Hallo und herzlich willkommen zu meinem Blog zu meinem Auslandsaufenthalt. Mein Name ist Patrick und ich gehe in die 11. Klasse an der Saint Anthonys High School in South Huntington, New York. Ich verbringe das erste Semester meines Schuljahres in den USA und habe schon anderthalb von fast fünf Monaten hinter mir. Ich bin mit der Organisation Kulturwerke Deutschland hier. In diesem Artikel werde ich euch einige Sachen über meine Erfahrungen bisher erzählen.
Ich bin am 2. September hier in Long Island gelandet. Nach einiger Zeit des Einlebens fühlte ich mich hier dann auch sehr schnell wie zu Hause. Da an meiner Schule viele Brasilianer sind (mein Gastbruder kommt auch aus Brasilien), habe ich die meiste Zeit der ersten paar Wochen mit den Brasilianern verbracht. Wir waren schon in den ersten zwei Wochen zwei Male in New York City. Dazu muss ich aber sagen, dass ich nicht der größte Fan von der Stadt bin, ich finde sie eher dreckig. Das gute an New York City ist aber die ungeschlagene Quantität an Sachen, die man machen kann. Wir waren auch am Strand um die letzten Sonnentage auszunutzen. Am letzten Freitag vor Schulbeginn fand dann auch ein Football-Spiel statt, zu dem wir alle hingingen. Wir haben die Gegner natürlich geschlagen. Dann begann auch sehr schnell die Schule am 12. September. Logischerweise war es nicht einfach sich in das ganze System einzuarbeiten. Besonders wegen des amerikanischen Kurssystems fiel es mir nicht leicht Freunde zu finden (damit meine ich, dass man in jeder Klasse andere Mitschüler hat). Nach einigen Tagen aber ging das dann auch relativ gut. Meine Schule ist sehr groß. Besonders wenn man sie mit meiner Schule in Deutschland vergleicht, die von etwa 1000 Schülern besucht wird, sind die fast 3000 Schüler ein Schock. Und das verteilt auf nur vier Stufen! Das bedeutet dann natürlich auch, dass man sehr schnell den Überblick verliert. Was mir auch aufgefallen ist, und das mag auch sehr wohl nur meine Erfahrung sein, ist dass viele Schüler hier mehr oberflächliche Freundschaften führen. Das ganze Umfeld ist auch sehr kompetitiv. Das stresst einen schon nach einiger Zeit, weswegen ich auch eher erleichtert bin, dass ich nur ein Semester hier verbringe. Der Schulkomplex ist generell sehr modern. Jeder Raum hat einen Beamer und jeder Schüler bekommt von der Schule ein iPad gestellt, ohne welches wir nicht arbeiten können. Für die Apple Pencils müssen wir jedoch selber zahlen. Einer der großen Vorteile, welchen man mit einer größeren Schule hat, ist natürlich das Angebot. Das fängt dann schon bei den Kursen an, wo alles Mögliche von Forensischer Forschung anhand von Digitalen Untersuchungstischen bis hin zu Business und persönliche Finanzen im nagelneuen Business Raum mit modernen PCs und sogar einem Bildschirm mit Echtzeit Aktien Updates. So eine große Auswahl gibt es auch bei den außerschulischen Aktivitäten. St. Anthonys High School hat ein gigantisches AG- und Sport-Angebot und deren Lacrosse, Football und Fußball Teams sind unter den besten in den USA auf dem High School Niveau.
Morgens fährt der Schulbus meinen Gastbruder und mich in die Schule, welche um 8:20 Uhr beginnt. Dazu müssen wir um 07:10 Uhr vor der Tür stehen. Die Schule endet jeden Tag für alle Schüler um 14:30 und im Anschluss daran nimmt man den Bus nachhause. Meistens gehe ich jedoch nicht direkt nach der Schule nach Hause, sondern ich bleibe bis 17:30 Uhr, um das kostenfreie Gym Angebot auszunutzen, was darin resultiert, dass ich jeden Tag um 18:30 Uhr zu Hause ankomme.
Viel Freizeit habe ich also während der Woche nicht. An den Wochenenden gehe ich oft spazieren bzw. ich verbringe meine Zeit mit anderen faulen Aktivitäten. Ich treffe mich auch oft mit Freunden, seien es andere Internationale Schüler oder Amerikaner. Manchmal gehe ich auch in die Stadt, wo ich mir dann immer eine neue Aktivität suche (am kommenden Samstag gehe ich in die Oper). Und die ein oder andere Party gibt’s hier auch, wobei die offenen, also die ohne Einladung, schnell wegen der absehbaren Lautstärke abgebrochen werden.
Mein Auslandsjahr ist bisher sehr gut verlaufen. Wenn ich jedoch anderen Leuten, die gerade planen selber ein Auslandsjahr zu machen eine Sache sagen könnte, wäre es, dass es nicht etwas für jeden ist. Ich sehe jeden Tag internationale Schüler, die sich offensichtlich immernoch etwas unwohl fühlen, was natürlich total schade ist und ich muss sagen, dass man die Entscheidung über sein Auslandsjahr sehr gut durchdenken sollte. Es ist eine wunderbare Erfahrung und jeder hat was daraus zu lernen. Aber für jede 10 Schüler, die hier die beste Zeit ihres Lebens verbringen, wird es immer einen geben, der einfach nur nachhause will. Und ich rate allen neuen Schülern dazu, das ganze gut zu überdenken.
Ich kann natürlich nicht die ganze Erfahrung ausreichend beschreiben, weshalb ich euch allen empfehle euch noch mehr solche Artikel durchzulesen.