Let the journey begin… Meine ersten Tage auf einer kanadischen High School! Ich bin Xiyuan und verbringe ein Auslandsjahr im wunderschönen Kanada mit der Organisation Kulturwerke Deutschland. Viel Spaß mit meinem neuen Blogartikel!
Den Tag nach meiner Ankunft (nach einer langen Anreise, wer meinen Anreisevlog geschaut hat, weiß bescheid ;)) haben meine Gastfamilie und ich zusammen verbracht. Sie haben mir die Gegend gezeigt, wir waren unter anderem bei Walmart einkaufen und wir haben ein paar Schulsachen geshoppt. Walmart ist basically ein sehr großer Supermarkt mit auch vielen alltäglichen Gegenständen neben den ganzen Lebensmitteln. Am Tag danach ging es dann erst wirklich los mit Schule: Ich hab mich fertig gemacht und wir sind in die Schule gefahren. Schule fängt erst um 8:50 Uhr an, was ich als sehr angenehm empfinde, weil ich länger als in Deutschland schlafen kann haha. Enden tut sie dann um 15:05 Uhr. Glücklicherweise wohne ich auch nur ein paar Minuten von der Schule entfernt und netterweise fährt mich mein Gastvater immer, weshalb ich meist sogar ohne Winterjacke zur Schule gehe.
Der Ablauf: Ich bin dann ins Guidance Office gegangen, wo ich meinen Stundenplan und Chromebook bekommen und die Ambassadors getroffen habe. Diese sind für die international students zuständig. Ein Unterschied hier ist, dass sie an meiner Schule nur 4 Kurse haben, in Deutschland sind es vielleicht 10. Diese 4 Kurse habe ich dann aber jeden Tag. Die Tage sind hier aber komischerweise nicht in Montag-Freitag aufgeteilt, sondern in A-H Tage bzw. A-D und dann wiederholt sich der cycle. Wenn ich in der 1. Stunde Mathe hatte, hab ich Mathe am nächsten Tag in der 2. Stunde. Es klingt aber komplizierter als es ist, man kommt schnell rein. Nachdem mir das erklärt wurde, habe ich eine Schultour bekommen. Meine Schule ist schon relativ alt und sie wird in den kommenden Jahren durch eine neue Schule ersetzt, weshalb überall in der Schule random bunte Malereien zu finden sind. Meine Räume zu finden ist nicht allzu schwer. Ich bin die meiste Zeit auf dem Senior Floor und dort muss ich literally nur im Kreis laufen haha, da hab ich jetzt ein Gefühl für entwickelt, wo die Räume sind.
Meine Kurse: Nach der Tour bin ich dann in meinen ersten Kurs gegangen: Science 10. Das ist Bio, Chemie und Physik kombiniert, von jedem Fach ein paar Themen. Erst ab Klasse 11 sind sie getrennt zu wählen. Danach hatte ich Math 10 und Canadian History 11, bevor ich dann für einstündige Mittagspause nach Hause gefahren bin. Hier ist die Kantine nämlich aufgrund von Covid momentan geschlossen, weshalb die meisten zuhause oder woanders essen (z.B. bei Tim Hortons). Nach dem Lunch hatte ich nochmal Canadian History und dann English 11. Meine Kurse konnte ich mir leider auch nicht aussuchen, die wurden mir so gegeben, aber ich konnte Kurse wechseln. In Deutschland habe ich die meisten Fächer im Klassenverband, hier sind es wirklich alles Kurse, also sind es immer etwas unterschiedliche Leute.
Freunde finden: An meinem ersten Tag ist keiner so wirklich auf mich zugegangen, unterhalten habe ich mich außer mit den Ambassadors auch mit keinem. Ich war einfach die ganze Zeit zu verwirrt und ich habe mich nicht wirklich getraut jemanden anzusprechen, weil keiner interessiert aussah haha. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass eine Freundin sich selbst nicht ganz getraut hat also denkt dran, dass sie vielleicht in der gleichen Situation sind wie du :) Wenn man dann aber Leute anspricht, sind sie echt nett, man muss nur oft den ersten Schritt machen. In den folgenden Tagen habe ich mich mit paar Leuten kurz unterhalten und jeder noch so kleine Fortschritt hat mich so glücklich gemacht. Es war etwas schwer, meine Komfortzone zu verlassen aber es lohnt sich absolut. Ich meine, du hast nichts zu verlieren, so go for it :) Zugegebenermaßen hab ich mich die ersten Tage nicht wirklich auf Schule gefreut, aber dann hatte ich einen „Durchbruch“ bezüglich Freunde finden! In Mathe wurden eine andere Austauschschülerin und ich angesprochen und wir haben Snapchat und Instagram ausgetauscht. Mit einem der Mädchen habe ich über 1 oder 2 Tage gesnappt und netterweise hat sie mich zu sich eingeladen zu einem Group Hangout. Wir haben uns alle ein Thema überlegt, 2 andere und ich haben uns auf Euphoria geeinigt und uns vorher zusammen fertig gemacht. Es war aber auch Outer Banks, Friends und Grey’s Anatomy dabei. Es war so ein lustiger Abend mit so vielen schönen Erinnerungen, definitiv eins meiner Highlights bisher. Oft sind die ersten Leute, mit denen du Zeit verbringst, am Ende nicht deine besten, in meinem Fall ist das aber so, was mich mega freut :) Ab dann ist Schule auch besser für mich geworden, ich habe Freundschaften geknüpft und wurde immer zu Treffen mit ihnen eingeladen. Jetzt bin ich sogar fester Teil ihrer Freundesgruppe!
Überprüfungen und so gibt es hier aber leider natürlich auch: Wir lernen auch manchmal zusammen für Mathe Tests. Hier wird nämlich mehr Wert auf Tests, Arbeiten und Assignments gelegt und nicht auf Mitarbeit. Außerdem arbeiten alle hier mit Chromebooks von der Schule und Google Classroom, womit ich gut klar komme. Hier geben wir aber assignments öfter ab und schreiben mehr Tests als in Deutschland, aber die sind meistens zu einem großen Anteil Multiple Choice. Finde ich schade, weil ich normalerweise in mündlicher Mitarbeit eher glänze. Nach den ersten Tagen habe ich mich dann auch auf die Schule gefreut, größtenteils weil ich mich etwas dran gewöhnt habe und Freunde gefunden habe. Außerdem habe ich von Science 10 zu Chemistry 11 gewechselt, weil ich die Inhalte für mich persönlich unnötig fand und sie mir keinen Spaß gemacht habe. Es war so eine gute Entscheidung, obwohl meine erste Chemiestunde verwirrend war mit den ganzen englischen Elementnamen und dem Thema, das ich nicht hatte. Aber mittlerweile bin ich gut in Chemie und es macht mir komischerweise Spaß. 2 Wochen später hat sich herausgestellt, dass ich Canadian History doch nicht mag und nach einer kurzen Klarstellung, welche Fächer ich tatsächlich brauche und welche nicht, konnte ich zu Physical Education 10 wechseln. Es wäre lustiger, wenn ich mit den Leuten dort befreundet wäre und ich war auch sehr überrascht, dass ich das einzige Mädchen dort bin. Oft ist es auch einfach nur eine free period, weil man nicht so viel macht und es hier keine Noten gibt, ich könnte theoretisch auch Netflix schauen haha. Schade finde ich, dass es nicht möglich ist, mehr Kurse mit meinen Freunden zu haben, nur Mathe. Freunde in den restlichen Kursen finden in progress, ich arbeite dran :)
Aber das waren so meine ersten Tage in der High School. Mir geht es hier echt gut und ich bin dankbar, hier sein zu dürfen. Auch hier ist mir mal langweilig, das ist klar, ist am Ende trotzdem noch Schule haha aber ich mags trotzdem. Ich hoffe, euch hat der Artikel gefallen, see ya!