Hi, ich heiße Paula, bin 16 Jahre alt und befinde mich momentan mithilfe von Kulturwerke Deutschland in einer kleinen Stadt in Indiana, USA.
Meine fünf Monate USA-Aufenthalt neigen sich nun langsam dem Ende zu und mir bleiben nur noch ein paar Wochen Aufenthalt hier: Diese letzten Wochen können sehr fordernd und stressig, aber auch emotional überwältigend und vor allem auch ein bisschen traurig sein. Ich erzähle euch in diesem Blogbeitrag ein bisschen darüber, wie es sich für mich anfühlt, bald wieder abreisen zu müssen und wie ich meine letzten Tage hier verbringen werde.
Die Zeit vor meinem Abflug in die USA war sehr stressig und ich wollte unbedingt jeden Tag ausnutzen, um noch möglichst viel Zeit mit meinen Freunden und mit meiner Familie zu verbringen. Das mache ich jetzt anders: Ich lasse die letzten Tage ganz in Ruhe angehen, verbringe natürlich noch viel Zeit mit meinen Gasteltern und mit meinen Freunden, aber probiere nicht auf Biegen und Brechen jeden Tag von morgens bis abends komplett auszunutzen. Ich werde auf jeden Fall schon sehr frühzeitig anfangen, meine sieben Sachen zu packen, damit ich auch bloß nichts vergesse und auf diese Weise alles ganz entspannt und organisiert ablaufen kann. So werde ich auch weniger Stress haben und hoffentlich schöne letzte Wochen in Indiana verbringen.
Um nochmal eine Gelegenheit zu haben, sich von jedem richtig zu verabschieden, planen meine Gastschwester aus Spanien und ich eine Abschiedsfeier kurz vor unserer Abreise. Ganz in der Nähe liegt ein riesiger State Park, in dem wir dafür ein Häuschen mit einem Feuerplatz und Bänken für den ganzen Tag gemietet haben. Dort werden wir natürlich ein typisch amerikanisches Cookout mit Hotdogs, S’mores und Snacks veranstalten. Nächstes Schuljahr werden ich und meine Gastschwester nicht die einzigen sein, die nicht mehr hier sind: Auch die sogenannten Seniors verlassen die Schule und so wird es in unseren letzten Schultagen erfreulicherweise auch noch ein paar Graduation Partys geben, zu denen wir natürlich eingeladen sind. Das ist dann auch nochmal eine tolle Möglichkeit, Zeit mit den Leuten hier zu verbringen.
Ich werde nicht gleich von Indiana nach Deutschland fliegen, sondern reise vorher erst einmal nach Kalifornien. Die Tante meiner Gastschwester hat dort ein Haus und wir lassen dort den USA-Aufenthalt sozusagen nochmal ganz entspannt für zwei Wochen ausklingen. Nach Kalifornien fliegen wir gemeinsam, von dort aus fliege ich dann aber natürlich wieder alleine nach Hause.
Vom Flughafen in Deutschland werden mich dann meine Eltern zusammen mit meiner besten Freundin abholen. Das ist mir sehr wichtig, da ich somit meine drei Lieblingspersonen als allererstes sehen werde. Was ich außer meinen Liebsten hier am meisten vermisse, sind Brezen. Davon bringen mir meine Eltern auch gleich eine Riesentüte voll mit zum Flughafen, da freue ich mich schon sehr drauf;)
Sobald ich zu Hause bin, werde ich mich abends gleich mit meinen anderen Freunden treffen, um eine Willkommensfeier zu machen. Am selben Tag kommt nämlich auch ein anderer Freund von mir aus dem Ausland zurück – also gibt es schon zwei Gründe, um zu feiern.
Ich habe gemischte Gefühle beim Gedanken an meine Abreise. Mir geht es wahrscheinlich so wie den meisten Austauschschülern: Einerseits freut man sich auf zu Hause, weil dort alle deine Freunde und deine Familie auf dich warten. Du hast dein Bett wieder, deutsches Essen und lebst wieder unter gewohnten Umständen. Andererseits weißt du, dass du dein Leben in Amerika genauso wie jetzt nie wieder erleben wirst und du manche Leute sehr wahrscheinlich nie mehr wiedersehen wirst, weil sie ans College gehen oder so. Natürlich kann man seine Gastfamilie nochmal besuchen in ein paar Jahren, aber das wird nicht das Gleiche sein wie jetzt. Deswegen ist es auch sehr schwer, von hier wegzugehen. Am meisten werde ich die Leute hier vermissen. Die Amerikaner an meiner Schule sind viel offener als die Deutschen, die ich kenne und haben auch einen ganz anderen Humor, der mir sehr fehlen wird, wenn ich hier abreise. Außerdem werde ich vor allem den normalen Alltag hier vermissen. Das Leben in Amerika ist in meinem Fall viel entspannter und gar nicht
stressig. Schule macht hier richtig Spaß, ich habe jeden Tag Sport und wir gehen oft aus zum Essen.
Deswegen versuche ich mich, zusammenzureißen und an all die schönen Dinge Zuhause zu denken, die dort auf mich warten, damit der Abschied von hier nicht zu schmerzhaft werden wird. Nach fünf Monaten bin ich auch langsam bereit, wieder nach Deutschland zu gehen. Ich bereue die letzten Monate auf keinen Fall, ich habe so viel Neues gelernt und tolle neue Leute getroffen, diese Erfahrung werde ich nie vergessen.
Falls ihr auch darüber nachdenkt, ein Auslandsjahr zu machen, meldet euch unbedingt bei Kulturwerke Deutschland, die helfen euch dabei, damit euer Wunsch in Erfüllung geht.