Hey, ich heiße Paula, bin 16 Jahre alt und verbringe gerade meinen letzten Monat, dank Kulturwerke Deutschland, in Indiana, USA. Ich gebe euch heute ein paar Tipps, wie ihr euer Englisch während eures Auslandsaufenthaltes verbessern könnt.
Ein wichtiger Grund, warum ich ein Auslandsjahr in Amerika machen wollte war, dass ich mein Englisch verbessern wollte. Wenn man für ein paar Monate im Ausland ist, kommt das flüssige Englisch sprechen natürlich von selber, aber es gibt trotzdem Dinge, die das Ganze schneller und einfacher machen. Diese Tipps sind natürlich auch gut für Leute, die kein Auslandsjahr machen und einfach nur so ihr Englisch verbessern wollen.
- Ein ganz wichtiger Punkt ist, Filme, Serien, YouTube Videos oder was auch immer auf Englisch zu schauen. Falls ihr damit Schwierigkeiten haben solltet, könnt ihr entweder den Untertitel einschalten oder das Ganze auf Deutsch anschauen, aber dafür englische Untertitel dazunehmen. Das hilft einem unglaublich mit der Aussprache und dadurch setzt sich das schon einmal recht ordentlich im Gehirn fest.
- Falls ihr mit der Aussprache kein Problem habt, aber euer Wortschatz noch nicht so ausgeprägt ist oder ihr oft Rechtschreibfehler in euren Texten habt: Lest Bücher auf Englisch!! Ich lese super gerne und man findet bei mir wirklich kein einziges Buch auf Deutsch. Ich habe nach kurzer Zeit schon wirklich Unterschiede gemerkt. Dadurch, dass man über neue Wörter stolpert und diese entweder googelt oder einfach aus dem Kontext heraus schließt, habt ihr sofort neue Wörter, die ihr in Gesprächen oder viel besser noch Texten verwenden könnt. Somit nutzt ihr also nicht immer die gleichen, alten Wörter und das Ganze kriegt ein bisschen mehr Abwechslung.
- Ein einfacher Trick ist es auch, einfach mal ein bisschen Englisch mit einem Freund oder Familienmitglied zu reden. Auch wenn man oftmals schon in der Schule im Englischunterricht Englisch redet, hilft das außerschulische Training trotzdem weiter. Mir persönlich hat der Englischunterricht bei der Aussprache nicht sehr viel weitergeholfen, deswegen war es immer ganz gut, nebenbei extra nochmal Englisch mit wem anderes zu reden.
- Ich höre normalerweise nur englische Musik, aber kurz nachdem ich in den USA angekommen bin, habe ich angefangen, deutsche zu hören. Ich weiß nicht genau, warum ich das gemacht habe. Ich habe von vielen anderen Austauschschülern gehört, dass die das gleiche gemacht haben. Vielleicht war es einfach plötzlich so ungewohnt, nur noch in einer anderen Sprache zu reden, dass ich noch ein bisschen Normalität um mich herum haben wollte. Auf jeden Fall hilft euch das kein bisschen weiter beim Englisch lernen. Das Beste ist, ihr reduziert den Anteil deutscher Lieder wieder oder noch besser: Ihr lasst die deutschen Lieder ganz weg. So habe ich das dann ab einem bestimmten Punkt gemacht.
- Die letzten zwei Punkte sind jetzt nur für die Leute, die gerade im Ausland sind oder planen, ein Auslandsjahr zu machen: Am Anfang von meinem Auslandsjahr habe ich sehr oft mit Freunden und Familie aus Deutschland telefoniert und das ist ja auch völlig normal. Zuerst ist das ja alles ungewohnt und es tut gut, die Stimmen seiner Eltern oder der besten Freundin zu hören. Aber dadurch, dass ich jeden Tag am Telefon Deutsch geredet habe, war schließlich sogar für mich auffallend, dass sich mein Englisch auch nach mehreren Wochen nicht weiter verbessert hat. Ich habe vor allem auch mit meiner Gastfamilie und meinen amerikanischen Freunden nicht sehr viel bzw. tiefgründig Englisch geredet. Sobald ich mich aber hier gut eingelebt habe, telefonierte ich auch automatisch weniger mit Leuten aus Deutschland und habe damit mehr mit den Leuten hier gemacht. Von dem Zeitpunkt an ist mein Englisch dann immer flüssiger und besser geworden. Auch wenn es am Anfang schwerfällt: redet nicht zu oft mit Leuten, die eure Sprache sprechen, das behindert euch bei der ganzen ‚Experience‘ und vor allem auch beim Sprachenlernen.
- Wenn man andere deutsche Austauschschüler an seiner Schule oder im Umkreis hat, sind diese Leute normalerweise die ersten, mit denen man seine Zeit verbringt und mit denen man sich gut versteht. Das liegt ganz einfach daran, dass sie aus dem gleichen Land wie ihr kommen. Bei mir war das zum Glück nicht der Fall: Ich bin an einer kleinen Schule und hier ist weit und breit kein einziger Deutscher. Von anderen habe ich aber mitbekommen, dass die fast nur mit Deutschen abhängen und dadurch natürlich auch kaum ihr Englisch verbessern. Kurz bevor sie dann zurück nach Deutschland gefahren sind, haben sie gesagt, dass sie es bereuen, die meiste Zeit mit Deutschen verbracht zu haben. Es ist natürlich schon schön, jemanden zu haben, der das gleiche wie du durchlebt und der vor allem auch die gleiche Sprache spricht, aber das hilft letztendlich keinem von euch beiden weiter. Entweder ihr probiert, euch miteinander auf Englisch zu unterhalten (was sich aber meistens komisch anfühlt) oder einfach darauf achtet, auch amerikanische Freunde zu finden und mit denen viel zu unternehmen. Ihr seid ja schließlich nicht in ein anderes Land gekommen, um dann doch wieder nur deutsche Freunde zu haben;)
Mein Englisch war schon relativ gut, bevor ich nach Amerika gekommen bin. Mein Problem war eher die Überwindung, mit anderen Leuten auf Englisch zu reden. Wie schon gesagt, habe ich am Anfang meines Auslandsjahres viel mit meinen Eltern und Freunden aus Deutschland telefoniert, also hat sich meine Aussprache am Anfang auch nicht merkbar verändert. Je besser ich mich hier jedoch eingelebt habe und je wohler ich mich hier gefühlt habe, desto besser ist auch mein Englisch geworden. Ich denke jetzt nicht mehr nach, bevor ich Englisch rede und ich fühle mich auch längst nicht mehr unwohl beim Englisch reden. Die aufgezählten Tipps haben mir wirklich sehr weitergeholfen und ich würde sie auch euch sehr ans Herz legen.
Falls ihr auch darüber nachdenkt, ein Auslandsjahr zu machen, meldet euch unbedingt bei Kulturwerke Deutschland, die helfen euch dabei, damit euer Wunsch in Erfüllung geht.