Restaurant vor der Turnhalle meiner Schule. Dort essen und reden wir viel. Nach dem Essen spielen wir das Spiel Corn-Hole. Später am Abend werde ich von einem meiner Gasteltern abgeholt und nach Hause gefahren.
Meine Gasteltern holen mich auch an allen anderen Tagen vom Training ab, weil ich in einem kleinen Dorf wohne und es keinen öffentlichen Personennahverkehr gibt. Die Football Spiele meiner Mannschaft sind meistens am Freitag oder Samstag. Aber ich durfte bis jetzt nicht spielen, weil ich 12 Trainingseinheiten brauche, um mitspielen zu dürfen. Heute wurde ich sogar für einen halben Tag von der Schule freigestellt, um mit meinem Team eine Stunde lang mit einem gelben Schulbus zu einem Spiel zu fahren. Wenn wir Heimspiele haben, guckt immer die halbe Schule zu und es herrscht eine wahnsinnig gute Stimmung. Dann kommt auch meine Gastfamilie und feuert mein Team an. Einen Tag nach den Spielen treffen wir uns dann um 19:00 Uhr im Klassenzimmer von meinem Football-Coach und gucken uns die Videoaufnahmen vom Spiel nochmal an und besprechen Fehler und Verbesserungen. Gestern haben meine Freunde und ich uns ein Fußball-Spiel von Kindern, die 2-3 Jahre jünger als wir sind, angeschaut. Dabei haben wir Hotdogs und Burger gegrillt, während wir angefeuert haben.
Die einzigen Tage, an denen ich Freizeit habe, die nicht aus Football besteht, sind Samstag und Sonntag. Das Wochenende verbringe ich immer mit meiner Gastfamilie. Ich war zum Beispiel schon mit meinen kleinen Brüdern im Kino und habe Spiderman geschaut und habe mit der Familie und Freunden meiner Gasteltern ein Grillfest gehabt. Wir haben außerdem einen Tag auf der State-Faire in Hutchinson verbracht. Die State-Faire ist ein Festival, das 10 Tage lang ist. Dort gibt es einige Tiershows. Die Familie meiner Gastfamilie hat bei einer Show mitgemacht und ein Schaf präsentiert. Es gab allerdings auch eine Show für Schweine und Kühe. Neben der Anlage mit den Shows war eine Geburtsstation für Farmtiere. Dort stehen hinter Zäunen schwangere Tiere, bei denen erwartet wird, dass sie in Kürze ihre Kinder bekommen. Dort konnte ich sehr viele kleine Küken sehen, ein Kalb und einige Ferkel. Außerhalb der tierischen Attraktionen gab es sehr viele Stände, an denen man sich Essen kaufen konnte.
Am Wochenende war ich zusammen mit meiner Gastfamilie zu Besuch bei den Großeltern meiner Gastgeschwister und habe eine Nacht in deren Haus übernachtet und Burger gegessen von Tieren, die mein Gastopa auf seiner Farm zu stehen hat. Nach dem Frühstück sind wir zu einer großen Auktion gefahren, auf der viele landwirtschaftliche Geräte versteigert wurden. Während sich meine Gastfamilie auf der Auktion umgesehen hat und mitgesteigert hat, habe ich auf dem Parkplatz mit meinen deutschen Eltern telefoniert. Denn ich rufe immer einmal am Wochenende zu Hause an und sage meinen Eltern, wie es mir geht und was ich erlebt habe. Ich rufe allerdings nie öfter als einmal die Woche zu Hause an, weil ich mich auf die USA konzentriere und darauf mein Englisch zu verbessern.
Außerdem habe ich bis jetzt kein Heimweh gehabt, weil ich in den USA immer mit irgendetwas beschäftigt bin und fast gar keine Chance habe, viel an zu Hause zu denken. Vor meiner Abreise haben mir meine Eltern ein Fotoalbum geschenkt, in das ich bis jetzt auch nur einmal hineingeschaut habe, seit ich in Amerika bin, um kein Heimweh zu bekommen.
Wie ihr seht, ist meine Freizeit sehr vollgepackt und mir kann kaum langweilig werden. Falls ihr auch diese spannende Auslandserfahrung machen wollt, meldet euch bei Kulturwerke Deutschland. Vielleicht steht ihr schon bald an meiner Stelle und verfasst euren ersten Blogartikel über euer Auslandsjahr. Viele Grüße, Ole aus Kansas