Hi, mein Name ist Neele, ich bin 16 Jahre alt und mache gerade ein Auslandsjahr in Kanada mit Kulturwerke Deutschland. Bevor ich nach Kanada gegangen bin, habe ich mir viele Gedanken darüber gemacht, wie die Zeit in Kanada sein wird und wie sich mein Leben verändern wird. Jetzt kann ich sagen, dass dich natürlich etwas ändert, weil man für ein paar Monate ein Leben im Ausland führt. Dadurch mache ich sehr viele neue Erfahrungen und erlebe viel. Heute will ich euch ein bisschen von diesen Veränderungen erzählen. Vielleicht könnt ihr euch dadurch ein bisschen darauf vorbereiten. Ich wünsche euch erstmal viel Spaß beim Lesen!
Ein großer persönlicher Unterschied für mich ist, dass ich nun in einer größeren Familie lebe: zu Hause bin ich Einzelkind, hier habe ich noch 3 Schwestern. Dadurch ist es hier im Haus immer viel lebhafter, was einerseits sehr spannend ist, aber natürlich sehr ungewohnt, auch manchmal etwas anstrengend.
An meiner Schule hier in Kanada sind in diesem Schuljahr ca. 150 internationale Schüler (das sind sehr viele für den Schulbezirk.) So lerne ich viele Leute aus anderen Ländern, sprich Kulturen, kennen. Das finde ich sehr spannend. Zum Beispiel unternehme ich zurzeit viel mit einer Japanerin, einer Italienerin und einer Deutschen. Obwohl wir aus unterschiedlichen Ländern kommen, sind wir gar nicht so unterschiedlich und haben viel Spaß miteinander. Ich glaube, die Themen, die einem in unserem Alter beschäftigen sind doch über die ganze Welt gleich. Wir unterhalten uns natürlich immer auf Englisch und da auch mein sonstiges Leben nur auf Englisch stattfindet, hat mein Englisch sich deutlich verbessert (sagen meine Gasteltern 😊).
Am Anfang war das sehr anstrengend, den ganzen Tag eine andere Sprache zu hören und zu sprechen, sodass ich immer todmüde ins Bett gefallen bin und mich etwas überfordert gefühlt habe. Das ist ganz normal! Mir hat geholfen, mich nicht stressen zu lassen. Wenn ich mit meinen Eltern in Deutschland spreche, fallen mir bestimmte Ausdrücke manchmal nur noch auf Englisch ein, sodass sich immer mehr englische Wörter in meinen deutschen Wortschatz einschleichen.
Eine große Herausforderung für mich war, dass ich mich um alles allein kümmern musste und nicht einfach schnell mal jemanden fragen konnte. So musste ich mich vielen neuen Situationen stellen, über die ich früher nie nachgedacht habe, weil ich es einfach wusste, z.B. wo ich ein Busticket kaufen kann, wie ich meine Wäsche wasche, wenn die Waschmaschine immer nur mit kaltem Wasser wäscht, …
Sehr ungewohnt für mich war am Anfang, dass man beim Essen nicht aufeinander wartet, bis alle am Tisch sitzen, um gemeinsam zu beginnen. In meiner Gastfamilie nimmt man sich einfach sein Essen, setzt sich hin und isst und sobald man fertig ist, steht man auf und räumt das Geschirr weg. Das ist bei mir zu Hause komplett anders 😊
Wenn ich jetzt auf meine letzten 6 Monate in Kanada zurückblicke, merke ich, dass ich viel selbständiger geworden bin. Sachen, die mir früher schwerfielen, z.B. in ein Geschäft gehen und auf Englisch nach z.B. Geschenkband zu fragen, mache ich jetzt genauso selbstverständlich wie in Deutschland. Ich wachse jeden Tag an neuen Aufgaben!
Ich kann auf jeden Fall empfehlen ein Auslandsjahr zu machen, wenn du dich für andere Kulturen, neue Erfahrungen/Erlebnisse interessierst und aus deinem Alltag ausbrechen möchtest.
Wenn ich dich motivieren konnte, das Abenteuer deines Lebens zu machen, dann melde dich gerne bei Kulturwerke Deutschland.
See ya,
Neele